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deutsch artikel (Interpretation und charakterisierung)

Das werk der schimmelreiter


1. Drama
2. Liebe



Einst reitet ein Mann von seinen Verwandten weg in die Stadt, um dort Geschäfte zu tätigen. Er reitet an einem nebeligen Nachmittag. Die Landschaft sieht grau und verschwommen aus. Sein Pferd trabt mit ihm einen Deich entlang. Plötzlich ist ihm als komme ihm ein Reiter entgegen, und wenig später vermeint er eine Gestalt mit glühenden Augen auf einem Pferd zu erkennen; aber weder Hufschlag noch Keuchen des Pferdes sind zu vernehmen. Noch ein zweites Mal sieht der Reiter die Spukfigur, dann bleibt sie verschwunden. Wenig später kommt er in einen Gashof, in dessen Stube der Deichgraf und die Gevollmächtigten eine Versammlung abhalten. Der Neuankömmling erzählt sein Erlebnis vom Deich. Plötzlich meint einer, daß dies nur der Schimmelreiter gewesen sein könne. Neugierig geworden fragt er was für eine Bewandtnis es mit dem Schimmelreiter habe. Auf Aufforderung des Deichgrafen hin beginnt der Schulmeister zu erzählen:

\"Einst leben ein Mann, der im ganzen Dorf der weitaus Gescheiteste war, und sein Sohn in einer kleinen Kate. Der Vater, Tede Haien, maß und rechnet oft an den langen Winterabenden, wobei ihm sein Sohn Hauke zusieht, wohl manchmal auch etwas fragt. Die Antworten darauf muß sich der Junge, da es sein Vater selbst oft nicht recht weiß, aus einem alten holländischen Mathematikbuch suchen. Hauke lebt nun nur mehr für die Geometrie. Um seinen Sohn auf andere Gedanken zu bringen schickt ihn Tede Haien zu den Deicharbeitern. Hauke aber läßt sich die Freude an seiner Lieblingswissenschaft nicht nehmen.

Als es Winter wird und die Arbeiten am Deich eingestellt sind, geht Hauke oft auf den Deich hinaus und beobachtet stundenlang die an dem Deich nagenden Wellen. Stets kommt Hauke erst nach langer Zeit zurück und wird deshalb von seinem Vater hart ausgescholten. Eines Abends ist er wieder auf den Deich hinausgegangen, da sieht er den Nebel gespenstisch über den Eisspalten wogen. Hauke fürchtet sich nicht, denn er weiß, daß es bloß der aus den Spalten aufsteigende Rauch ist.

Hauke lebt sehr zurückgezogen. Er hält Freundschaft mit dem Angorakater der alten Trin Jans. Eines Tages hat er einen Eisvogel gefangen und will das Tier nicht wie gewöhnlich dem maunzenden Kater überlassen. Doch die Katze entreißt ihm die Beute. Voll Wut erwürgt Hauke das Tier und wirft es gegen die Kate der Alten. Nachdem Tede Haien von der Tat seines Sohnes in Kenntnis gesetzt wird, meint er Hauke müsse sich um einen Arbeitsplatz umsehen, denn für zwei Herren sei die Kate zu klein.

So geht Hauke zum Deichgrafen Volkerts und verdingt sich als Kleinknecht. Die Tochter seines Brotgebers, Elke nimmt ihn oft vor dem Großknecht Ole Peters in Schutz. Hauke muß des öfteren in der Stube seines Herrn seine Rechenkünste unter Beweis stellen. Hauke steht in allen Amtsgeschäften dem Deichgrafen zur Seite. Die Differenzen zwischen Hauke und Ole werden immer größer. Im Frühjahr beim \"Eisboseln\" ist es sogar schon so weit, daß Ole Peters den Eintritt Haukes in die Mannschaft der Marschleute verhindern will. Doch Ole Hensen setzt schließlich durch, daß Hauke mitspielen darf. Hauke erringt den Sieg für seine Partei.

Ein Jahr später kündigt Ole Peters seinen Dienst und heiratet Vollina Harders. Hauke rückt zum Großknecht auf. Doch er hat die Stellung nicht lange inne, denn sein alter Vater ist nicht mehr im Stande die Wirtschaft selbst zu führen. Tede Haien stirbt bald; doch hat er noch ein kleines Stückchen Grund zu seinem Besitz dazugekauft, welches er nun Hauke überläßt. Hauke fühlt oft, daß er wohl der richtige Mann wäre wenn ein neuer Deichgraf gewählt werden müsse. Doch ist sein Grundbesitz für den eines Deichgrafen viel zu klein.

An dem Hochzeitstag einer Verwandten von Haiens sind Hauke und Elke zur Tafel geladen. Bei einer günstigen Gelegenheit schiebt Hauke Elke einen Ring, den er schon lange bei sich trägt auf ihren Ringfinger. Damit ist eine Freundschaft fürs Leben besiegelt. Kurz darauf stirbt der alte Deichgraf. Bei dem Leichenmahle wird nun besprochen wer der Nachfolger sein sollte.

Jeve Manners, der Pate von Elke, schlägt Hauke vor. Doch man gerät in Bedenken wegen des Besitzes. Kurz entschlossen erklärt Elke, daß sie Hauke heiraten wolle damit der nötige Grundbesitz vorhanden sei. So wird Hauke Haien der neue Deichgraf. Doch er hat mehr Feinde als Freunde.

Der Aberglaube der Leute wird dadurch gefördert, daß Hauke eines Tages einen halbverhungerten Schimmel mit nach Hause bringt, den er alsbald wieder völlig einsatzfähig gemacht hat. Es ist ein feuriges Tier, das sich nur von Hauke reiten läßt. Doch das Knochengerüst von Jevershalling ist verschwunden und so glauben die Leute der Schimmel des Deichgrafen hänge irgendwie mit diesem zusammen.
Durch den neuen Deichbau, den Hauke entworfen hat, entzieht er sich die Freundschaft vieler im Dorf, denn zu seinem Plan muß viel mehr Erde angefahren werden als gewöhnlich, und außerdem ist es um vieles teurer.

Im neunten Jahr ihrer Ehe gebärt Elke ein Mädchen, das Wienke genannt wird. Leider ist die Kleine nicht normal, doch sie wird trotzdem von ihren Eltern sehr geliebt.

Im darauffolgenden Sommer läßt Hauke trotz verschiedener Gegenstimmen den alten Deich reparieren. Er rettet dabei einen kleinen gelben Hund der seiner Tochter mit der Möve \"Klaus\" der liebste Spielgefährte wird.

Oft reitet Hauke mit der kleinen Wienke auf den Deich hinaus, doch stets wird das Kind sehr ängstlich und verschreckt. Nach Neujahr hat das Marschfieber Hauke ergriffen. Als er wieder genesen ist, besteigt er seinen Schimmel um die Deiche zu inspizieren. Er berichtet das bei der nächsten Versammlung, doch da die Mehrzahl gegen einen Neubau des Dammes ist, fügt sich auch Hauke dem allgemeinen Beschluß.

Im Frühjahr stirbt Trin Jans und wird auf dem Dorffriedhof begraben. Es werden in letzter Zeit viele fürchterliche Ereignisse berichtet, die auf ein grausiges Erlebnis vorbereiten sollen. Ende Oktober nämlich bricht während eines Sturmes der alte Damm und das Marschland wird verwüstet. Elke und Wienke wären in ihrem Hause sicher gewesen, doch die Sorge um Hauke treibt sie hinaus wo sie beide ertrinken. Hauke hat das mit ansehen müssen ohne helfen zu können und stürzt sich verzweifelt in die Fluten. Nun vermeint man ihn in stürmischen Nächten als unheilbringendes Gespenst zu sehen. Doch das ist Aberglaube.\"

So endet des Schulmeisters Erzählung. Der Fremde bedankt sich und geht in sein Zimmer, um ausgeruht zu sein, wenn er am nächsten Tag seinen Ritt in die Stadt fortsetzte.

 
 



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