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  geboren am 27.März 1871 in Lübeck 
     seine Familie war alteingesessenes Patriziergeschlecht, das durch Getreidehandel wohlhabend geworden war Firma \"Johann Siegmund 
     Mann, Getreidehandlung, Komissions- und Speditionsgeschäfte\"  
     Vater: Thomas Johann Heinrich Mann hatte auch in Politik und Verwaltung Führungsaufgaben: 1862 königlich-niederländischer Konsul,
  
     1877 im Senat, 1885 Steuersenator 
     allgemein: Vater war bedeutend für die Herausbildung des Lebensstils HMs sehr wichtig, er hat ihn verehrt wegen seiner Fähigkeiten und
  
     seiner Popularität  
     Mutter: Julia geborene da Silva-Bruhns, kreolisch-portugische Mutter, Vater ein reicher Lübecker Kaufmann. Wirkt anders auf HM ein: 
     Eleganz, Leichtigkeit, Neigung zum Exotischen...  
     Sowohl die Herkunft seines Vaters als auch die seiner Mutter regten ihn später zu seinen Werken an  
     4 Geschwister: Thomas 1875, Julia 1877, Carla 1881, Viktor 1890  
     gut behütetes Leben in der Beckergrube umgeben von anderen Patrizierhäusern, dem Theater und der Börse, regelmäßige Freien an der
  
     Ostsee  
     sensibel sollte Nachfolger seines Vaters werden, diese Hoffnungen enttäuschte er  
     Lesehunger wurde durch Großmutter gefördert  
     1884 wir der vom skeptischen Vater nach St. Petersburg geschickt zu Kaufleuten  
     zeichnerisch-malerische Begabung, wollte Maler werden, seine erste selbständige Reise aber heilt er in einem Tagebuch fest, das er später 
     überarbeitete - erste Quelle  
     1889 verlässt er Schule ohne Abi, ohne Ziel, er wollte nur weg, Überdruß hält er in einer unveröffentlichten Novelle fest \"Fantasien über 
     meine Vaterstadt L.\" 
 
     er verurteilt das Besitzbügerliche, das Geschäft des Vaters geht langsam nieder, berührt ihn nicht  
     Oktober 1889 Lehre als Buchhändler angetreten in Dresden ; nicht glücklich, der Vater versuchte ihn zu Leistung anzutreiben, Hm lebt 
     sparsam und eingezogen nach einem Besuch des Vaters setzt er seine Lehre im April 1891 i S.Fischer-Verlag in Berlin fort, das literarische 
     Leben dort und auch Vorlesungen an der Uni brachten ihn aus seiner Stagnation  
     Im Oktober bereits war auch seine Berliner Zeit schon wieder vorbei: Tod des Vaters 13.10., Ende des Jahres hatte er eine Lungenblutung 
     (Besuch von Sanatorien in Berlin, Wiesbaden, Schwarzwald, Lausanne bis April 1893)  
     Zahllose Reisen folgten 1893 nach Paris, kurz nach Lübeck zurück, dann begann er in Italien umherzureisen, er lebte von der kleinen Rente 
     von monatlich 160 Mark, die er aus seinem Erbe erhielt  
     Beginnt ein kontinuierliches Leben1896-98 in Rom, engere Zusammenarbeit mit seinem Bruder 
  
     1905 Verlobung mit Ines Schmidt  
     1909 Lösung der Verlobung  
     1910 Schwester Carla begeht Selbstmord  
     12.8.1914 Heirat mit Maria Kanova, führt mit ihr ein relativ eingeschränktes Leben  
     ab 1914 Beginn einer akuten Verständniskrise mit Thomas Mann  
     1916 Tochter Henriette Maria Leonie  
     er beginnt weniger zu arbeiten, macht Vortragsreisen und Badeaufenthalte, Zensur bewirkt ebenfalls eine Konzentration auf seine Freunde  
     1918 vergeblicher Versöhnungsversuch mit Thomas  
     1922 Blinddarm- und Bauchfellkomplikationen, Versöhnung mit Th.  
     1923 erster deutscher Teilnehmer zu den \"entretien de Pontigny\" organisiert von einem Kreis Intellektueller 
  
     1925 Reise nach Südfrankreich  
     25/26 Vortragsreisen in die Schweiz, Wie und Berlin zuhalten  
     1927 Rede zum 125. Geburtstags von Victor Hugo  
     1828 zieht nach Berlin, Scheidung von seiner Frau  
     1931 Präsident der Sektion für Dichtkunst der Preußischen Akademie der Künste  
     1933 Exil  
     1935 tschechoslowakischer Staatsbürger Einbürgerung in Frankreich wegen zu kurzer Aufenthaltsdauer verweigert worden  
     1935 Versammlung der Internationalen Schriftstellervereinigung zur Verteidigung der Kultur 
  
     1939 Hochzeit mit Nelly Kroeger  
     4.10.1940 Flucht nach Amerika mit seiner Frau 
  
     17.12.44 Nelly begeht Selbstmord  
     25.4.1949 Deutscher Nationalpreis für sein literarisches Gesamtwerk  
     1950 Präsident der wiedergegründeten Akademie der Künste  
     12.März 1950 Tod in Santa Monica 
 
FRÜHE PHASE: 1871-1904 Konservatismus und Ästhetizismus 
 
a)1871-1896 : Kindheit, Entwicklung, neuromantisches Jugendwerk 
 
unsicher, Vorbildsuche 
 
orientiert sich an Lieblingsdichter ist Heine, dessen formale Eleganz und romantische Ironie ihn anziehen 
 
seit 1885 erste novellistische Versuche 
 
seit 1887 Gedichte nach Vorbild von Heine und Scheffel: nur fixiert darauf sie nachzuahmen 
 
erste wichtige Novelle \"Haltlos\" 1890 mit autobiograph. Inhalt 
 
Thematik: Probleme von scheiternden Außenseitern und unglücklicher Liebe, betont das isolierte Subjekt und seine Empfindungen ist also gegen
  
den herrschenden Rationalismus 
 
Interesse am Naturalismus wir immer geringer 
 
Ab 1892 versuchte er sich in wichtigen Zeitschriften einen Namen zu machen: \"Die Gesellschaft\" und \"Die Gegenwart\" (liberal-konservativ) 
 
Entwickelt einen Konservativismus, der sich aus seinem Pessimismus gegenüber der Kultur und der Gesellschaft ergibt: lehnt sowohl, die 
Schilderungen des Elend des Naturalismus ab, als auch die Besitzdemonstration der Bourgeoisie auf der anderen Seite 
 
1894 erster Roman: \"In einer Familie\" 
 
1895 veröffentlicht er in der Konservativen \"Zeitschrift des 20. Jahrhunderts\", schreibt alle Artikel selbst und führt sie bis Juli1896 weiter 
 
b) 1897-1904 Frühwerk: Künstler- und Bügerkritik 
 
beginnt soziale und politische Probleme in seinen Werken zu gestalten und zu kritisieren 
 
\"Das gestohlene Dokument\" 1896 
 
satirische Kritik an Bourgeoisie und Kapitalismus 
 
1898 bis 1905 Übersetzungen aus dem Französischen z.B. Anatole France um Sprachgefühl zu schulen 
 
aus seinem Pessimismus entwickelt sich langsam ein Ästhetizismus 
 
versucht sich in seinem Werken zu verwirklichen \"Die 3 Romane der Herzogin von Assy\", suche nach Liebe und Kommunikation 
 
Künstlerkritik: lebensschwache Außenseiter: 1903 \"Pippo Spano\" 
 
Kritische Aufnahme seiner Werke verstärken sein Gefühl der Isolation 
 
MITTLERE PHASE: 1904-1933 Republikanismus und Moralismus 
 
   a.1904-1910 Übergang zum Republikanismus  
 
     versucht aus italienischer Perspektive seine Sicht zu objektiveren 
 
     Wandel von ästhetischer zu moralischer Bürgertumskritik: \"Professor Unrat\" 1904 
 
     Satire nicht mehr gegen das unmoralische Großbürgertum, sondern das scheinmoralische Kleinbürgertum 
 
     Findet in der französischen Literatur und Frankreich selber eine Entwicklung, die er besser findet als die der Deutsche, lobt Sinn für 
     Menschenrecht und Geistesverfassung 
 
     1904/05 Novellen zur Künstlerproblematik, da Ines Schmidt, seine Verlobte auch Schauspielerin werden wollte 
 
     liest \"Rousseau: findet seine Leitkategorien für passend versucht in der Natur aufzugehen, im Italienischen Volk - Erlösung vom 
     Individualismus, steht zwischen den Rassen (Zitat) 
 
     \"Zwischen den Rassen\" 1906 kritisiert D. und I. 
 
     Novelle Gretchen 1907  
 
     Erziehungsziel: Menschlichkeit, Verständnis und Hilfsbereitschaft als Voraussetzung zu einer demokr.-polit. Gemeinschaft 1907 \"Die kleine
  
     Stadt\" 
  
     Wendet sich wieder F. zu 
 
   b.1910- 1923/24Radikalrepublikanismus  
  
     Ruhepause bis 1910 
 
     Neue Produktivität in Theater und Essayistik 
 
     Hat Erfolg mit Komödien und gedruckten Dramen, verdient erstmals viel Geld 
 
     Lernt sein spätere Frau Maria Kanova beim Theater kennen 
 
     Zukunftshaltigste Richtung: polit. Essay 
 
     1911 \"Frz. Geist\": Literatur ist Bewegung 
 
     \"Reichstag\" 1911 satir. Kritik aus Sicht der frz. Aufklärung 
 
     erzielt damit nur Wirkung in intellektuellen Kreisen, veröffentlicht in Zeitschriften revoltierender Kreise 
  
     Untertan 1911-14 
 
     1917 \"Die Armen\" Untertan-Fortsetzung 
 
     immer wiederkehrende Themen: Gesamtkritik an der dt. Gesellschaft, Essays Aufrufe und Reden zur Realisierung einer Republik 
 
     immer bekannter, Orientierungspunkt für junge Schriftsteller 
 
     1923 Hoffnung auf Republik versinkt, finanzielle Schwierigkeiten, lebt von Übersetzungen in andere Sprachen 
 
     \"Der Kopf\" 1925 lit. Großarbeit der Nachkriegszeit, unbekannt, die nirgends Anklang fand 
 
   c.1923/24 - 1933 Kapitalismus und Republikkritik 
 
Essays zur Fehlentwicklung von Europa, dass nur wirtschaftlich geeint ist und groß-kapitalistische bestimmt ist 
 
Seit1927 Aktivitäten häufen sich, frz Beziehungen 
 
Öffentliche Beachtung als Kulturpolitiker in F und D 
 
Kämpft im Rahmen der Republik für ihre Verbesserung und Umgestaltung, hält Reden und schreibt Aufrufe 
 
Setzt sich für die Erhaltung einer demokr. Öffentlichkeit, Freiheit der Meinungsäußerung und der Kunst ein 
 
Die Ohnmacht des Nichts-Tun-Könnens bringt ihm dem Kommunismus näher 
 
Kulturkritik: sich bildende Massengesellschaft und deren Probleme Die jungen Leute \"1925 Hauptthemen: Verhältnis der Geschlechter, 
Frauenemanzipation, neue Sachlichkeit der Sexualität, Mode, Tanz, Sport 
 
Neigt selber ehr von Konservativen 
 
Geht in breitenwirksamer Weise auf dieses Thema ein, praxisnahe und erzieherische Unterhaltung : Feuilleton, Erzählungen, Kriminalromane in 
Tageszeitungen, Boulevard-Komödien, Singspiele und Filme 
 
SPÄTE PHASE (EXIL) 1933-1950 Sozialismus und Humanität 
 
   a.1933-1940 Antifaschistischer Kampf  
 
     Gleichschaltung der Akademie der Künste bewirkt seinen Ausschluss 
 
     Flieht nach Nizza und schafft unter einigen Probleme seinen Besitz nachzuholen 
 
     Mag das Exilleben, umgeben von Kollegen, trifft such mit seinem Bruder 
 
     Exil: \"Aufgabe\", Demonstration des wahren Deutschen, antifaschistische Literatur die wahre deutsche 
 
     \"der Haß\" Deutsche Zeitgeschichte 1933, Essays 
  
     Exilzeitschriften 
 
     Vorstand der Internationalen Schriftstellervereinigung zur Verteidigung der Kultur, Höhepunkt seiner Karriere unter dt. Intellektuellen 
  
     1937 für Nobelpreis vorgeschlagen 
 
     Vorsitz bei Kongressen und Aktivitäten der Volksfront(Flugschriften nach D. bringen, vor allem Texte schreiben), versucht bei deren 
     Auseinanderbruch in kommunist. und a.kommunist. Teil Kompromisse zu finden 
 
     K: einerseits Vertrauen zur Moralität in der Sowjetunion, andererseits Skepsis Gegenüber der KPD, veröffentlicht nicht in kommunsit
  
     Zeitschriften 
 
     1933-38 Henri Quatre Schriftstellerruhm ohne den polit-repräsentative Funktion nicht möglich gewesen wäre 
 
     Kriegsausbruch zwingt ihn nach Amerika zu fliehen wo Th. Bereits ist, beschwerlicher Weg! 
 
   b.1940-1950 Alterswerk: Zeitalterkritik 
 
lässt sich mit Nelly in Kalifornien nieder, unzufrieden 
 
Lebensunterhalt durch Drehbücher für Warner-Brothers, die ihm die Eireise überhaupt ermöglicht hatte durch Vertrag 
 
Negative Seite des Exils: angewiesen auf Hilfe 
 
Tiefpunkt: Nellys Selbstmord, allgemeine Altersstimmung 
 
Blieb unbekannt und unerwünscht - Bruder nicht 
 
Bewahrt europäische Kultur, produziert ohne Unterlaß 
 
Engagiert sich weiter, übernimmt aber keine wichtige Rolle mehr wie im Vorkriegsexil 
 
Mehr Todesfälle: 1949 Neffe Klaus und jüngster Bruder Viktor 
 
Zögert nach Kriegsende zurückzukehren, obwohl, dass sein größter Wunsch war 
 
Nationalpreis und Präsident der Akademie der Künste - geplante Rückkehr am 28.4.1950 
  
12.März Tod an Hirnblutung 
 
1943/44 \"Ein Zeitalter wird besichtigt\", seine Memoiren 
 
Appelle zur grundlegenden Veränderung in D. 
 
Greift Zusammenhang zwischen Literatur und geschichtlicher Lage auf 
 
Blick auf altes Europa als seine Kraftquelle zur lit. Produktion 
 
Roman: Lidice, Friedrich-Fragment, Empfang in der Welt: D.-Problematik: Faschismus gegen Volk
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