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deutsch artikel (Interpretation und charakterisierung)

Der schriftsteller hans carl artmann


1. Drama
2. Liebe



Kurzbiografie Geboren am 12. Juni 1921 als Hans Carl Artmann in Wien.

Volks- und Hauptschule.
Drei Jahre lang als Büropraktikant tätig.
Befaßt sich bereits frühzeitg mit Sprachen.
1940 zum Wehrdienst eingezogen.
1941 Kriegsverletzung, danach bis zum Kriegsende in einer deutschen Strafkompanie.
1947 erste Veröffentlichungen im Hörfunk und in der Zeitschrift \"Neue Wege\".

1951 im Kreis des \"Art Club\".
Seit 1954 ausgedehnte Reisen durch ganz Europa.

1961-65 Aufenthalt in Schweden,
dann bis 1969 in Berlin.

Ab 1972 in Salzburg.
1973 Gründungsmitglied des \"Anti P.E.N.\" und später Präsident der Grazer Autorenversammlung, aus der er 1978 austritt.
1991 Ehrendoktorat der Universität Salzburg.
H.C. Artmann verstarb am 4. Dezember 2000 an einem Herzschlag.
Aufgewachsen im Donaustädter Bezirksteil Breitensee, lernte er das Leben des Wiener Bürgertums der Vorkriegszeit kennen. Mit 19 Jahren wurde Artmann zur Wehrmacht eingezogen, nach einer Kriegsverletzung geriet er 1945 in Gefangenschaft, wo er zu schreiben begann. Vor allem lyrische Texte, weit entfernt von den Dialektgedichten der späteren Jahre, kennzeichneten das Frühwerk Artmanns, das erst 1970 unter dem Titel \"Das im Walde verlorene Totem. Prosadichtung von 1949 bis 1953\" erschien.

Der bekannte Bonvivant, Verwandlungskünstler und poetische Avantgardist war einer der Initiatoren der \"Wiener Gruppe\". Er war ein Poet und ein Sprachkünstler, der aus seinem großen Sprachfundus schöpfend literarische Vergangenheit mit modernen Elementen zu verbinden verstand. Seine Stilformen reichten vom Drama über Gedichte bis zu barocken Schwänken. Auch ließ er sich von mittelalterlichen Balladen und der spanischen Literatur inspirieren. Unvergessen bleibt sein 1958 im Vorstadtdialekt geschriebener Gedichtband \"med ana schwoazzn dintn\".


Übersetzer und Förderer

Allerdings fast vergessen sind Artmanns Übersetzungstätigkeiten aus dem Dänischen, Englischen, Französischen, Niederländischen, Schwedischen und Spanischen. Zuletzt arbeitete der Artmann an Goldoni-Übersetzungen.

Artmann hielt auch stets die Verbindung zum Literarischen Nachwuchs aufrecht. Als Mitglied des österreichischen Kunstsenats und als langjähriger Förderer der Grazer Autorenversammlung bewies er sich als Mentor für junge österreichische Autoren. Ausgezeichnet wurde Artmann für sein Schaffen unter anderem mit dem Großen Österreichischen Staatspreis (1974) und dem Georg-Büchner-Preis (1997).

Artmann hatte mit seinem schillernden Leben das Kunst- und Geistesleben im Österreich der Nachkriegszeit entscheidend mitgeprägt. Der Übersetzer und \"Miterfinder\" der surrealistischen Literatur in Österreich polarisierte wie kaum ein anderer Autor der österreichischen Nachkriegsära.
Erschienen am: 5.12.2000 in der Wiener Zeitung

H.C Artmann über sich selbst
Selbstbeschreibung
Meine heimat ist Österreich, mein vaterland Europa, mein wohnort Malmö, meine hautfarbe weiß, meine augen blau, mein mut verschieden, meine laune launisch, meine räusche richtig, meine ausdauer stark, meine anliegen sprunghaft, meine sehnsüchte wie die windrose, im handumdrehen zufrieden, im handumdrehen verdrossen, ein freund der fröhlichkeit, im grunde traurig, den mädchen gewogen, ein großer kinogeher, ein liebhaber des twist, ein übler schwimmer, an schießständen marksman, beim kartenspiel unachtsam, im schach eine null, kein schlechter kegler, ein meister im seeschlachtspiel. im kriege zerschossen, im frieden zerhaut, ein hasser der polizei, ein verächter der obrigkeit, ein brechmittel der linken, ein juckpulver der rechten, unbehaglich schwiegereltern, ein vater von kindern, ein Judas der mütter, treu wie Pilatus, sanft wie Puccini, locker wie Doctor Ward, schüchtern am anfang, schneidig gen morgen, abends stets durstig, in konzerten gelangweilt, glücklich beim schneider, getauft zu St. Lorenz, geschieden in Klagenfurt, in Polen poetisch, in Paris ein atmer, in Berlin schwebend, in Rom eher scheu, in London ein vogel, in Bremen ein regentropfen, in Venedig ein ankommender brief, in Zaragoza eine wartende zündschnur, in Wien ein teller mit sprüngen, geboren in der luft, die zähne durch warten erlernt, das haar nach vorne gekämmt, die bärte wie schlipse probiert, mit frauen im stehen gelebt, aus bäumen alphabete gepreßt, karussells in wäldern beobachtet, mit lissabonnerinnen über stiegen gekrochen, auf tourainerinnen den morgen erwartet, mit glasgowerinnen explodiert und durchs dach geflogen, catanesinnen verraten, kairenserinnen bestürzt, bernerinnen vergöttert, an pragerinnen herangeraten, grüßgott gesagt, feigen gestohlen, revolver entdeckt, aus booten gestiegen, papierdrachen verwünscht, masken verfertigt, katakomben gemietet, feste erfunden, wohnungen verloren, blumen geliebt, schallplatten verwüstet, 150 gefahren, unrat gewittert, lampione bewundert, monde verglichen, nasen gebrochen, parapluies stehengelassen, malaiisch betrieben, positionen ersonnen, bonbons zertreten, musikautomaten gerüttelt, dankbar gewesen, heidenangst verspürt, wie der hirsch gelaufen, die lunge im maul gehabt, unter rosen geweilt, spielzeug gebastelt, rockärmel verpfuscht, Mickey Spillane gelesen, Goethe verworfen, gedichte geschrieben, scheiße gesagt, theater gespielt, nach kotze gerochen, eine flasche Grappa zerbrochen, mi vida geflüstert, grimassen geschnitten, ciao gestammelt, fortgegangen, a gesagt, b gemacht, c gedacht, d geworden. Alles was man sich vornimmt, wird anders als man sichs erhofft...
Preise, Auszeichnungen:

1974 Großer Österreichischer Staatspreis des Bundesministeriums für Unterricht und Kunst für Literatur
1977 Würdigungspreis der Stadt Wien für Literatur
1981 Ehrenring der Stadt Salzburg

1981 Rauriser Bürgerpreis für Literatur
1981, 1989 und 1991 Literaturpreis der Landeshauptstadt Salzburg
1983 Literaturpreis der Salzburger Wirtschaft
1984 Goldenes Ehrenzeichen des Landes Salzburg, Österreichisches Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst
1986 Manuskripte-Preis für das Forum Stadtpark des Landes Steiermark
1986 Übersetzerprämie des Bundesministeriums für Unterricht und Kunst

1986 Literaturpreis der Stadt Mainz
1987 Kunstpreis bildender Künstler aus Österreich und der BRD für einen hochgeschätzten und bewunderten Kollegen
1989 Franz-Nabl-Literaturpreis der Landeshauptstadt Graz
1991 Ehrenbecher des Landes Salzburg
1991 Österreichisches Ehrenzeichen für Wissenschaft und Kunst
1994 Friedestrom-Preis für Dialektdichtung des Kreises Neuss
1996 Goldenes Ehrenzeichen des Landes Kärnten
1996 Ehrenring der Stadt Wien
1997 Georg-Büchner-Preis für Literatur der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung
1997 Ehrenpreis des österreichischen Buchhandels für Toleranz in Denken und Handeln
1999 Literaturpreis des Landes Steiermark


Werke (die wichtigsten zusammengefasst)


 med ana schwoazzn dintn, 1958
 hosn rosn baa, 1959

 Dracula, Dracula, 1966
 verbarium, 1966
 der handkolorierte menschenfresser, 1968
 How much, Schatzi?, 1971
 Aus meiner Botanisiertrommel, 1975
 Im Schatten der Burenwurst, 1983
 gedichte von der wollust des dichtens in worte gefaßt, 1989
 nebel und petunien, 1995
 Eine Lektion in Poesie wird vorbereitet, 1998

 
 



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