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deutsch artikel (Interpretation und charakterisierung)

Parallelen zum leben ferdinand von saars


1. Drama
2. Liebe



Wie aus seiner Biographie erkennbar, hatte Ferdinand von Saar als junger Leutnant die Armee zur Genüge kennengelernt und so waren ihm die unbefriedigende wirtschaftliche Situation der meisten Soldaten, das gespannte Verhältnis zwischen der Infanterie und der sozial besser gestellten Kavallerie, sowie die Gepflogenheiten der Offiziere wohlbekannt.
Eine große Ähnlichkeit zwischen Saar und Leutnant Burda besteht in der sehr "bescheidenen Herkunft" (9,6) Burdas, als auch Saars, bei dem die Dinge ähnlich lagen. Während Infanteristen wie Burda an anderer Stelle sparen müssen, um sich eine Mahlzeit im "Englischen Hof" leisten zu können, ist es für die Kavalleristen selbstverständlich, jeden Tag dort opulent zu dinieren. Auch bei den Frauen haben sie auf Grund ihrer besseren wirtschaftlichen Situation leichteres Spiel.
Die Problematik des Adelsnachweises, den Burda mit großer Hartnäckigkeit verfolgt, trifft auch auf Saar zu. Papiere im Nachlass des Autors lassen auf ähnliche Vorgänge in seiner eigenen Familie schließen, jedoch fallen auch Saars Bemühungen enttäuschend aus, da das Archiv keine der "dokumentirten [!] alten Bittschriften" aufbewahrt hat. Lediglich der einfache Beamtenadel blieb den Gebrüdern Saar, Vorfahren des Dichters im 18. Jh., vorbehalten.
Ernst Kobau erkennt darin den zentralen Punkt von Saars "unbewältigtem Lebensprojekt" , seine Sehnsucht nach nicht nur äußerlicher Integration in die Gesellschaftsschicht seiner Gönner und Mäzene. Saars eigene Ambitionen nach sozialem Aufstieg werden in der Novelle als eigentliche Ursache von Burdas Lebenskatastrophe sichtbar. Die schon im "Stand zwischen den Ständen" ausgedrückte Existenz von zwei Welten, in denen sich ein junger Leutnant bewegte, traf auch auf den Dichter zu. Auch bei ihm klafften die eigene Einschätzung gesellschaftlicher Stellung und seine reale Lebenssituation auseinander. Schriftsteller blieben vom Zugang zur "Ringstraßengesellschaft" weitgehend ausgeschlossen: "Die Aristokratie liest ihre Werke, verschmäht jedoch ihre Person".
Saar, so Kobau, beharrte "mit Stolz auf seine Herkunft und zeigte demonstrativ seine Verachtung jener Welt gegenüber, der zugehörig zu sein doch seine geheime Sehnsucht war" . Weil er sich als Außenseiter fühlte, wurde er Dichter und weil er Dichter war, bestand er auf seiner Außenseiterrolle.

 
 



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