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deutsch artikel (Interpretation und charakterisierung)

Im westen nichts neues interpretation


1. Drama
2. Liebe



Paul Bäumer: Paul Bäumer, die Hauptperson des Romans ist eine rein fiktive Person. Nie hat ein Mensch dieses Namens gelebt oder auch ein Tagebuch dieses Inhalts geschrieben. Remarque selbst hat allerdings ähnliche Erfahrungen gemacht und identifiziert sich mit der Person Paul Bäumers
Staislaus Katczinsky: Der typische Kamerad. Bester Kumpel Pauls. Mit ihm erlebt Paul viele schöne Dinge
Klassenkameraden Pauls:

(Kropp, Leer,
Kemmerich,
Müller, etc.) Remarque führt diese Personen ein, um die Dramatik zu erhöhen. Einer nach dem anderen stirbt, bis nur noch Paul übrig ist, und auch er muß dran glauben. Die Funktion dieser Personen im Buch ähnelt der der Schuhe, die ehemals von Kemmerich an Müller, von diesem an Paul und schließlich an Tjaden übergeben wurden.
Kantorek: Der Klassenlehrer steht symbolisch für alle Erziehungsberechtigten, die bei der Erziehung der Jugend versagt haben und so einen solchen Krieg erst möglich gemacht haben.
Himmelstoß: Im Zivilberuf Briefträger. Ausbilder von Paul und seinen Kameraden. Eine von Remarque willkürlich plazierte Person. Zu seiner Kriegszeit wurde Remarque von einem Mann namens Himmelreich ausgebildet. Viele seiner im Buch geschilderten Demütigungen mußte Remarque am eigenen Leib erfahren. Auch Charaktere von vielen anderen reellen Personen ließ der Künstler in seine Geschichte miteinfließen.
Kurz vor seinem Schulabschluß im Gymnasium verläßt Paul auf Drängen seines Klassenlehrers Kantorek hin die Schule und meldet sich zusammen mit seinen Klassenkameraden als Freiwilliger bei der Armee des deutschen Reichs. Als Soldat erlebte er die Grausamkeiten des Krieges und fällt schließlich zu Ende des Krieges.
Und keinen interessiert\'s. Sein Tod hat keinerlei Einfluß auf das Weltgeschehen. Remarque hat dieses Einzelschicksal als Schicksal einer ganzen Generation hingestellt. Die Schrecken des Krieges, die er erlebt, machen gleichzeitig auch Millionen anderer Soldaten mit durch. Deshalb ist es schwer, Paul als einzelnen Menschen zu charakterisieren. Ich will trotzdem versuchen seine Gefühle stellvertretend für die der ganzen Generation offenzulegen.

Seite 81 ff: \"Was hältst du eigentlich von der dreifachen Handlung im Wilhelm Tell?\" erinnert sich Kropp mit einem Male und brüllt vor lachen. ... \"Wieviel Kinder hat Karl der Kühne?\" erwidert Paul ruhig. \"Aus ihnen wird im Leben nichts, Bäumer, quäkt Müller. Die Müller merken, wie unbedeutend vieles ist, was sie in der Schule eingetrichtert bekommen haben. Sie wissen zwar eine ganze Menge, jedoch so gut wie nichts über das \"wahre Leben\". Sie haben all ihre früheren Ideale aus Friedenszeiten verloren und sind nun ziel- und planlos (S. 155: Paul auf Urlaub: \"Ich finde mich hier nicht mehr zurecht, es ist eine fremde Welt.\"). Einzig ihr Leben wollen sie bewahren und ebenso das ihrer Mitstreiter, denn Kameradschaft ist ihnen heilig.

Remarque: \"Das Wichtigste aber war, daß in uns ein festes, praktisches Zusammengehörigkeitsgefühl erwacht, das sich im Felde dann zum Besten steigert, was der Krieg hervorbrachte: zur Kameradschaft!\"
Durch den Krieg lernen die jungen Männer eine ganze Menge. Sie bekommen einen Sinn fürs Wesentliche:

S. 24/ 2. Absatz:
\"Wenn Müller gern Kemmerichs Stiefel haben will, so ist er deshalb nicht weniger teilnahmevoll als jemand, der vor Schmerz nicht daran zu denken wagte. Er weiß nur zu unterscheiden. Würden die Stiefel Kemmerich etwas nutzen, dann liefe Müller lieber barfuß über Stacheldraht, als groß zu überlegen, wie er sie bekommen könnte. So aber sind die Stiefel etwas, das gar nichts mit Kemmerichs Zustand zu tun hat, während Müller sie gut verwenden kann. Kemmerich wird sterben, einerlei, wer sie erhält. Warum soll deshalb Müller nicht dahinter her sein, er hat doch mehr Anrecht darauf als ein Sanitäter! Wenn Kemmerich erst tot ist, ist es zu spät, deshalb paßt Müller eben jetzt schon auf. Wir haben den Sinn für andere Zusammenhänge verloren, weil sie künstlich sind. Nur die Tatsachen sind richtig und wichtig für uns. Und gute Stiefel sind selten.\"
Die Evolution geht rückwärts, der Mensch entdeckt seine Instinkte wieder und wird während des Gefechts mehr und mehr zum Tier, zur rasenden Bestie.
S. 108:
\"Wir laufen geduckt, wie Katzen ... die Welle (der Gewalt) macht uns zu Teufeln ... wir schleudern die Granaten nicht gegen Menschen.\" \"... Nicht gegen Menschen ...\"
Eigentlich schon, aber das verdrängen die jungen Soldaten. Doch Paul merkt es.

(S. 196ff)
Er verwundet einen Franzosen schwer und erlebt seine letzten Atemzüge zwangsläufig mit, weil er während des Trommelfeuers nicht aus den Graben kann. Paul begreift, daß er einen Menschen ermordet hat. Unwiderruflich, endgültig. Er ist verzweifelt, ihn plagen Schuldgefühle; doch was kann er tun, was geschehen ist, ist geschehen. In diesem Moment will er ausbrechen und kämpfen. Aber nicht gegen Frankreich, England, Rußland, oder sonst irgendeinen Staat. Nein! Sondern gegen das, was den Menschen dazu bewegt, solches Leid zuzulassen:

S. 204:
\"Kamerad, heute du, morgen ich. Aber wenn ich davonkomme, Kamerad, will ich kämpfen gegen dieses, das uns beide zerschlug: dir das Leben -und mir-? Auch das Leben. Ich verspreche es dir, Kamerad. Es darf nie wieder geschehen.\"

Aber egal, wie groß das Leid der Menschen ist, die Natur geht ihren eigenen Weg. Der Regen z.B. rinnt überall hin. Ihm ist es egal, ob er auf Liebende, Trauernde, Hassende oder Tote fällt:

S. 71:
\"Monoton rinnt der Regen. Er rinnt auf unsere Köpfe und auf die Köpfe der Toten vorn, auf den Körper des kleinen Rekruten mit der Wunde, die viel zu groß für seine Hüfte ist, er rinnt auf das Grab Kemmerichs, er rinnt auf unsere Herzen.\"

Das Leben findet schon seinen Weg. Es gibt den Willen nie auf und bringt den Soldaten auch Hoffnung, wie Remarque überspitzt darstellt, indem er Schmetterlinge auf Totenschädeln ausruhen läßt.


(S. 120).
Manchmal wird Remarque jedoch zu makaber. Wenn er schon ein Buch in einer tagebuchartigen Form schreibt, sollte er es unterlassen, allzu große Schauergeschichten zu erzählen. Beispiele:
S. 68ff / Artillerie überall auf dem Friedhof
\"Der Friedhof ist ein Trümmerfeld. Särge und Leichen liegen verstreut. Sie sind noch einmal getötet worden; aber jeder von ihnen, der zerfetzt wurde, hat einen von uns gerettet.\"
\"Es war nur ein kurzer Feuerüberfall. Zwei von unseren Toten liegen in einem der aufgerissenen Gräber; wir brauchen sie bloß zuzubuddeln.\"
S. 95
Auf dem Weg zur Front stehen schon eine Menge neuer Särge für die Kompanie bereit, just am Wegrand, damit sie auch ja jeder sehen kann.

Paul Bäumer alias Erich Maria Remarque legt auch großen Wert auf die begrenzte Aussagekraft der Worte. Er stellt fest, daß Worte zwar viele Gefühle ausdrücken können, jedoch keinesfalls die Grauen das Krieges.

S. 121: \"Angriff, Gegenangriff, Stoß, Gegenstoß - das sind Worte, aber was umschließt sie.\"
S. 124: \"Trommelfeuer, Sperrfeuer, Gardinenfeuer, Minen, Gas, Tanks, Maschinengewehre, Handgranaten - Worte, Wort, aber sie umfassen das Grauen der Welt.\"
S. 160: \"Worte, Worte, Worte - sie erreichen mich nicht.\"
S. 253: \"Granaten, Gasschwaden und Tankflottillen - Zerstampfen, Zerfressen, Tod. Ruh, Grippe, Typhus - Würgen, verbrennen, Tod, Graben, Lazarett, Massengrab\"

 
 



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