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deutsch artikel (Interpretation und charakterisierung)

Schreiben gegen den krieg


1. Drama
2. Liebe

Erich Paul Remark = Erich Maria Remarque wurde am 22.August 1898 in Osnabrück geboren. Am 25. September 1970 starb er im schweizerischen Locarno, seinem Exil, in das er 1933 erstmals auf der Flucht vor den Nazis gegangen war. Entscheidend für sein Leben und für seine Laufbahn als Schriftsteller waren der Erste Weltkrieg und die Erfahrungen, die er unter den Nazis machte, als ständiger Emigrant in der Schweiz, später in Frankreich und in den USA. Für seinen Werdegang als Schriftsteller bekam er auch wichtige Impulse in seiner Kindheit und Jugend, in der spießigen Enge seines Elternhauses und der Bürgerlichkeit seiner Heimatstadt.
Erich Maria Remarque, der diesen Namen erst ab 1922 führte, wuchs mit zwei jüngeren Schwestern in bescheidenen Verhältnissen auf. Er wurde streng katholisch erzogen; seine Möglichkeiten sich zu entfalten waren sehr begrenzt. Er fühlte sich von den Schönheiten der Natur sehr angezogen, hatte Interesse an Kunst und war auffallend musikalisch. Am Klavier zeigte er mehr als eine durchschnittliche Begabung und verdiente sich bald mit Klavierunterricht sein Taschengeld. Seine Schulzeit absolvierte Remarque in katholischen Bildungseinrichtungen der Stadt. Es schien, als würde er entgegen seinen Neigungen zu Ungebundenheit und geistiger Freiheit einen gutbürgerlichen Beruf erlemen, als er mit 17 Jahren Lehramts¬student am Katholischen Lehrerseminar der Stadt wurde.
Die ,Unschuld' seiner Jugend verlor er jedoch erst beim Militär, für das er 1916 seine Einberufung erhielt. Nach einer knappen Ausbildungszeit wurde Remarque mit vielen Gleichaltrigen an die Westfrontgeschickt. Eine schwe¬re Verwundung beendete nach kurzer Zeit im Juli 1917 seinen Einsatz an der Front. Er wurde nach Deutschland gebracht und im Duisburger St.Vincenz¬-Hospital gesundgepflegt. Erst am 31. Oktober 1918 entließ man ihn in den Garnisonsdienst seiner Heimatstadt. Das Kriegsende im November 1918 verhinderte eine erneute Versetzung an die Front. So setzte Remarque - ¬besser als nichts zu tun und womöglich keine Aussicht auf einen gesicherten Broterwerb in den unsicheren Nachkriegszeiten zu haben - die begonnene Lehrerausbildung fort. Seine Hoffnungen auf eine Pianisten-Laufbahn hatte er aufgeben müssen, nicht jedoch seinen Hang zu einem freien, unbürger¬lichen Dasein.
Während seiner Genesungszeit hatte Remarque zu schreiben begonnen; zwar ernsthaft, dennoch ziellos. Sein erster Roman entstand. Aber weitaus mehr als durch ihn zog der angehende Schriftsteller durch seine nicht-bürgerlichen Beschaffenheit die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit in seiner Heimatstadt auf sich. Dennoch schloss er die Ausbildung am Lehrerseminar erfolgreich ab.
Rasch stellte sich heraus, dass der Beruf eines Lehrers seinem Drang nach einem unabhängigen Leben und seinen Künstlerideen im Wege stand. Nach drei Anstellungen als Aushilfslehrer gab Remarque diesen Beruf auf, obwohl ihm wiederholt bescheinigt worden war, als Lehrer nicht unbegabt zu sein.
In den beiden folgenden Jahren hielt er sich als ,Mann für viele Gelegenhei¬ten' über Wasser. Er arbeitete hier und da, machte wichtige Erfahrungen und erwarb vielfältige Kenntnisse, die ihm in seinem (späteren) Beruf als Schriftsteller sehr nützlich wurden.
Im Jahre 1922 fand er eine Anstellung bei der Reifenfirma \"Continental\" in Hannover. Dort konnte er als Testfahrer und Artikelschreiber seine abenteu¬erlichen Neigungen ausleben, sogar seinen schriftstel¬lerischen Leidenschaften konnte er nachgehen.
Drei Jahre später machte Remarque einen regelrechten Karrieresprung und war plötzlich mitten drin im Geschäft des Schreibens und der Literatur, dort, wo er immer sein wollte: das in Berlin erscheinende rechts-nationale Blatt \"Sport im Bild\" bot ihm einen Job an, und unter seiner Regie (als Herausgeber und Journalist) wandelte es sich zu einem der angesehensten Literatur-Magazine der Weimarer Zeit. In Fortsetzungen erschien hier sein zweiter Roman, "Station am Horizont\" (1927/28), zu dem er, anders als zu seinem ersten Romanversuch, stehen konnte. Thema des Romans war das Leben der eleganten Gesellschaft der 20erJahre.
Inzwischen war Remarque auch junger Ehemann geworden. 1925 hatte er die Tänzerin J.I. Zambona geheiratet. Die Ehe scheiterte, noch ehe sie recht begonnen hatte - Scheidung bereits 1930. Remarque war alles andere als sesshaft; er lebte innerlich und nach außen in einem beständigen Aufbruch. Daran änderte sich während seines ganzen Lebens nichts, von kurzen krankheitsbedingten Ruhe¬phasen im fortgeschrittenen Alter abgesehen.
Mit dem Roman \"Im Westen nichts Neues\" brachte Erich Maria Remarque im Jahr 1928 von dei stets verdrängten, in seinem Innern aber eingebrannten Schrecken seiner Fronterlebnisse. In dem Ro¬man vereinigte Remarque all sein Denken und Fühlen gegen den Krieg. Das Buch geriet zu einem sensationellen Bestseller, zu dem Anti¬-Kriegsroman überhaupt. Remarque hatte sein Thema gefunden; über Nacht waren Buch und Autor weltbekannt.
"Im Westen nichts Neues\" wurde Remarques Schicksalsbuch. Nicht allein, weil schlagartig der Schriftsteller Remarque befreit war; auch nicht, weil das Buch - millionenfach verkauft - ihn zu einem wohlhabenden Mann machte. Das Buch trug ihm den Hass der Nazis ein, die ihn fortan verhetzten, verfolgten und nur vier Jahre später als ,entarteten Künstler' bezeichneten. Seine Bücher wurden verbrannt. Es mag verwundernd sein, wenn man sich vorstellt, dass knapp 25 Jahre später ein anderes Buch des Autors, \"Der Funke Leben\", ebenfalls aus politischen Gründen in der Bundesrepublik Deutschland gleichermaßen unwillkommen war. Konnte sich Remarque auf der einen Seite im Erfolg seines Romans sonnen ( - das er auch in vollen Zügen tat - ), erfuhr sein Leben auf der anderen Seite durch die politischen Umstände der Zeit die entscheidende Wende. Mit vielen anderen Künstlern verließ Remarque Deutschland, um sich in der Schweiz niederzu¬lassen. Der Hass der Nazis hat ihn stets verfolgt. Mehr als zehn Jahre führte der populäre Schriftsteller bis zum Ende des 2.Weltkrieges das Leben eines Flüchtlings, mit Vorteilen und Privilegien, in deren Genuss andere Menschen im Exil nicht gelangten. Remarque pendelte zwischen der Schweiz, Frankreich und den USA, wo erlängst ein umworbe¬ner Star geworden war. 1938 wurde er offiziell aus Deutschland ausgebür¬gert. Remarque ist nie wieder deutscher Staatsbürger geworden.
Die finantielle Sicherheit, die der erfolgreiche Schriftsteller durch weitere Romane und durch seine Filmerfolge besonders in den USA gewonnen hatte, rettete manchem Emigranten das Leben. Vielen von ihnen war er ein großzügiger und verlässlicher Freund, ohne sich dessen zu rühmen. Gegen Ende des Zweiten Weltkrieges war er in den Diensten der USA aufklärerisch gegen die Nazis tätig. Er gestand diese Tätigkeit seinem Gastgeberland nach einigem Überlegen zu, obwohl es gegen seine ursprüngliche Einstellung ging, sich politischen einsetzen zu lassen. Drei Jahre später, 1947, wurde er amerikanischer Staatsbürger.
Mit großer Beständigkeit und Disziplin schrieb Remarque weitere zum Teil sehr erfolgreiche Romane, von denen einige die Nachseiten des Lebens aufgrif¬fen, die er selbst als Emigrant zwischen Europa und der Neuen Welt kennengelernt hatte. Daneben nahm er alte Gewohnheiten wieder auf; seinen Ruf als Schriftsteller konnten sie nur teilweise beschädigen. Bis zum Ende der 50erJahre vergrößerte sich Remarques Ruf als bedeutender deutschsprachiger Schriftsteller und er erreichte mit \"Arc de Triomphe\", \"Der schwarze Obelisk\" und \"Die Nacht von Lissabon\" den Höhepunkt seiner Karriere.
Als er 1958 die umschwärmte amerikanische Schauspielerin Paulette Goddard heiratete, zählten viele Berühmtheiten zu seinen Freunden, darun¬ter Schauspieler, Regisseure, Schriftsteller und Politiker. In dem Dutzend Jahre, die ihm noch blieben, schränkten gesundheitliche Probleme das Feld seiner Betätigungen erheblich ein. Dennoch setzte der weltbekannte Schriftsteller seine Arbeit fort und schloss mit zwei sehr populär gewordenen Romanen, \"Der Himmel kennt keine Günstlinge\" und \"Schatten im Paradies\" sein künstlerisches Lebenswerk ab.
Bis zuletzt galt seine Liebe der Kunst und der Literatur, dort besonders den großen Franzosen Balzac, Flaubert, Proust und Stendhal. Als er starb, hinterließ er seiner Frau ein beträchtliches Vermögen, der Nachwelt ein umfangreiches Werk und viele Aussagen, die zu anhaltendem Nachdenken über ihn anstoßen, unter anderem auch über das, was ihm in seinem Leben am wichtigsten gewesen ist. Dazu schrieb Erich Maria Remarque: \"Unabhängigkeit, Toleranz, Sinn für die schönste Eigenschaft, die nur beim Menschen zu finden ist und nur von ihm am schamlosesten brutalisiert wird, Gerechtigkeit und Humor, derbei einem selbst anfängt."
In seinem Leben setzte Remarque davon mehr als nur ein Zeichen, und er schrieb, was er lebte nämlich die Auflehnung gegen die Unmenschlichkeit, deren entarteteste Äusserung der Krieg zu allen Zeiten darstellt.

 
 

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