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deutsch artikel (Interpretation und charakterisierung)

Der detektivroman


1. Drama
2. Liebe

Handlung: Im Detektivroman müssen die Täter und das Tatgeschehen erst während des Erzählens entdeckt werden. Die tragenden inhaltlichen Elemente der Handlung sind:
1. Das rätselhafte Verbrechen (der Mord)
2. Die Fahndung nach dem Verbrecher/den Verbrechern, die Rekonstruktion des Tatvorganges, die Klärung des Motivs für die Tat
3. Die Lösung des Falles und die Überführung des Täters/der Täter
Der Mord wirk im Detektivroman als Rätsel. Die Mordwaffe reicht vom Dolch aus Eis bis zu vergifteten Zahnfüllungen. Als Tatmotiv ist oft Eifersucht, Angst, Besitzgier usw. im Spiel. Daß der Detektivroman als Rätselstellung immer den Mord braucht, läßt sich nur dadurch erklären, daß nur auf Mord (jedenfalls im 19. Jh.) die Todesstrafe stand.
Die Figuren des Detektivromans sind seinem Handlungsplan unterworfen. Eine kleine Gruppe von Ermittelnden mit dem Detektiv als dem "Helden" trifft auf eine größere Gruppe von "Unbekannten". Ihr gehören sowohl das Opfer wie der unbekannte Täter an. Diese Gruppe bildet immer einen geschlossenen Kreis, d.h. die Figurenanzahl ist begrenzt, überschaubar und konstant; sie ist dem Ermittelnden als auch dem Leser frühzeitig bekannt. Der Mörder darf kein von außen Hinzukommender sein, weil sonst alle Anstrengungen des Detektivs und des Lesers vergeblich wären. Um den geschlossen Kreis der Figuren zu bilden, greifen die Autoren zu verschiedenen Mitteln. Sie siedeln den Mord etwa in einer durch äußere Umstände isolierten Gruppe an (Flugzeug, Schlafwagen) oder in einer isoliert lebenden Berufsgruppe (Theaterensemble) oder unter Verwandten (Familientreffen). In jedem Fall handelt es sich um Menschen, die zur gleichen Zeit an dem Ort versammelt sind, wo der Mord geschieht, und die sich meist lange und gut kennen.
Die Gruppe der Ermittelnden besteht aus dem Detektiv und Mitarbeitern, die entweder in einer besonderen Vertrauensverhältnis oder aber in Distanz oder gar Konkurrenz zu ihm stehen. Der Detektiv ist die zentrale Figur jeglichen Detektivromans. Aus der Norm fallende Angewohnheiten (Verdunkelung der Zimmer, ...) verfremden ihn. Auch die Einsamkeit des Detektivs wird verfremden. Meist wird sie an seinem Junggesellentum verdeutlicht. Er arbeitet meist nicht allein, sondern hat Mitarbeiter, oft einen ihm enger anvertrauten Gefährten, oft ihm entfernter stehende Polizisten. Der Begleiter ist dem dominierenden Freund untergeordnet und gibt dies durch seine oft naiven Fragen auch zu erkennen. Der Glanz des Detektivs hebt sich dadurch um so deutlicher ab. Der Gefährte übernimmt auch die vielen kleinen Aufgaben, die ganze Kleinarbeit, damit der Detektiv die Muse für seine Denkarbeit findet. Das Selbstbewußtsein des Lesers wird auch gestärkt, etwa wenn er früher als der Gefährte zu seiner Schlußfolgerung kommt, die der Detektiv längst gezogen hat.
Die 2 wichtigsten Personen in einer Detektivgeschichte sind also:
1. Auf der einen Seite der Verbrecher, der sein leben aufs Spiel setzt. Geschildert werden die Anstrengung des präzis kalkulierten Plans und die Vertuschung der Tat.
2. Auf der anderen Seite der Detektiv, der sich von einem unbekannten Täter herausfordern läßt, die Anstrengung und seine intellektuelle Kompetenz unter Beweis zu stellen. Dem Rätsel des Mordes stehen die Enträtselung des Tatherganges, des Motivs und die Feststellung der Mörders gegenüber. Dieser Vorgang der Enträtselung kann als Beobachtung, Verhör, Beratung oder Verfolgung erfolgen.
Beobachtet oder beachtet werden im Detektivroman sowohl Gegenstände als auch Personen und jede Abweichung vom Normalen wird registriert. Das Verhör ergänzt die Beobachtung. Zeugen und Verdächtigte werden befragt, und oft tun sich Widersprüche auf. Die Antworten verbreiten oft neues Dunkel, werfen neue Fragen auf, weisen auf "sekundäre Geheimnisse", die nicht unbedingt mit dem Mord etwas zu tun haben. Es soll eine Atmosphäre des Mißtrauens geschaffen werden, in der jeder jeden verdächtigt, jeder dem Leser als möglicher Mörder erscheint. Verhöre bieten auch eine ideale Gelegenheit, falsche Fährten zu legen. So kommt es, daß der Leser eine harmlose Person für schuldig hält, den wahren Mörder aber für unschuldig. Letzteres wird häufig durch das "falsche Alibi" erreicht. Die zusätzliche Information, die das falsche Alibi als brüchig erweist, ist oft nur dem schweigenden Detektiv bekannt, dem Leser wird sie aber zu spät gegeben, daß er oft keine Chance des Enträtselns hat. Oft werden aber aus dem vom Erzähler gegebenen Informationen falsche Schlüsse gezogen.
Falsche Schlußfolgerungen werden auch gezogen, wenn sich der Detektiv mit den Mitarbeitern berät. Für den Leser bieten diese Beratungen Orientierungshilfen, aber sie leiten oft auch in die Irre. Der Detektiv hält sich bei solchen Beratungen oft zurück, läßt sich nicht in seine Karten schauen, macht oft nur Andeutungen.
Sind die Möglichkeiten, wer der Täter sein könnte, für den Detektiv so weit reduziert, daß weitere Zweifel ausgeschlossen erscheinen, so beginnt der letzte Teil der Fahndung, die Inszenierung der Überführungsszene. Der Detektiv ist vorläufig der alleinige Besitzer der Wahrheit. Alle Verdächtigen werden zusammengeführt und mit den an der Aufklärung des Falles Beteiligten konfrontiert. Diese Zusammenführung verläuft deswegen ohne Aufwand, weil sich der Täter normalerweise nicht durch Flucht aus der Affäre zu ziehen versucht. Zu den inhaltlichen Elementen der Überführung gehört die Aufklärung des Mordes mit einer Rekonstruktion des Tatherganges. Während der ganzen Fahndung zum Mitdenken stimuliert, wird dem Leser in der Schlußszene die Vergeblichkeit seiner Bemühungen bescheinigt. Hier muß er (normalerweise erstaunt) zur Kenntnis nehmen, worauf er selbst nicht gekommen ist.

All diese Punkte tragen dazu bei, den Täter und somit den Mörder zu überführen.

 
 

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