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deutsch artikel (Interpretation und charakterisierung)

Zeitbezug, autorenbezug, rezeptionsgeschichte


1. Drama
2. Liebe



Remarques Antikriegsroman \"Im Westen nichts Neues\" gehört neben Ernst Jüngers \"Stahlgewittern\" und Barbusses \"Le feu\" zu den bekanntesten Schilderungen des Stellungskrieges im ersten Weltkrieg (1914 - 1918).

Als Geadnkenstütze: In aller Offenheit werden die Erlebnisse des jungen Soldaten Paul Bäumer und seiner Freunde schonungslos brutal bzw. wahrheitsgetreu geschildert. Der Roman ist in der Ichform geschrieben und in verschiedene Abschnitte wie Schützengraben, Heimaturlaub oder Kameradschaft gegliedert. Das Buch erscheint wie ein Tagebuch, in Wirklichkeit jedoch ist die Figur des Paul Bäumer erfunden. Allerdings läßt Remarque seine eigenen Kriegserlebnisse mit in das Buch einfließen und bringt reale Personen wie Himmelstoß mit in seinen Roman ein. Allein der Schluß ist nicht tagebuchartig geschrieben. Er beschränkt sich auf einen kurzen Bericht, der aussagt, daß Paul Bäumer gefallen sei, der Krieg jedoch weitergehe und sein Tod keinerlei Einfluß auf das Weltgeschehen habe. Dieses Ende steigert die Dramatik des Buches noch einmal erheblich.

Das Erscheinen des Romans kurz nach dem Ersten Weltkrieg rief bei den Lesern äußerst gegensätzliche Reaktionen hervor. Vielen Menschen half er die Schrecken der Granaten und Nahkämpfe zu verarbeiten, andere leugneten die dunklen Seiten des Krieges [falls es überhaupt eine helle geben sollte (Anmerkung des Verfassers der Hausarbeit)] und griffen den Autor persönlich an.

Es gab einige ziemlich schwachsinnige Zeitungsartikel, die Remarque als Deserteur, Kriegsuntauglichen und Juden beschimpft haben, und es wurde ihm vorgeworfen, \"die deutschen Soldaten grausamer Handlungen zu beschuldigen, deren sie niemals fähig gewesen wären - denn der deutsche Soldat war bekannt für schmerzlosen Nahkampf und humanes Trommelfeuer (Kasper Hauser [d.i. Kurt Tucholsky] in: die Weltbühne, Berlin, 11.06.1929)\"
\"Er beginnt damit, daß die Schüler von einem Lehrer, welcher selbst als Drückeberger dargstellt wird, zur Meldung als Kriegsfreiwillige bewogen werden. Bei der Ausbildung in der Kaserne ist fast nur von einem Unteroffizier die Rede, der ein vollendeter Menschenschinder ist, andere Vorgesetzte, welche durch ihr Beispiel Begeisterung bei den jungen Leuten wecken konnten, fehlen. Bei sämtlichen Erlebnissen an der Front sind nur die schaurigsten Ereignisse gemalt; der Frontsoldat wird als ein in seinen Gewohnheiten fast zum Tier gewordenes, stumpfsinniges Wesen dargestellt, dem jeder Zug heldischen Geistes und vaterländischer Gesinnung vollständig abgeht. Bei der Schilderung eines Urlaubs wird in der Heimatgarnison nur ein Stabsoffizier beschrieben, der in übertriebener Weise den übermüdet aus der Sommerschlacht zurückkommenden Frontsoldaten schurigelt und ihm droht, er werde ihm die verfluchten Frontmanieren schon austreiben. Schöne und erhebende Erlebnisse fehlen gänzlich (Graf von Schlieffen in: Deutsches Adelsblatt, 16.03.1929).
Wenn man solche Artikel liest, kann man nachvollziehen, wie es zum Zweiten Weltkrieg kommen konnte. Allerdings bringen diese Zeitungsausschnitte so unglaubwürdige Argumente, daß den Schreibern dieser Texte so manch lange Nase gewachsen sein muß. Die meisten ihrer Vorwürfe verwirft man sowieso, wenn man das Buch gelesen hat; z.B.: Remarque stellt keineswegs alle Offiziere als Schinder dar. Er lobt sogar die außerordentliche Tapferkeit eines Kompanieführers, der sich selbstlos für seine Truppen opferte.

Es gab auch viele positive Rückmeldungen in Form von Leserbriefen, deren Verfasser schrieben, daß ihnen der Roman sehr geholfen habe, ihre eigenen Kriegserfahrungen zu verdauen.
Im Westen nichts Neues wird in den Briefen mit dem Denkmal des unbekannten Soldaten verglichen. Zitat aus dem Anhang: \"Die fiktiven Romanfiguren Remarques, insbesondere seine Haupthelden, lassen eine Fülle autobiographischer Bezüge aufleuchten. Es ist eine besondere Technik Remarques, Fiktion und Wirklichkeit das eigenen Erlebens so zu vermengen, daß eine neue fiktive Realität entsteht, die aufgrund ihrer selbsterfahrenen autobiogarphischen Anteile besonders überzeugend wirkt.\"

 
 


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