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deutsch artikel (Interpretation und charakterisierung)

Die kirche im europa des 18. jahrhunderts


1. Drama
2. Liebe



Die Kirche im 18. Jahrhundert / /> Der Pietismus (frz.: piété = Frömmigkeit)

= radikale Erneuerung von Frömmigkeit und Kirche

Cuius regio, eius religio! = Religionszwang (Herrscher eines Landes gibt die Religion für dessen Volk vor. Wer jedoch seine Konfession behalten will, muss auswandern) gilt seit Reformation

Bedeutendster Kopf des radikalen Pietismus war Gottfried Arnold (1666-1714) à Arnolds "Unpartheiische Kirchen- und Ketzerhistorie" (herausgegeben 1699/1700): eine Darstellung der ges. Kirchengeschichte bis 1688 wird zum reichsten lit. Werk des dt. Pietismus

"Verfallsidee": die gesamte Kirchengeschichte ist der Abfall von der Vollkommenheit des Urchristentums; Arnold sah mit einer mystisch-spiritualistischen "Unparteilichkeit" alle Konfessionskirchen gleichermaßen in den Sog des Verfalls hineingerissen

"Unparteilichkeit" jedoch keine wertfreie historische Objektivität, sondern Sicht der Dinge allein vom individuellen, frommen Leben her.

Goethe schöpfte sein Bild von der Geschichte des Christentums aus der Kirchen- und Ketzereihistorie à somit gelangen Arnolds Ideen mit großer Wirkung in die Bildungswelt der dt. Klassik

Die Aufklärung

=eine geistige Bewegung, die von dem Wunsch nach Toleranz, Freiheit und autonomer Vernunft geprägt ist

- Protestantisches Staatskirchentum (Staatskirche = offizielle Religion des Landes)

Landesherrliches Kirchenregiment der prot.- dt. Landeskirchen seit der Reformation = weltl. Obrigkeit leitet die Kirche (v. Luther nur als Provisorium (Notbischöfe) gedacht)

Landesherr beansprucht äußere Kirchengewalt (Verwaltung d. Kirchenguts, Anstellung der Geistlichen, Erlass von Kirchenordnungen)

Messen, Predigten, Sakramentsverwaltung waren jedoch noch Aufgaben des Predigerstandes

Reinste Verkörperung in Preußen: Kirche = Dienerin des Staates

Nach dem von Friedrich Wilhelm II. verfassten preuß. Landrecht stehen Kichen und Religionsgesellschaften von nun an vollständig unter Aufsicht des Staates, jedoch wird hiermit auch der Religionszwang (cuius regio, eius religio) aufgehoben à Widerspruch!

Friedrich Wilhelm III. lässt an der Wende zum neuen Jahrhundert ein theologisches Gutachten erstellen und stellt fest, dass eine Trennung von Kirche und Staat von Nöten ist



- Absolutistisches Staatskirchentum

Findet nicht nur im protestantischen Dt., sondern auch in kath.- weltl. Territorien und geistlichen Fürstentümern Anhänger

Kath. Aufklärung: meist gemäßigter Reformkatholizismus, der sich gegen das Übermaß an Heiligenverehrung und Wundergläubigkeit und für Beteiligung der Laien an der Messe und für einen volksnahen Katechismus (Zusammenstellung und Erläuterung von Glaubenssätzen) einsetzt

Auflösung des Jesuitenordens (kath. Ordensgemeinschaft für Männer): auf Druck Portugals und Spaniens, die den J.O. bereits aus ihren Ländern vertrieben hatten, muss Papst Clemens XIV. schließlich 1773 diesen Orden aufheben. [Die Jesuiten seien habgierig und machtlüstern, sie würden Intrigen spinnen und konspirativ (Konspiration= geheime politische Zusammenarbeit) arbeiten, sie würden auf unrechtmäßige Weise Einfluss auf die Politik ausüben und geheime Anweisungen aus dem Ausland bekommen, sie wären bedenkenlos in der Wahl ihrer Mittel und gleichgültig in ihrer Moral]

Durchsetzen des absolutistischen Staatskirchentums (offizielle Rel. des Landes) in kath.- weltl. Territorien, so wie in den protestantischen Ländern









- Josephinismus

= Einordnung der Kirche in das System des aufgeklärten Wohlfahrtsstaates (Staatsform, bei der die soziale Sicherheit der Bevölkerung durch Gesetzgebung gewährleistet werden soll)

Joseph II.: Aufhebung aller beschaulichen Orden, Klostersäkularisation (= Schulen, Krankenhäuser)

Kürzung d. kirchlichen Feiertage, Anordnung zum Entfernen d. Barockgepränges aus Kirchen + Gottesdienst, Verbot von Wallfahrten + Prozessionen à kath. Frömmigkeit in aufgeklärten Moralglauben reformieren

- Epikopalismus

= für Rom gefährlichste Bewegung der dt. Aufklärung

Auslöser des Epikopalismus in geistlichen Territorien: Johann Nikolaus von Hontheim (Trier Weihbischof), der unter dem Pseudonym Justinus Febronius ein Werk mit dem Titel "De statu ecclesiae et legitima protestate Romani Pontificis" à päpstliche Rechtsgewalt nicht ausreichend, "Unfehlbar sei nicht der Papst, sondern die Versammlung derer, die in der Nachfolge der Apostel stehen (d.h. das Konzil der Bischöfe) à Unabhängigkeit einer nationalen dt. Kirche von Rom Hintergrund: Reunionsverhandlungen (Versuch, eine kirchliche Einheit herbeizuführen, die die fundamental wesentlichen christlichen Wahrheiten umfasste) vom 17. Jahrhundert



- Febronianismus

Großer Anhang in geistlichen Fürstentümern

Koblenzer Gravamina (1769): dt. Kirche erhält angestammte Freiheit durch kaiserlichen Schutz zurück; Abschaffung der Abgaben an Rom à kein Erfolg

Emser Kongress 1786 [drei rheinischen Erzbischöfe + Erzbischof von Salzburg einigten sich in 22 Artikeln gegen die päpstlichen Nuntien (Nuntius = ständiger Vertreter des heiligen Stuhls in den Ortskirchen)] à Emser Punktation schlägt fehl, da nicht genügend Unterstützung von Seiten der kath.- weltl. Fürstentümer vorhanden war

 
 



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