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deutsch artikel (Interpretation und charakterisierung)

Das tagebuch der anne frank (mit workout)


1. Drama
2. Liebe



Das Tagebuch der Anne Frank \"Du weißt längst, dass es mein liebster Wunsch ist einmal Journalistin und später eine berühmte Schriftstellerin zu werden\" (11. Mai 1944)

Autorin

12. Juni 1929: Annelies Marie Frank genannt \"Anne\" wird in Frankfurt am Main geboren

Februar 1934: Anne zieht in die Niederlande

1934: Anne Frank kommt in den Kindergarten der Montessori-Schule und geht später auch dort zur Schule, bis sie im Sommer 1941 in das Jüdische Lyzeum wechseln muss

12. Juni 1942: Anne bekommt ein Tagebuch geschenkt

6. Juli 1942: Die Franks taucht im Hinterhaus der Firma unter

13. Juli 1942: Familie van Pels (van Daan) kommt hinzu

16. November 1942: Fritz Pfeffer (Albert Dussel) zieht hinzu

4. August 1944: die acht Untergetauchten werden verhaftet, werden vier Tage später ins Lager Westerbork gebracht und werden nach Auschwitz am 3. September 1944 deportiert

Oktober 1944: Anne und Margot kommen ins Konzentrationslager Bergen-Belsen

Februar/März 1945: Anne stirbt in Bergen-Belsen



Zu diesem Buch

Anne Frank führte vom 12. Juni 1942 bis 1. August 1944 Tagebuch. Im März 1944 hört sie dann im Radio den niederländischen Erziehungsminister im Exil, der davon sprach, dass man nach dem Krieg alles über die Leiden des niederländischen Volkes während der deutschen Besatzung sammeln und veröffentlichen müsse. Anne beschloß nach dieser Rede ein Buch nach dem Krieg zu veröffentlichen, ihr Tagebuch sollte dafür die Grundlage sein. Sie begann ihr ursprüngliches Tagebuch ab- und umzuschreiben. Gleichzeitig führte sie ihr richtiges Tagebuch weiter. Anne kam mit ihren Abschriften jedoch nur bis zum 29. März 1944. Als Otto Frank vom Tod seiner beiden Töchter Anne und Margot erfuhr, gab Miep ihm Annes Aufzeichnungen, die sie nach der Verhaftung der 8 Untergetauchten aufbewahrt hat. Herr Frank übernahm die überarbeitete Version Annes und fügte Teile des ursprünglichen Tagebuchs hinzu (v.a. nach dem 29.März 1944), wobei er aus verschiedenen Gründen Textteile strich. Bis diese Fassung unter dem Titel \"Das Hinterhaus. Tagebuchbriefe 12. Juni1-1.August 1944\" erschien, dauerte es noch bis 1947, da sich lange kein Verleger finden lies. Heute gibt es das Buch in weltweit in 55 Sprachen übersetzt und ist über 20 Millionen mal verkauft worden. \"Ihre wunderbar detaillierten, persönlichen Eintragungen zeichnen 25 anstrengende Monate klaustrophobischer, streitgeladener Intimität mit ihren Eltern, ihrer Schwester, einer zweiten Familie und einem älteren Zahnarzt nach, der wenig Toleranz für Annes Lebhaftigkeit zeigt.\" (www.amazon.de)

Inhalt

Gleich am Anfang personifiziert Anne ihr Tagebuch, kurz darauf schreibt sie Briefe an Kitty. Es gibt einige Hinweise auf die bedrückende Lage durch die Besatzung der Deutschen, am 5. Juli berichtet Anne von einem Gespräch, das sie mit ihrem Vater geführt hat, er sagte zu ihr, dass sie untertauchen müssten. Am gleichen Tag kommt ein Aufruf für Margot von der SS. Tags darauf verlassen sie um frühmorgens das Haus (Otto Frank war so vorausschauend gewesen und hatte monatelang soviel Hausrat und Kleidung aus dem Haus in ein Versteck gebracht). Dieses Versteck lag im Bürogebäude des Vaters, genannt das \"Hinterhaus\". Am 13. Juli ziehen die van Pels (van Daans)ein. Das restliche Tagebuch spielt nur noch im Hinterhaus. Die Helfer erledigen nun alles außerhalb des Verstecks, Miep geht zum Beispiel für die Familien einkaufen. Am 16. November 1942 kommt ein achter Untergetauchter hinzu, da die Situation für Juden immer bedrohlicher wird. Fritz Pfeffer (Albert Dussel), ein Zahnarzt, schläft von nun an mit Anne in einem Zimmer. Anfangs versteht sie sich gut mit Fritz (Albert), doch es gibt dann immer mehr Streit zwischen den beiden und sie beginnt ihn in ihrem Tagebuch zu verspotten. Anne macht sich auch lustig über Peter, den Sohn der van Pels (van Daan), obwohl dieser einige Annäherungsversuche startet, die Anne nicht bemerkt oder versteht. Im Frühjahr 1944 verliebt sie sich doch in ihn, wobei sie sich aber ein Traumbild von ihm erschafft. \"Die Briefe an Kitty spiegeln aber vor allem den Alltag der Notgemeinschaft wider und dokumentieren die unvermeidlichen Spannungen unter den Versteckten, die der täglichen Angst vor Entdeckung ausgesetzt waren.\" (www.libri.de). Am 1. August 1944 stößt man nach dem letzten Tagebucheintrag auf den kurzen Satz \"Hier endet Annes Tagebuch\".

Interpretation

Das Tagebuch ist die Darstellung der körperlichen, seelischen und geistigen Entwicklungen Annes. Sie kam als Kind, sowohl körperlich als auch geistig und seelisch, in das Hinterhaus und wurde am 4. August 1944 als Frau verhaftet. Teilweise beschreibt sie mit einer bewundernswerten Objektivität ihre Mituntergetauchten und Situationen im Hinterhaus. Anne hatte einen Willen zur Selbstdarstellung und einen Gestaltungswillen, was man daran erkennt, dass sie ihre umgearbeitete Version mehrmals durchgelesen und immer wieder korrigiert hat, sie ersetzte Wörter (stilistisch) und feile an ihrem Text. Sie hatte eine große Begabung für Dramaturgie und Komik.

Textausschnitt

Dienstag, 7. März 1944

Liebe Kitty!

Wenn ich so über mein leben von 1942 nachdenke kommt es mir so unwirklich vor. Dieses Götterleben erlebte eine ganz andere Anne Frank als die, die jetzt vernünftig geworden ist. Ein Götterleben, das war es. An jedem Finger fünf Verehrer, ungefähr zwanzig Freundinnen und Bekannte, der Liebling der meisten Lehrer, verwöhnt von Vater und Mutter, viele Süßigkeiten, genug Geld - was will man mehr? [...]

Ob ich bei all der Bewunderung nicht übermütig geworden wäre? Es ist ein Glück, dass ich mittendrin, auf dem Höhepunkt des Festes sozusagen, plötzlich in der Wirklichkeit landete, und es hat gut ein Jahr gedauert, bevor ich mich daran gewöhnt hatte, dass von keiner Seite mehr Bewunderung kam.

Wie sahen sie mich in der Schule? Die Anführerin von Späßen und Späßchen, immer vorne dran und niemals schlecht gelaunt oder weinerlich. War es ein Wunder, dass jeder gern mit mir mitradelte oder mir eine Aufmerksamkeit erwies?

Ich betrachte diese Anne Frank jetzt als ein nettes, witziges, aber oberflächliches Mädchen, das nichts mehr mit mir zu tun hat. [...] Trotz allem war ich 1942 auch nicht ungeteilt glücklich. Ich fühlte mich oft verlassen, aber weil ich von morgens bis abends beschäftigt war, dacht ich nicht nach und machte Spaß. Bewusst oder unbewusst versuchte ich die Leere mit Witzchen zu vertreiben.

Nun betrachte ich mein Leben und merke, dass eine Zeitspanne schon unwiderruflich abgeschlossen ist. Die sorglose unbekümmerte Schulzeit kommt niemals zurück. Ich sehne mich noch nicht einmal danach, ich bin darüber hinausgewachsen. Ich kann nicht mehr nur Unsinn machen, ein Teil von mir bewahrt immer seinen Ernst.

Ich betrachte mein Leben bis Neujahr 1944 wie unter einer scharfen Lupe. Daheim das Leben mit viel Sonne, dann 1942 hierher, der plötzliche Übergang, die Streitereien, die Anschuldigungen. Ich konnte es nicht fassen, ich war überrumpelt und habe meine Haltung nur durch Frechheit bewahren können.

Dann die erste Hälfte von 1943: Meine Heulanfälle, die Einsamkeit, das langsame Einsehen der Fehler und Mängel, die groß sind und doppelt so groß schienen. Ich redete tagsüber über alles hinweg und versuchte Pim auf meine Seite zu ziehen. Das gelang mir natürlich nicht. Ich stand allein vor der Aufgabe, mich so zu verändern, dass ich keine Tadel mehr hören musste, denn die drückten mich nieder bis zur schrecklichen Mutlosigkeit.

In der zweiten Hälfte des Jahres wurde es etwas besser. Ich wurde ein Backfisch, galt als erwachsener. Ich fing an nachzudenken, Geschichten zu schreiben, und kam zu dem Schluss, dass die anderen nichts mehr mit mir zu tun hatten. Sie hatten kein Recht mich hin und her zu zerren. Ich wollte mich selbst umformen, nach meinem eigenen Willen. Ich verstand, dass ich auf Mutter verzichten kann, ganz und vollständig. Das tat weh. Aber eines traf mich noch mehr, nämlich die Einsicht, dass Vater nie mein Vertrauter werden würde. Ich vertraute niemandem mehr, nur noch mir selbst.

Nach Neujahr dann die zweite große Veränderung, mein Traum... Durch ihn entdeckte ich meine Sehnsucht nach einem Jungen. Nicht nach einer Mädchenfreundschaft, sondern nach einem Jungenfreund. Entdeckte auch das Glück in mir selbst und meinen Panzer aus Oberflächlichkeit und Fröhlichkeit. Aber dann und wann wurde ich ruhig. Nun lebe ich nur noch von Peter, denn von ihm wird sehr viel davon abhängen, was weiter mit mir passieren wird. [...]

 
 



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