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deutsch artikel (Interpretation und charakterisierung)

Tolkiens stil und die art seiner werke


1. Drama
2. Liebe



Die ersten Geschichten zu Tolkiens Mythologie entstanden mit dem Hintergrund seiner Sprachen, denen er versuchte, Völker und Geschichten zuzuordnen. Es war also zuerst die Spielerei eines Philologen und Sprachwissenschaftlers. Mit diesem Hintergrund entwickelte Tolkien die ersten Geschichten des Silmarillions. Die späteren Werke des kleinen Hobbits und des Herrn der Ringe sind dann aus anfangs kleinen Geschichten entstanden, die Tolkien mehr aus der Freude zu Märchen, Sagen und Mythen schrieb. Teilweise sollten sie auch nur eine Freude für seine Kinder oder eine Belustigung für ihn selbst werden.

Der Herr der Ringe entwickelte sich aus dem Kinderbuch Der kleine Hobbit und wurde mit der Zeit zu einer riesigen Erzählung, die auch seinem früheren Wunsch (als er das finnische "Kalevala" las), eine Mythologie zu schaffen, nachkam. Zudem konnte er mit diesem Werk, was man wegen seinem durchgehenden, erzählenden, epischen Stil durchaus einen Epos nennen kann, viele Menschen begeistern. Man muß nur dazu sagen, daß dieser Epos keinen wirklichen Tatsachen (bzw. historischen Anhaltspunkten) entspricht, sondern eine reine Erfindung der Phantasie eines Mannes ist. Tolkiens Phantasie war sehr ausgereift. Er hatte seine Welt so deutlich vor Augen, daß er Geschichten mit Leichtigkeit erfinden konnte und nur niederzuschreiben brauchte. Nach dem Niederschreiben brauchte Tolkien jedoch längere Zeit, bis er die Geschichten bearbeitet und an die Zusammenhänge mit anderen Geschichten angepaßt hatte.

Zu seinen Geschichten gibt es auch Bilder, die er selbst gezeichnet hat (siehe Anhang), geographische Karten, chronologische Zeittafeln, Stammbäume der einzelnen Familien, sowie die einzelnen Sprachen der verschiedenen Völker, mit ihren eigenen Schriftzeichen, Lauten und eigener Grammatik. Mittlerweile haben andere Autoren historische Atlanten von Mittelerde, mit genaueren Karten, Nachschlagewerke mit Definitionen und viel anderes Material, neben den vielen Analysen der Werke etc., herausgegeben. Da die Welt, in der die Werke spielen, und deren Möglichkeiten von Tolkien so genau beschrieben und definiert sind, gibt es auch viele andere Autoren, die verschiedene weitere Bücher in Tolkiens Welt Mittelerde geschrieben haben Sie knüpfen an die Werke Tolkiens an oder bedienen sich nur seiner Welt.


Vergleicht man Tolkiens Werke mit Werken vom Michael Ende (hauptsächlich mit "Der unendlichen Geschichte\"), so stellt man fest, das Michael Ende auch Phantasiewelten geschaffen hat, die auch eher in einer Vergangenheit spielen, als in einer Zukunft, daß seine Werke aber in einem nicht so klar definierten Rahmen spielen. Bei Michael Ende kann der Leser (zumindest ich) nicht so klar vorausdenken, wie einzelne Personen handeln werden, wie man es bei Tolkien machen kann. In Michael Endes Geschichten gehen Personen plötzlich Wege, die man vorher nicht erwarten konnte. Dort treten plötzlich (willkürlich) Möglichkeiten und Lösungen auf, mit denen der Leser vorher nicht rechnen konnte. Bei Tolkien dagegen ist der Leser in der Geschichte drinnen und überlegt mit den Personen, was als nächstes zu machen ist. Dabei sind dem Leser auch klare Grenzen gesetzt, in denen die Personen handeln können.

Im weiteren könnte man Tolkiens Werke in einer gewissen Weise auch mit Since-Fiction Literatur vergleichen. Hier handelt es sich um Phantasiewelten in ferner Zukunft. Jede Since-Fiction-Welt hat, ähnlich wie in Tolkiens Welten, auch eigene klare Grenzen und Vorgaben, nach denen gehandelt wird.

Ein Vergleich ist vielleicht auch mit Marion Zimmer Bradley angebracht, die selbst eine längere Kritik über den Herrn der Ringe geschrieben hat und Tolkien sehr schätzt. Ihre Werke (ich kenne sie bis jetzt nur durch Erzählungen) spielen in der Vergangenheit. Im Gegensatz zu Tolkien ist diese Vergangenheit schon deutlicher definiert. Sie schreibt im Mittelalter, zur Zeit der Helden um König Artus, geht aber auch bis in eine Zeit davor zurück, wo die Kultur von dem mysteriösen Atlantis anzusiedeln ist. Ihre Werke sind auch Phantasieschöpfungen, nur daß sie zum Teil eine bereits deutlich definierte Welt nutzt.


Diese klaren Vorgaben aus Tolkiens Welt, oder Welten anderer Autoren (phantastische oder reelle) nutzen diejenigen aus, die die sogenannten Rollenspiele spielen. Bei diesen Spielen lenkt jeder Mitspieler eine Person durch ein Abenteuer, welches aus den eigenen Entscheidungen der Mitspieler entsteht. Bei diesen Rollenspielen, die von einigen überwiegend jüngeren Menschen gespielt werden, gibt es bei jedem Spiel einen Spielleiter, der darauf achtet, daß die Handlung der Personen im Rahmen der vorher festgelegten Welt bleibt. Weil Tolkien eine so außerordentliche Phantasie hatte, haben fast alle dieser Rollenspieler seine Bücher gelesen und kennen sich in der Welt Mittelerde aus.

Tolkiens Werke sind sicherlich auch von der nordischen Mythologie und ähnlichen älteren literarischen Werken (wie z. B. der Edda) beeinflußt. Interessant ist auch, daß ein so christlicher Mensch wie Tolkien seinen Personen keinen festen Glauben gab. Der einzige größere religiöse Aspekt in seinen Werken ist der große Kampf zwischen Gut und Böse, nur daß das Gute nicht so einfach mit einer Person definiert wird, wie das Böse. Daneben muß man auch sehen, daß die Valar aus dem Silmarillion auch eine Art engelhafter Wesen darstellen.

Tolkien hat in seinen Werken politische Aspekte (einzelne Königreiche, Kriege usw.) mit nordisch - heidnischen Zügen (Inspiration der nordischen Mythologie), sowie mit mittelalterlich - christlichen Zügen (Kämpfe zwischen Gut und Böse) kombiniert, wenn man alle seiner Werke, die in Mittelerde spielen, in dieser Betrachtung berücksichtigt.

Zeichnungen


Tolkien hat außer seinen schriftlichen Werken auch Zeichnungen zu seinen Geschichten angefertigt. Die Zeichnungen sind meistens schwarzweiß (sie wurden später koloriert) aber auch manchmal farbig. Einige Zeichnungen waren in vollendet und dienten teilweise als Illustration für seine Bücher, andere waren nur eine Skizze in seinen Manuskripten. Die Zeichnungen zeigen, daß er auch eine gewisse künstlerische Fähigkeit hatte, vor allem zeigen sie aber, wie genau er seine Welt vor Augen hatte und daß er die Geschichten dieser Welt praktisch nur niederschreiben bzw. zeichnen mußte.

Tolkien hat auch geographische Karten zu seinen Geschichten gezeichnet. Diese wurden auch im Anhang einiger Werke veröffentlicht. Die Karte im Herrn der Ringe hat jedoch sein Sohn Christopher aus den verschiedenen Kartenskizzen gefertigt, weil der Verlag drängte, das Buch zu veröffentlichen und Tolkien selbst nicht genug Zeit dazu hatte.

 
 



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