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deutsch artikel (Interpretation und charakterisierung)

Volkmärchen


1. Drama
2. Liebe



Volksmärchen Volksmärchen stellen eine traditionelle Form des Märchens dar. Sie basieren auf mündlich überlieferten Stoffen, und gehen im Gegensatz zum direkt niedergeschriebenen Kunstmärchen auf unbekannte Dichter zurück. Volkmärchen waren bis zur Ankunft gedruckter Texte und Medien eine volksläufig-unterhaltsame Prosaerzählung meist wunderbaren Inhalts. Si wurden von einem Erzähler dem Hörerkreis, of mit ausgeprägter Gestik und Mimik, dargebracht. Die mündliche Überlieferung bedingt das Auftreten von Textvariationen. Volksmärchen sind leicht verständlich, besitzen einfache Strukturen und einen bildhaft anschaulichen Stil.

     Dadurch sind sie auch der kindlichen Vorstellung zugänglich. Die später gesammelten und schriftlich festgehaltenen Volksmärchen sind eine Mischung alter, womöglich nicht-authentischer Quellen, literarische Bearbeitung und philologischem Wunschtraum. Inhaltliche Typifizierung Die Ausgangslage ist gekennzeichnet durch eine Notlage, eine Aufgabe oder ein Bedürfnis. Eine Aufgabe kann etwa darin liegen, einen kostbaren Gegenstand zu finden, ein Rätsel zu lösen oder einen verwunschenen Menschen zu erlösen. Um die Aufgabe zu bewältigen, muss der Held oft sein Leben aufs Spiel setzen. Neben dem Helden treten auch weitere typische Gestalten auf.

     Hierzu gehören weitere Gegner, der Helfer, der Neider, der Ratgeber und der Gerettete bzw. der zu Rettende. Während des Ablaufs der Geschichte können immer wieder magische Elemente auftauchen. Die Erzählungen haben immer ein gutes Ende: Das Böse wird bestraft und das Gute belohnt. Die Durchsetzung als Gattungsbegriff erfolgte durch die Brüder Jacob und Wilhelm Grimm. Nach ihnen gibt es drei Märchentypen: - das Tiermärchen, in dem dankbare und hilfreiche Tiere auftreten, - den Schwank, bei dem das komisch-scherzhafte im Vordergrund steht, und - das sogenannte "eigentliche Märchen" Wie der Name schon andeutet, fasst man nur in der letzten Gruppe als wirkliche Märchen betrachte Prosaerzählungen zusammen.

     Sie grenzen sich vom Tiermärchen und vom Schwank auch durch ihre Mehrgliedrigkeit ab. Die eigentlichen Märchen fallen wiederum in - legendenartige, novellenartige Märchen - Zauber- oder Wundermärchen, bei denen das phantastische Geschehen im Mittelpunkt steht, und - Märchen vom dummen Riesen/Teufel. Kennzeichen ist generell das Übernatürliche: übernatürliche Gegner, Ehepartner, Aufgaben, Helfer, übernatürliches Wissen oder Können oder andere übernatürliche Momente. Daneben werde noch Schreckenmärchen, deren Absicht eine Belehrung, und Formelmärchen, in denen sich ein bestimmtes Motiv wiederholt, genannt. Feenmärchen stellen eine spezielle Form des Märchens dar, die heute durch ihre Motive die Fantasy beeinflusst. Feenmärchen kennen gutartige oder boshafte Frauen aus einem übernatürlichen Reich, die mit normalen Menschen in Berührung treten.

     Oft sind diese Frauen Zauberinnen oder in Anlehnung an Naturgeister oder Schicksalsgöttinnen, die Menschen begleiten, konzipiert. Das Motiv der Fee als Patin tritt oft auf. Stilistische Eigenschaften Volksmärchen zeichnen sich durch einen abstrakten Stil zur Betonung der Wirklichkeitsferne, Flächenhaftigkeit und Isolation der Figuren, Eindimensionalität der Wirklichkeitswahrnehmung, Sublimation als "Entwirklichung" sowohl des Magischen als auch des Alltäglichen aus. Eindimensionalität Das Diesseits und das Jenseits sind miteinander verbunden, ohne dass es zwei verschiedene Dimensionen sind. Der Diesseitige stellt sich nicht vor im Jenseits in einer völlig unterschiedlichen Dimension zu sein. Flächenhaftigkeit Den Figuren eines Märchens fehlt es sowohl an körperlicher, als auch an seelischer Tiefe.

     Des Weiteren werden in den Volksmärchen nur äußerst selten Körper- bzw. Charaktereigenschaften von Figuren genannt. Abstrakter Stil Volksmärchen bestehen aus mehreren aneinandergereihten Gliedern. In Märchen gibt es keine Gleichzeitigkeit. Der Erzählstrang folgt immer dem Helden und es werden nur die wichtigsten Personen vorgestellt. Isolation und Allverbundenheit In den Volksmärchen geht der Held immer alleine seinen Weg.

     Diese Isolation erlaubt es dem Helden zu einer Verbundenheit mit allen und allem fähig zu sein. Sublimation (Übertragung) und Welthaltigkeit (qualitative Potenzierung) Die Motive, die in einem Volkmärchen vorkommen, entstammen der Wirklichkeit. Sie werden aber auch durch magische und mythische Elemente entwirklicht. Sie versuchen die ganze Welt zu umfassen. Volksmärchen sind heute ein fester Bestandteil der Lebenswelt von Kindern, vor allem von Vorschulkindern. Sei es nun mündlich oder in Buchform, auf Tonträgern oder als Film, über alle Medien hinweg begegnen auch schon jüngsten Kindern Märchen und Märchenmotive.

     Dieses uns so natürlich erscheinende Einordnung von Volksmärchen als Kinderliteratur ist aber keineswegs selbstverständlich. Volksmärchen sind Geschichten aus einer mündlichen Überlieferung, die ursprünglich von Erwachsenen für Erwachsene erzählt wurden. Die Einordnung von Volksmärchen als Kindergeschichten ist ein relativ junges Phänomen: Zur Kinderliteratur wurden Märchen erst mit den "Kinder- und Hausmärchen" der Brüder Grimm

 
 


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