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deutsch artikel (Interpretation und charakterisierung)

Das gefühl einer falschen sicherheit


1. Drama
2. Liebe



Einen folgenschweren Fehler begeht Josephe, und mit ihr auch Jeronimo, als sie sich durch die Aufnahme von Don Fernando und dessen Angehörigen in Sicherheit wiegt. Sie erlebt das ganze so: \"Und in der Tat schien, mitten in diesen grässlichen Augenblicken, in welchen alle irdischen Güter der Menschen zu Grunde gingen, und die ganze Natur verschüttet zu werden drohte, der menschliche Geist selbst, wie eine schöne Blume, aufzugehen.\"(S.60, Z.30-34).
Josephe kann also der grausamen Naturkatastrophe sogar etwas gutes abgewinnen. Trotz unsäglicher Zerstörungen, sowohl von Menschen gemachtem wie auch an der Natur selber, geht von ihr ein positiver Aspekt aus, denn der menschliche Geist scheint sich zu öffnen. Der Respekt gegenüber anderen, das Interesse nicht nur für sich selbst sondern auch für die Probleme fremder dazusein wird dadurch erst ermöglicht. Die gesellschaftlichen und sozialen Schranken werden von der Katastrophe eingerissen wie die Häuser der Stadt. Die Reichen helfen den Armen, die Adligen den Bettlern, jeder ist für jeden da. In dieser Stimmung, einer unglaublichen Akzeptanz aller Klassen, glauben sich auch Josephe und Jeronimo in Sicherheit. Doch wie eine Blume verwelken muss, so ist auch diese Atmosphäre von Gleichheit und Verbundenheit zum Scheitern verurteilt. Sobald die unmittelbare Bedrohung vorbei sein wird, werden die Menschen zu ihrem gewohnten Leben zurückkehren. Bettler werden nichts anders mehr sein als Bettler, die Reichen werden wieder überheblich auf die Armen herunterschauen. Auch Jeronimo und Josephe werden nicht lange von der Brüderlichkeit der anderen zehren können, denn das Verbrechen das sie begangen haben ist zu gewaltig, die Verachtung durch die Bewohner der Stadt zu gross. Schlussendlich lernen die Menschen nichts von der Katastrophe, ihr Geist wird sich wieder verschliessen und sie werden weiterhin in einer Welt leben, in der die alten Gesetze und Verhaltensweisen bestehen bleiben.
Doch dieser Augenblick reicht, um Jeronimo und Josephe glauben zu lassen, dass alle Menschen so sind wie diejenigen, durch die sie aufgenommen wurden. Sie sind aber eine Ausnahme, die nicht mit dem Strom der restlichen Welt mitschwimmen, sondern für ihre eigenen Prinzipien bis zum bitteren Ende einstehen. Doch sie geben den beiden Verliebten, welche die Realität nicht mehr erkennen können oder vielleicht auch wollen, ein Gefühl der Hoffnung, einer falschen Geborgenheit, die sie schliesslich in den Tod führen wird.

 
 



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