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deutsch artikel (Interpretation und charakterisierung)

Nicole deck - ich schwimme ins leben


1. Drama
2. Liebe

Mit dem Titel " Ich schwimme ins Leben" hinterlässt Nicole Deck ein Buch, das ihr kurzes Leben dokumentiert.

Nicole entschloss sich dieses Buch (gemeinsam mit Daniel J. Schüz) zu schreiben, um andere Menschen, die ähnliche Probleme haben und nur noch im Freitod einen Ausweg sehen, durch dieses Beispiel davon abzuhalten.



Doch wer ist Nicole Deck eigentlich?

Nicole wurde am 6. Dezember 1977 in Winterthur (Schweiz) geboren. Da ihre Mutter nicht in der Lage ist sich um Nicole und ihre Schwester Marion zu kümmern, kommen sie zu einer Pflegemutter (Ida Altherr).

Da die zwei zuvor nie erfahren haben was Mutterliebe eigentlich ist, schließen sie Ida immer mehr in ihr Herz. Doch als Nicole 2 Jahre alt ist, kommen Marion und sie zu anderen Pflegeeltern (Familie W.). Dort müssen sie ein erbärmliches Leben führen und schreckliche Situationen durchleben. Sie leben in einem unbeheizten Raum, werden geschlagen und gedemütigt.



Als Nicole 4 Jahre alt ist, wird man auf ihre Verletzungen, die ihr zugefügt wurden, aufmerksam und die Kindergärtnerin schlägt Alarm.



Also kommen sie in das Kinderheim W. Anfangs fühlen sie sich wie Prinzessinnen. Auch der Heimleiter K. - der seine Probleme stets in Alkohol ertränkt - wirkt sehr nett. Der Heimleiter ist so wie sich Kinder den idealen Vater vorstellen. Vor allem Heimkinder. Fairness und Gerechtigkeit sind allerdings nicht seine Stärke. Nicole wird zu K.s Liebling auserkoren. Dies hat zur Folge, dass sie die Missgunst der anderen Heimkinder erntet und schikanös von der Heimleiterin und der eifersüchtigen Ehefrau behandelt wird.

Als sie 8 Jahre alt ist, wird sie das erste Mal von K. sexuell missbraucht. Dies muss sie 4 Jahre lang über sich ergehen lassen.



Mit 12 Jahren versucht Nicole sich das erste Mal im Heim mit Tabletten das Leben zu nehmen.

Im Krankenhaus erzählt sie erstmals fremden Menschen, was ihr im Kinderheim W. zugestoßen ist.

Der Heimleiter erzählt der Polizei, dass es sich hier um verlogene Unterstellungen handle und Nicole nicht zurechnungsfähig sei. Der Skandal wird damit erfolgreich vertuscht.

Vorübergehend kommt sie in das Kinderheim Zürich-Riesbach.

Mit 14 ½ Jahren reißt sie von dort aus und macht per Anhalter einen Kurztrip nach Italien.

Nach 2 Wochen Aufenthalt kommt sie wieder heim und wird zu einer neuen Pflegefamilie (Familie S. nach Dachsen) gebracht.

Als Nicole 16 Jahre alt ist, wird sie ständig von einem unstillbaren Verlangen nach schönen Dingen getrieben, wie Kleider, Möbel und Schuhe. Ihre ästhetischen Ansprüche sind hoch und teuer. Sie will so schnell wie möglich viel Geld verdienen. Schließlich

vermietet sie ihren Körper an fremde Männer, um Geld zu bekommen. Sie bereut dies jedoch bitter.

Mit 18 Jahren zieht sie nach Winterthur. Wegen ihres aufwendigen Lebensstils vermietet sie bald wieder ihren Körper. Dabei lernt sie auch Markus H. kennen. Er ist ein ausgesprochen lieber und gutmütiger Typ. Er lädt Nicole in sein Ferienhaus ein, wo ihr sofort auffällt, dass Markus ein Waffennarr ist da überall Fachzeitschriften herumliegen.

Nicole nimmt bei dem "Züri-Date" im Schweizer TV teil und wo sie zufällig Andi kennen lernt. Sie verliebt sich in ihn. Sie gibt ihm ihre ganze Liebe, doch er behandelt sie stets lieblos.

Im Juni 1998 stürzt Nicole in ein seelisches Tief. Sie spürt wieder verstärkt den Drang sich umzubringen. Diesmal aber nicht mit Tabletten ( wie sie es schon zweimal versucht hatte), sondern mit einer Waffe (von Markus H.). Sie setzt sich nach langer Zeit wieder mit Markus in Verbindung dem sie erzählt, dass sie sich für einen Schießkurs angemeldet hat und dafür dringend eine Waffe benötigt. Er glaubt ihr und bringt ihr die Waffe vorbei.

Am 3. Juli 1998 ist es soweit: Sie betrinkt sich, schreibt 4 Abschiedsbriefe (an ihre Schwester Marion, Andi, Rolf dem Präsidenten des Turnvereins und an die letzte Pflegefamilie S.), telefoniert ein letztes Mal mit Andi und schießt sich dann in den Kopf.

Sie erwacht wieder im Universitätsspital in Zürich. Ihr Leben ist noch nicht zu Ende. Doch von nun an ist Nicole blind. "Ich wollte das Leben auslöschen", schreibt sie später, "aber ich habe nur das Licht getroffen".

Nach langem Einreden ihrer Schwester und den Ärzten lässt sich Nicole überreden, in eine psychiatrische Anstalt zu gehen.

Doch auch hier bleibt sie nicht lange. Dort hat das Leben für sie noch weniger Sinn.

Nicole zieht in eine Wohnung nach Zürich. Sie fühlt sich alleine und hilflos. Von nun an ist sie auf fremde Hilfe angewiesen.

Alles, was Nicole noch bleibt, ist das Schwimmen. Wasser war schon immer ihr Element Sie schöpfte neuen Lebensmut und setzte sich ein großes Ziel: Nicole Deck beginnt, im Hallenbad Zürich-Oerlikon zu trainieren - sie will sich als Schwimmerin für die Paralympics 2000 in Sydney qualifizieren. In jener Zeit lernt sie den Journalisten Daniel J. Schüz kennen und beginnt, mit ihm die Geschichte ihres Lebens aufzuschreiben.

Über eine Radiosendung sucht sie einen Partner, der ihr bei den Kraftübungen für ihr Schwimmtraining helfen soll und lernt Marco kennen.

Sie verliebt sich in Marco. Wie sich jedoch später herausstellt, ist dieser heroinsüchtig und hat ständig Geldprobleme. Sie hilft ihm bei einem Entzug, der jedoch wenig nützt. Auch diese Beziehung läuft auf das einseitige Geben von Nicole hinaus.

Sie entschließt sich Kontakt zur Sterbehilfe "Exit" aufzunehmen. Pfarrer Werner Kriesi ist Vizepräsident der Organisation und als Sterbebegleiter so etwas wie ein passiver Vollstrecker.



Das letzte Jahr

Am 9. Oktober 1999 wird das Buch " Ich schwimme ins Leben" vorgestellt.

Am 28. Oktober wird der Immobilienunternehmer Hubert Braendle durch das Buch auf Nicole aufmerksam und empfiehlt sich ihr als Fitness Trainer. Nicole verliebt sich in ihn und findet den ersehnten Partner.

Mitte Juni 2000 bricht Nicole die Psychotherapie endgültig ab. Sie nimmt erneut Kontakt zur Sterbehilfeorganisation "Exit" auf.

Am 6. Juli 2000 ordert sie per Post bei einem Arzt ein tödliches Gift; doch Freunde intervenieren.

Am 27. Juli 2000 schluckt sie das Gift dass sie sich über eine andere Quelle beschafft hat und fällt ins Koma.

Am 29. Juli 2000 um 19:20 Uhr stirbt Nicole im Züricher Stadtspital aufgrund ihres 4. Selbstmordversuches.



Nicole litt am sogenannten Borderline Syndrom. Als Borderlinestörung bezeichnete man ursprünglich eine bestimmte Gruppe von Störungen an der Grenzlinie (=Borderline) zwischen Neurose und Psychose. Recht bald erkannte man aber, dass diese Störungen in ihrer Gesamtheit als Persönlichkeitsstörung zu sehen sind. Der Begriff Borderline hat somit zwar seine inhaltliche Bedeutung verloren, wurde aber trotzdem beibehalten. Die Borderlinestörung zählt inzwischen zu den am verbreiteten psychischen Störungen und zu den so genannten \"emotional instabilen Persönlichkeitsstörungen\".

Die Betroffenen neigen dazu, Impulse ohne Berücksichtigung von Konsequenzen auszuagieren und leiden unter häufigen Stimmungsschwankungen. Ihre Fähigkeit vorauszuplanen ist gering und Ausbrüche intensiven Ärgers können zu explosivem, manchmal gewalttätigem Verhalten führen. Zudem sind das eigene Selbstbild und Zielvorstellungen unklar und gestört. Ihre Neigung zu intensiven, aber unbeständigen zwischenmenschlichen Beziehungen kann zu wiederholten emotionalen Krisen mit Suiziddrohungen/ -versuchen oder Selbstschädigenden Handlungen führen.



Eigene Meinung:



Dieses Buch erzählt das Leben einer Frau, das unvorstellbar für mich ist. Es ist Wahnsinn, was dieser Frau bereits im Kindesalter zugestoßen ist. Nicole fühlte sich ihr ganzes Leben einsam und ungeliebt. In meinen Augen hat sie die Lust am Leben schon im Kindesalter verloren. Ich kann Nicole Deck eigentlich nur bewundern. Ich hätte es nicht geschafft, über all das, was Nicole widerfahren ist, so offen und ehrlich zu sprechen, wie Nicole es in diesem Buch gemacht hat. Nicole hatte zwar nicht viel Positives zu berichten, aber es hat mir wieder gezeigt wie gut es mir selbst eigentlich geht.

Der Aufbau des Buches ist meiner Meinung nach falsch gestaltet, da es doch besonders bei diesem Thema auf den Lebensweg von Anfang an ankommt. Hier jedoch ist ständig ein Wechsel vom \"gestern\" ins \"heute\", - und das verwirrt.

 
 

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