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deutsch artikel (Interpretation und charakterisierung)

(entstehung des buches):


1. Drama
2. Liebe

Man muss zu der Zeittafel noch einige andere Aspekte hinzufügen, die auch die Entstehung des Buches erklären. So sollte man erwähnen, dass Böll sich politisch sehr engagierte und sich vor allem 1967 für die Studentenbewegungen einsetzte. Er trat verschiedenen Vereinen bei, wie die Gruppe 47 (Autorenvereinigung aus 105 Mitgliedern), die sich gegen die Springer-Presse stellte. Diese nämlich verurteilte die Baader-Meinhof-Gruppe ohne jeglicher Indizien 1971 - "Baader-Meinhof-Gruppe mordet weiter" lautete die Schlagzeile nach einem Banküberfall von Unbekannten in Kaiserslautern, bei dem ein Zivilist erschossen wurde. Daraufhin reagierte Böll mit einem Artikel im Spiegel gegen die Bild-Zeitung der lautete "Gnade oder freies Geleit". Dieser Artikel löste eine unerwartete Protestwelle gegen den Verfasser aus, weil die meisten Leser den Text nicht verstanden oder ihn erst gar nicht gelesen hatten, sondern nur falsch davon gehört hatten. Der Text richtete sich nämlich nicht , wie angenommen, für ein befürworten der Baader-Meinhof-Gruppe, sonder primär gegen die Springer-Presse, deren Methoden und vor allem deren Auswirkungen. Böll bezeichnete die Überschrift "Baader-Meinhof-Gruppe mordet weiter" als einen Aufruf zur Lynchjustiz. Das Buch ist die Verarbeitung der Kritik an der Springer-Presse.



(Personenkonstellation):

Katharina:

Von Katharina erhält man die meisten Informationen (selbstverständlich), wobei diese von ganz unterschiedlicher Herkunft sind. Zum einen

- von sich selbst (beim Verhör)
- von Freunden (Dr. Blorna etc.)
- von ihren Gegnern (Zeitung, Beizmenne)


von sich selbst/von Freunden:

um die Angaben von Katharina nicht zu weitläufig zu gestalten habe ich hier eine Tabelle mit den wichtigsten Stationen:

2.3. 1947 als Tochter eines Bergmanns und einer Putzhilfe geboren.
1953-61 Volksschule

1961-62 Hausgehilfin in einer Metzgerei
1962-65 Besuch einer Hauswirtschaftsschule
1966-68 Wirtschafterin und Hausgehilfin bei ver. Arbeitgebern
1968 Heirat mit Wilhelm Brettloh
Gelegenheitsarbeit als Serviererin, Verlassen des Ehemanns nach halbjähriger Ehe
Wohnung bei Tante Woltersheim, Scheidung
1968-69 Wirtschafterin und Hausgehilfin bei Dr. Fehnern
1969 Weiterbildung zur staatlich geprüften Wirtschafterin
Wechsel zu den Eheleuten Dr. Blorna (nach Verhaftung Dr. Fehnerns), abends Zusatzarbeit bei Ehepaar Dr. Hiepertz und bei Empfängen etc.
1970 Kauf einer Eigentumswohnung mit Unterstützung von Dr. Blorna

1972 Kauf eines gebrauchten Volkwagens
Von Freunden:


Blornas / Hiepertz Stets mit der Arbeit sehr zufrieden, bezeichnen sie als "ruhig und freundlich, auch planvoll den Haushalt leitend" (22 S.38)
Tante Woltersheim Katharina sei "immer ein fleißiges, ordentliches, ein bisschen schüchternes, oder besser gesagt, eingeschüchtertes Mädchen gewesen, als Kind sogar fromm und kirchentreu" auch das sie "organisatorisch, kalkulatorisch und auch, was die ästhetische Seite betreffe, aufs beste gebildet und ausgebildet sei" (28, S.63f / 28, S.65)
Dr. Blorna Eine sehr kluge und kühle Person
Hiepertz "Radikal hilfsbereit, planvoll und intelligent" (23, S. 42)


Zusammenfassend kann man Katharina mit folgenden Stichworten beschreiben: Fleiß, Strebsamkeit, Ordnungssinn, Organisationstalent, Klugheit, Freundlichkeit, Anpassung, Hilfsbereitschaft, aber auch Zurückhaltung gegenüber Männern, Askese gegenüber Belustigungen u.Ä.
Doch zwei Eigenschaften sind unbedingt noch zu nennen, die Frau Blorna erwähnt: "Treue und Stolz" (38, S.85)
Treue im Sinne der Erfüllung Ihrer Verpflichtungen und Stolz, da sie Zahlungserleichterungen, die die Blornas ihr anboten, zurückwies.


Darstellung durch Ihre Gegner:


Kriminal Hauptkomissar Beizmenne Sieht in Katharina eine Komplizin (27, S.60)
"Ich halte sie nämlich nicht für unmittelbar kriminell, sondern für naiv und ein bisschen romantisch" (24, S.52 f)
Tötges Katharina ist Mitglied einer kriminellen Bande (vgl. Räuberliebchen, Mörderbraut)

Verwischt Spuren und deckt Göttens Flucht
Ihre Wohnung ist ein Konspirationszentrum, Bandentreff, Waffenumschlagplatz. (22, S.37)
Katharina ist eine Prostituierte (empfing Herrenbesuche)
Katharina ist Kommunistin, hatte falsche Vorstellungen vom Sozialismus, radikale Person (22, S.36/ 23, S.41)
Bescheidenes Glück reicht ihr nicht, sie wollte hoch hinaus (23, S.41)











Aufbaustruktur:

Kapitel Funktion Zeit:

1-10 Exposition Verschieden
(1-2 Quellen)

(3 Zusammenfassung)
(4-10 Verschiedenes)
11-20 Erste Vernehmung Katharinas Donnerstag
21-23 Blornas in Urlaub Donnerstag bis Samstag

ZEITUNGs-Reportage u. ihre Wiedergabe
24-33 Zweite Vernehmung Freitag
34-37 Katharina und Fr. Woltersheim Freitagabend
38-41 Blorna und Sträubleder Samstag
42-43 Tötges und der Tod der Mutter Samstag
44-46 Katharina im Krankenhaus

Treffen mit den anderen Samstag
47 Verleumdung Katharinas Sonntag

48 Beizmennes Rechtfertigung ?
49-52 Verhalten der Blornas verschieden

53 Katharina im Gefängnis nach Sonntag
54 Keine Mordanklage gegen Götten nach Sonntag
55 Else Woltersheim Verbitterung nach Sonntag
56 Blorna gegen Sträubleder nach Sonntag

57 Herkunft der Mordwaffe nach Sonntag
58 Schluss: Tathergang nach Sonntag




- Fiktiver Erzähler der Einzelheiten des Textes vermittelt und kommentiert

-  subjektive Prägung
- Wie wird der Erzähler nun sichtbar und welche Erzählhaltung nimmt er ein?
-  Als erstes meint man es ist ein neutraler Berichterstatter, weil man das Buch anfangs wie einen wissenschaftlichen Bericht liest:
- einige Neben- und Hauptquellen: Vernehmungsprotokolle der Polizei, Ergebnisrecherchen etc.
- Passagen welche mit viel Ironie und Satire erzählt werden.
- Z.B.: Tötge schrieb in einem Artikel: "..nicht nur zur Pistole griff, sondern diese auch in Tätigkeit setzte." (Vrg. 7, S.13)
-  Hier wird Tötges für blöd dargestellt und der Erzähler und auch der Autor bewerten die Person.
-  Bei anderen Stellen werden Wörter wie Sexklemmer (12, S.19), Telefonzapfer, Zärtlichkeitsanbieter (41, S.98), Telefonsittenstrolche (41, S.101) etc. verwendet, die der Sache eine gewisse Lächerlichkeit geben.

 
 

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