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deutsch artikel (Interpretation und charakterisierung)

Faust, auerbachs keller, weltenfahrt


1. Drama
2. Liebe

In Bezug auf Weltenfahrt, ist die Szene noch eher unbedeutend, denn Faust verlässt seine Welt der Wissenschaft noch nicht. Mephisto will ihm das Leben von einer anderen Seite zeigen.

Zitat: "Ich muss dich nun vor allen Dingen in lustige Gesellschaft bringen, damit du siehst wie leicht sich's leben lässt. " (V: 2158 ff.)

Die Szene spielt sich noch im Umkreis der Universität ab, aber schon jenseits der Sphäre der Wissenschaft. Der Moment des Übergangs von einer Welt in die andere kommt näher, aber Faust fühlt sich von den Zechenden Studenten nicht in Versuchung geführt. Ihn lässt das Saufszenario völlig kalt. Er steht während der ganzen Szene unbeteiligt daneben.

Mephisto agiert als Zauberer und treibt sein Spiel mit den Studenten. Er lässt aus einer Tischplatte Wein fließen. Sobald dieser Wein jedoch den Boden berührt, entstehen Flammen und die Studenten ängstigen sich, darauf hin erkennen sie in Mephisto den Teufel. Die Ebene der Sinnlichkeit in Auerbachs Keller ist noch nicht von Sexualität geprägt, sondern durch ein ordinäres Trinkgelage, sie erscheint durch konsequente Tiermetaphorik als kaum noch menschlich. Einer der Studenten heißt Frosch, ein anderer entdeckt seine Symphatie für eine vergiftete Ratte. Zitat: "Er sieht in der geschwollenen Ratte sein ganz natürlich Ebenebild." (V. 2156 f.)

Am Anfang werden die Sauerei und das Schwein beschworen. (V2078 f.)

Nach Mephistos Weingenuss singen alle: "Uns ist ganz kannibalisch wohl, als wie fünfhundert Säuen!" (V:2293 f.)

Die Spottlieder, die in Auerbachs Keller gesungen werden durchziehen ebenfalls die Tiermetaphorik, dazu gehören die Lieder von der "Ratte im Kellernest" und das "Flohlied".

Mit der Tiermetaphorik drückt Goethe die Bedrohung Faust durch tierisches aus, was in dieser Szene allerdings noch weniger von Bedeutung ist.

Dann gibt es noch satirische Lieder, die den prominenten Bereichen der traditionellen Ständesatire gelten: den privilegierten Ständen Klerus und Adel. Das erste Lied nimmt das Schmarotzertum der Mönche, das zweite das korrupte Höflingswesen der absolutistischen Fürsten aufs Korn. Von besonderer Würze ist, dass Goethe das Lied auf die Schmarotzer des Klerus, in dessen Zentrum der Doktor Luther steht- in einer Lutherstrophe schrieb. (Siebenzeilige Strophenform, die Luther für seine Gemeindelieder verwendete)

In der Szene Auerbachs Keller gab Goethe den Zechkumpanen die Rolle des Volks und spielt damit auf die Französische Revolution an. Ihr Freiheitsdurst hat ungefähr den selben Stellenwert, wie ihr Weindurst: "Es lebe die Freiheit! Es lebe der Wein!" schreit einer der Studenten. Goethe lässt den Freiheitsdrang des Volkes als genauso schlecht, wie das Mönchs und Höflingswesen erscheinen. Er hat eine pessimistische Einstellung was das soziale Verhalten des Volkes betrifft. (à die politische Satire stellt die Revolution als Unvernunft des Volkes dar). Der Freiheitsbegriff wird pervertiert als Aggression gegen Mephisto und dessen Teufelswerk mit dem Wein. Zitat: "Stoß zu! Der Kerl ist vogelfrei!" (V: 2312)

Im Urfaust sieht die ganze Szene anders aus, denn dort ist Faust tätig und führt den Weinzauber aus. Er hat also schon eine neue Seite des Lebens kennen gelernt, die wir in unserer Faustausgabe noch nicht in der Szene Auerbachs Keller finden. Den Auerbachs Keller gab es übrigens wirklich, Goethe verbrachte dort selbst einige schöne Stunden.

 
 

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