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deutsch artikel (Interpretation und charakterisierung)

Das faust motiv (literatur und andere medien)


1. Drama
2. Liebe

Alexander-von-Humboldt-Gymnasium Schuljahr 2004/2005 Facharbeit Name des Schüler: Daniel Teuber Thema: Das Faust - Motiv Unterrichtsfach / Kurs: Leistungskurs 11 Deutsch Kursleiterin: Frau Fortun Ausgabe des Themas: 31.01.2005 Abgabetermin: 04.04.2005 Erzielte Note: Unterschrift des Fachlehrers: Inhaltverzeichnis 1. Vorwort 3 2.

     Der historische Faust 4 3. Der Einfluss des Faust auf Literatur, Musik und Bühne 6 4. Goethe´s Faust - Der Gipfelpunkt der deutschen Literatur 8 4.1 Die Entstehung (tabellarisch) 8 4.2 Aus dem Inhalt "Faust - Der Tragödie Erster Teil" 9 4.3 Gegenüberstellung: historischer Faust - Goethes Faust 12 5.

     Anhang - Wissenswertes zum Text 14 5.1 Klärung des Wortes "Mephisto" 14 5.2 Der Kindesmord - Goethes Inspiration 14 5.3 Einblick in den Arbeitsprozess zu Faust 15 5.4 Zitate rund um Goethes Faust 16 5.5 Bildanhang 17 6.

     Quellenverzeichnis 18 7. Erklärung 19 1. Vorwort In der vorliegenden Facharbeit möchte ich Ihnen das Thema: "Das Faust-Motiv" näher bringen. Ich habe mich am Anfang mit dem Suchen des Inhaltes schwer getan, weil ich nicht wusste, wie ich meine Arbeit gliedern sollte. Dennoch habe ich mich speziell auf den "originalen" Faust und Goethes Faust eingelassen. Goethes Faust ist wohl die bekannteste Darstellung überhaupt.

     Als erstes hatte ich die Überlegung, dass ich "Faust Erzählungen" von Interpreten nehme und diese miteinander vergleiche. Doch dieses Vorhaben gelang mir nicht, weil es an Quellen in Bezug auf Inhaltsangaben fehlte. Während der Arbeit habe ich gemerkt, wie sehr mich dieser "Stoff" interessierte. Denn dieses Thema ist heutzutage immer noch aktuell. Der Mensch will seit jeher nach dem "großen" Wissen streben. Wir alle kennen den Spruch: "Wissen ist Macht!".

     Wer darf heute schon behaupten, dass er keine Macht will!?!? Der Mensch versucht fast alle Möglichkeiten auszuschöpfen, um dieses Ziel zu erreichen. Ich ging der Frage auf den Grund, wie J. W. von Goethe zu seinem "Faust Wissen" kam und wie er es umsetzte. Ich habe selbst schon einmal "Goethes Faust" als Theaterstück gesehen und war erstaunt, was man doch an Kreativität bei Goethe finden kann. Ein wahrliches Meisterwerk.

     Wissenswertes rund um Goethes Faust hab ich in den Anhang gestellt. Da es nicht unbedingt zum Thema gehörte, aber trotzdem interessant ist, entschied ich mich dennoch es in meine Facharbeit einzufügen. Ich hoffe, dass es Ihnen gefällt und ich Ihnen FAUST in seinen Facetten vermitteln konnte. Viel Spaß bei der Lektüre. 2. Der historische Faust Da es sehr schwer nachvollziehbar ist, was der historische Faust wirklich gemacht hat, beschreibe ich sein Leben, wie es durch die meisten Quellen überliefert ist.

     Der historische Johann Faust wurde vermutlich 1480 in Knittlingen im Kraichgau (Württemberg) geboren. In Knittlingen befinden sich heute ein umfangreiches Faust-Archiv sowie ein Museum. Fausts Jugend und Ausbildung liegen fast völlig im Dunkeln. Es wird zum Beispiel gesagt, dass er nie eine Universität besucht habe. Ab 1506 tritt er erstmals mit magischen Kunststücken und als Horoskopsteller auf. Ungefähr im Jahre 1507 ist Johann Faust Schulmeister in Kreuznach, wo er sich unwürdig benahm.

     Faust hielt sich 1509 in Heidelberg auf, promovierte zum Doktor der Theologie. Als "Künstler der schwarzen Mächte" erscheint er 1513 in Erfurt, wo er griechische Philologie unterrichtete. 1520 hielt er sich in Bamberg , 1528 in Ingolstadt und 1532 in Nürnberg. Auch als er in Würzburg behauptete, die Wunder Christi öffentlich wiederholen zu können, wurde er der Stadt verwiesen. Fast überall wird er nach kurzer Zeit ausgewiesen. Die Existenz des Georg Faustus ist durch mehrere zeitgenössische Dokumente und zahlreiche "Mund-zu-Mund-Propaganda" belegt.

     Die Menschen seiner Zeit formten über die Jahre einen regelrechten "Faustmythos". Unermüdlich setzte somit die Sagen- und Legendenbildung ein: Martin Luther nannte Faust in einer seiner Tischreden, gemeinsame Sache mit dem Teufel zu machen. Der verschuldete Burgherr Anton von Staufen soll Faust sogar als Goldmacher angestellt haben. Faust selbst äußerte über sich, dass er ein \"Meister in der Zauberei\" und \"Herr über geheime Kräfte\" sei. Er soll sich gar einen \"Halbgott\" genannt haben. Anno 1507 schreibt der Abt Johannes Trithemius einen Brief an einen Freund, in dem er Georg Faustus ausgiebig beschreibt; ihn als Widerling, Sittenstrolch, Landstreicher und als leeren Schwätzer beschimpft .

     Das Dokument enthält eine Aufzählung, die die Vielfältigkeit des Faust beschreibt. Er soll demnach als Magier , Handleser und ein Alchemist der Elemente Feuer, Luft und Wasser sein. So wie schon Martin Luther, deutete auch Johannes Trithemius an, dass Faust einen Pakt mit dem Teufel geschlossen habe. Faust war eher Gaukler als Gelehrter, mehr Quacksalber als Arzt und trotzdem war er in einer Sache furios: in der Astrologie. Georg Friedrich Faust schaffte es, als Wunderheiler und Wahrsager die Menschen in seinen Bann zu ziehen. Er war der größte Unterhaltungskünstler seiner Zeit und faszinierte somit auch einfache, wie gelehrte Leute mit seinen Kenntnissen über Leben, Tod, Erde und Himmel.

     Es machte ihn einzigartig, dass er individuell dachte, handelte, über die Autorität der Kirche urteilte und über den Zeitgeist hinwegsetzte. Dem Ideal eines Humanisten jedoch hätten damals vielmehr Luther, Kolumbus oder Michelangelo entsprochen. Fausts späterer Aufenthaltsort, ließ sich nicht sicher feststellen. Es wird vermutet, dass er sich bis zu seinem Tode in der Nähe von Heidelberg aufhielt. Im Jahre 1539/40 kam Georg Faust bei einer Explosion eines seiner alchemistischen Experimente in Staufen ums Leben. Heute noch soll im "Hotel zum Löwen" in Staufen (Breisgau) der angebliche Fußabdruck des Teufels zu besichtigen sein.

     Ob es ein Unfall oder ein Selbstmord war, lässt sich heute nicht mehr nachvollziehen. Es wird berichtet, man habe Faust mit dem Gesicht auf dem Rücken und übel zugerichtet entdeckt. So war der Schritt nicht mehr weit, Faust von einem "Schwarzkünstler", die Verbindung mit dem Teufel anzuhängen, der seine Seele holte. Philipp Melanchthon behauptete, Faust solle sogar selber der "Teufel in Person" sein. Von kirlicher Seite wurde Faust immer angeführt als Warnbeispiel für "schwarze Magie", unchristlichen Lebenswandel und Theosophie . Als Reaktion auf sein Ende wurden zahlreiche Dokumente vernichtet, die mit ihm in Verbindung standen.

     Von seinen eigenen Schriften hat sich nichts bis heute erhalten. 3. Der Einfluss des Faust auf Literatur, Musik und Bühne Es kursierten phantasievolle Abrisse von Fausts Leben. Schriftlich erwähnt wurde Georg Faust 1548 von einem Pfarrer namens Johann Gast. Ansonsten gab es mehrere Nennungen in den Zimmermen´schen Chroniken (ca. 1556) und bei Manlius (1563).

     Ungefähr im Jahre 1575 machte ein anonymer Autor den Versuch, Fausts Leben in größerer Ausdehnung darzustellen. Eine weitere Abhandlung, die ihren Ursprung im Lateinischen hat, wurde auf Deutsch übersetzt; sie soll auf mysteriöse Weise verschollen sein. Das erste literarisch interessante Zeugnis ist das Volksbuch "Historia von D. Johann Fausten" vom Johann Spies Verlag. Das Werk wurde voraussichtlich von einem protestantischen Geistlichen in moralisierender Absicht geschrieben. Diese Lektüre hat einen christlichen Erziehungscharakter und soll die Menschen vor der irdischen Versuchung warnen.

     Es handelt von Faust, der mit dem Teufel ein Bündnis eingeht. Die Besiegelung des Abkommens wird sehr dramatisch beschrieben. Es hatte einen enormen Erfolg auf Grund der Sensationsgier der Leser. Aus diesem Grunde wurde das Buch als "Urmutter" der Schriftstücke über Faust bezeichnet und in knapp 20 Jahren in mehreren Sprachen übersetzt. In England diente es höchstwahrscheinlich Christopher Marlowes als eine Vorlage zu seinem Theaterstück "The Tracical History of Doctor Faustus" . Der dort erzählte Faust nimmt heroisch-titanische Züge an.

     Von diesem Ausflug nach England kehrte der Faust-Stoff wieder nach Deutschland zurück. Er diente vielen Wanderschauspielern und Puppentheatern als Textgrundlage. Überlieferungen berichten, dass Wanderschauspieler das Stück "Faust" im Jahre 1608 aufgeführt haben sollen. Vor allem ein Puppentheaterstück, nach Art des Christopher Marlowes, regte Johann Wolfgang von Goethe zur Bearbeitung des Stoffes an . Für "Stürmer und Dränger" verkörperte Faust den Willen zum geistig-sinnlichen Abenteuer in einer eintönigen und reglementierten, überzivilisierten und naturfremden Epoche. In seiner Jugend hatte Goethe der Stoff so ergriffen, dass er sich 60 Jahre lang, bis kurz vor seinem Tod, mit diesem Thema beschäftigte.

     Zwischen 1773 und 1775 entstand der Urfaust. Ab 1760 entstanden mehrere 100 literarische und auch musikalische Werke, deren Hauptfigur Faust war, unter anderem von G. E. Lessing, H. Heine, T. Mann.

     In Lessings Faust-Fragmenten , sowie in den Werken von Friedrich Müllers (Fausts Leben, dramatisiert, 1778) und Friedrich Maximilian Klingers (Fausts Leben, Taten und Höllenfahrt, 1791) erschien Faust als ruheloser und um Welterkenntnis ringender Gelehrter. Diesen Entwurf übernahm auch Goethe für seine Faust-Erzählungen. So entstand Faust der Tragödie I. Teil (1808), der Faust II (1832). Goethe orientierte sich fast ausschließlich zu Beginn des Faust I an der Vorlage von Marlowes. Den Teufelpakt jedoch erweiterte er um die Gretchen-Handlung.

     Zu Lebzeiten des Autors löste es eine regelrechte Faust-Manie aus. Der Faust-Stoff blieb vor allem während der Romantik populär. Byron (Manfred, 1817) und Grabbes (Don Juan und Faust, 1829), Lenaus Poem (Faust, 1840) und zahlreiche andere Texte belegten diese Popularität. Einige Autoren parodierten auch den Faust-Stoff, wie zum Beispiele: Friedrich Theodor Vischer (Zur Fortsetzung des Faust. Eine Posse, 1835), Heinrich Heine (Der Doktor Faust, 1847), Georg Kaiser (Faust, 1897), Egon Friedells und Alfred Polgars Goethe. Die modernste Variante des Faust ist die von Thomas Mann (Doktor Faustus , 1947).

     Der Einfluss Fausts fand - und findet bis heute - auch in anderen künstlerischen Bereichen statt. Szenen aus Goethes Faust für Solostimmen, Chor und Orchester stellte Robert Schumann 1844-1853 bereit. Franz Liszt erarbeitete ein Musikstück mit dem Namen "Eine Faust-Sinfonie" (1854-1857). Charles Gounod (Faust, 1859), Ferruccio Busoni (Doktor Faust, 1916-25) und Hans Eisler (Johann Faustus, 1952) entwarfen Opern. Ein sehr gutes Beispiel, dass das Faust-Motiv sogar bis heute aktuell behandelt wird, sind die Einstürzende Neubauten mit ihrer Faustmusik. Ein anderes nennenswertes Kunstwerk ist auch der Film von Friedrich Murnau "Faust - eine deutsche Volkssage" aus dem Jahre 1926.

     4. Goethe´s Faust - Der Gipfelpunkt der deutschen Literatur 4.1 Die Entstehung (tabellarisch) 1753 Goethe sieht mit seiner Großmutter ein Puppentheaterstück, dabei macht er erste Bekanntschaft mit dem "Faust-Stoff". 1772 - 1775 Goethe kehrt von Wetzlar, wo er ein Praktikum am Reichskammergericht absolvierte, wieder nach Frankfurt zurück. Dort arbeitet er an zahlreichen Werken; eine sichere Datierung des Beginns der Arbeit am "Faust" ist aber nicht möglich. 1773 Goethe macht Freunde mit Szenen aus der ersten Fassung des "Faust" bekannt.

     (Urfaust) 1775 Am 07.November gelangt Goethe erstmals nach Weimar, aus dem mitgebrachten "Faust" - Manuskript liest er der Hofgesellschaft vor. 1777/78 Luise von Göchhausen schreibt eine Goethe`sche Faust-Fassung ab, die nach der Entdeckung im Jahre 1887 als so genannter. Urfaust veröffentlicht wird. Der Urfaust umfasst weniger Szenen als Faust I. 1786 Aus Anlass der ersten autorisierten Sammlung seiner Werke versucht Goethe, wenngleich vergeblich, den Faust zu vollenden.

     1786 -1788 Goethe bricht zur ersten Reise nach Italien auf. In Rom bereichert der den Faust um die Szenen "Hexenküche" und \"Wald und Höhle\", letztere entstand vielleicht auch sofort nach der Rückkehr in Weimar. In südlichen Exil lässt er nicht mehr Faust den Studenten Spielereien vorgaukeln, sondern Mephisto kredenzt jetzt den Weinzauber, währen Faust gelangweilt und passiv neben dem Geschehen steht. 1788/89 Wieder nach Weimar zurückgekehrt, sucht Goethe im Winter den Faust endlich abzuschließen. 1790 Nach Misslingen dieses Vorhaben erscheint zu Ostern "Faust. Ein Fragment".

     1797 Unter Schillers Drängen geht Goethe im Juni wieder an den Faust: Zunächst entwirft er ein ausführliches Schema, um sich Klarheit über den Handlungsverlauf zu verschaffen; noch ist das Drama auf nur einen Teil konzipiert. Zum selben Zeitpunkt entstehen die "Zuneigung", das "Vorspiel auf dem Theater" und der "Prolog im Himmel". 1798 Im April Weiterführung der Arbeit an Faust. 1798 -1801 Vom Frühjahr 1798 bis zum April 1801 reicht die wohl schwierigsten Arbeitsphase am Faust. Mehrfach befürchte Schiller, Goethe könne sein Drama endgültig liegenlassen. Gegenüber dem Verleger Cotta gesteht der Dichter, er könne die Zeit der Reife bei diesem "Hexenprodukt" nicht voraussagen.

     Der erste Teil konzeptionell durchgebildet, aber noch nicht vollendet. 1800 Im Frühjahr entsteht erstmals der Plan zu einer zweiteiligen Faust -Dichtung. 1806 Im Frühjahr wird der erste Teil durch Ergänzungen zum Handlungszusammenhang vollendet. 1808 Druck des Faust. Nach den drei Rahmendichtungen setzt Goethe den Titel \"Der Tragödie Erster Teil\" hinzu. 1825 Der Dichter fasst den Entschluss, Teil II der Tragödie zu vollenden, was bedeutet, sechs Jahre fast täglich an diesem Werk zu arbeiten.

     1831 Im Alter von 82 Jahren vollendet Goethe sein Lebenswerk Faust. 1832 Goethe stirbt. Kurz nach Goethes Tod wird Faust II veröffentlicht. 4.2 Aus dem Inhalt "Faust - Der Tragödie Erster Teil" Faust I besteht aus zwei großen Untergliederungspunkten (Gelehrtentragödie und Gretchentragödie). Das Stück beginnt mit der "Zueignung", in der Goethe seinem Publikum von dem Schaffen seines Werkes berichtet.

     Darauf folgt das "Vorspiel auf dem Theater" in den drei Personen (Direktor, Dichter und lustige Person) darüber diskutieren, was Theater bedeutet. Prolog im Himmel (Z. 243-353) Die Wette Mephistopheles wettet mit Gott um die Seele des Faust. Es kann aber keine richtige Wette sein, weil Mephisto nicht eine "freie Persönlichkeit" ist, sondern selber bloß ein erschaffener Gottes. Ohne das Böse gäbe es keinen Kampf und keine Erfüllung des Guten. Im Prolog wird bereits angedeutet, dass Faust erlöst werden wird.

     Mephisto darf Faust verführen, damit dieser durch Irrtümer zur Wahrheit kommen kann. Nacht (Z. 354-807) Erkenntnisgrenzen - Suizidgedanke Faust steht vor einer Wende in seinem Leben: Er ist trotz seines großen Wissen in Philosophie, Juristerei, Medizin und Theologie unbefriedigt geblieben und sieht keine Perspektiven mehr. Faust hat die Titel Doktor und Magister Faust wolle Wissen, was die Welt im Innersten zusammen halte. Er beschwört einen Erdgeist , der ihn verspottet und in seine Grenzen zurückweist. Er sagt, dass er dem Geist gleiche, den er begreife und nicht ihm.

     [vgl. Z. 512] Wagner tritt ein, er wird von Faust verspottet. Faust will sich aus Verzweiflung und um eine letzte Erfahrung zu machen, mit einer Phiole Gift töten. Durch die Osterglocken wird er jedoch vom Selbstmord abgehalten, nicht durch die christliche Botschaft, sondern durch die Erinnerung an glückliche Kindertage. Vor dem Tor (Z.

     808-1177) Aus dem isolierten Studierzimmer geht Faust in die frühlingshafte Natur. Faust offenbart Wagner seinen sinnlichen, geistigen Durst und seine innere Zerrissenheit. "Zwei Seelen wohnen, ach! in meiner Brust, die eine will sich von der andren trennen." [Z.1112f.] Ein eigenartiger Pudel schließt sich Wagner und Faust an.

     Studierzimmer (Z. 1178-2337) Der Pakt mit dem Teufel Der Pudel wird in einer Metamorphose zu Mephisto. Er stellt sich Faust vor, mit "Ein Teil von jener Kraft, die stets das Böse will und das Gute schafft." [Z. 1135f.] Faust schlägt dem Teufel einen Pakt vor, doch Mephisto will vorerst nicht auf das Angebot eingehen.

     Nach Einschläferung Fausts bietet Mephisto Faust nun doch einen Pakt. Nach alten Grundsätzen wird mit Blut unterschrieben. Ab jetzt sind die beiden Vertragspartner. Faust kann das Abkommen nicht verlieren, weil er nie zufrieden ist und deshalb auch die berühmten Worte nicht ausspricht. Mephisto versucht Faust immer wieder mit oberflächlichen Genüssen zu betören. So führt er Faust in Auerbachskeller .

     Saufende Studenten, denen Mephisto durch Weinzaubereien Angst einjagt, langweilen Faust. Somit ist der erste Verführungsversuch Mephistos gescheitert. Faust erwartet andere Dinge von ihm. Hexenküche (Z. 2338-2604) Verjüngung Fausts Diese Szene markiert das Ende der Gelehrten-Tragödie, die Gretchentragödie beginnt. Faust wird in der Hexenstube durch einen Zaubertrank, den ihm die Hexe braut, verjüngt und bereits vorher durch die schöne Helena, liebestoll gemacht.

     Straße, Abend, Spaziergang (Z. 2605-2864) Gretchen Als Faust in einer kleinen Stadt auf der Straße Margarethe sieht, verlangt er von Mephisto, dass er sie ihm verschaffe, egal wie. Dieser stellt ein Schmuckkästchen in Gretchens Schrank; sie bringt das Kästchen zu ihrer Mutter. Mephistopheles soll ein neues besorgen. Der Nachbarin Haus, Straße (Z. 2865-3072) Gretchen zeigt verunsichert ihrer Nachbarin (Marthe Schwerdtlein) den Schmuck Mephisto bringt Frau Marthe die erlogene Nachricht, ihr verschollener Mann sei gestorben.

     Er vereinbart ein Treffen im Garten, bei dem auch Marthe anwesend sein soll. Durch Mephisto wird Faust so geschickt auf Gretchen gelenkt, dass Faust lügen muss, um sie wieder zusehen. Garten ff. (Z. 3073-3835) Die Gretchenfrage Gretchen gesteht Faust ihre Liebe, sie spürt aber instinktiv, dass sein Begleiter (Mephisto) schlecht ist. Gretchen stellt Faust die berühmte Gretchenfrage: "Nun sag, wie hast du's mit der Religion?" [Z.

     3415] Sie will Faust zwar in ihr Zimmer lassen, doch hat sie Angst vor ihrer Mutter. Faust gibt ihr ein Fläschchen mit einem Schlaftrunk, die Katastrophe nimmt ihren Lauf, der Schlaftrunk enthält nämlich Gift. Gretchen hat den Gedanken, dass sie schwanger ist. Der Soldat Valentin, Gretchens Bruder, erfährt vom Fehltritt seiner Schwester. Mephisto sorgt dafür, dass Valentin von Faust umgebracht wird. Dieser noch in seinen "Sterbeworten" Gretchen als Metze beschimpft.

     Gretchen erlebt in der folgenden Domszene, während einer Messe, die Vision des Jüngsten Gerichts. Walpurgisnacht (Z. 3836-4404) Ein alter Sage besagt, dass sich in der Nacht vom 30. April bis 1. Mai auf dem Brocken im Harzgebirge die Hexen zu einem Fest mit dem Teufel treffen. Mephisto will Fausts Gedanken ablenken und zeigt ihm eine schöne, junge, nackte Hexe.

     Doch dieser möchte viel lieber "sein" Gretchen zurück. Margarete hat in Verzweiflung ihr Neugeborenes ertränkt, ist dafür zum Tode verurteilt worden und erwartet ihre Hinrichtung. Faust macht Mephisto an diesem Umständen schuldig, der aber weist jede Schuld von sich. Kerker (Z. 4405-4615) Erlösung Gretchens Faust bricht in den Kerker ein. Mephisto verschaffte ihm den Schlüssel von einem Wärter, den er zuvor eingeschläfert hatte.

     Faust will sie zur Flucht verhelfen, doch Gretchen erkennt Faust in ihrem Wahn nicht mehr. Sie geht nicht mit, denn sie möchte ihre reine Liebe bewahren. Als sie noch Mephisto sieht, sagt sie die erlösenden Worte: "Gericht Gottes! Dir hab ich mich übergeben!" [Z.4605] und "Dein bin ich, Vater! Rette mich!" [Z. 4608] 4.3 Gegenüberstellung: historischer Faust - Goethes Faust Der Faust bei J.

     W. von Goethe richtet sich stark in einigen Details an den überlieferten, historischen Faust. Es finden sich jedoch auch Unterschiede. Der historische Faust soll nie eine Universität besucht haben. Desweiteren gab er sich als Doktor und Magister aus. Goethe machte aus ihm einen Magister und einen Doktor.

     In dieser Hinsicht, schrieb Goethe nur "gute" Dinge über Faust. Goethe beginnt seine Erzählung mit einem 50jährigen Faust - über seine Jugend wird hier nichts ausgesagt. Der historische Johann Faust war ein Taschenspieler, -trickser und -magier. Goethe stellt ihn als Gelehrten hin, der sogar seinen eigenen Famulus hat. Gerüchten nach, war der Tot von Georg Friedrich Faust ein Selbstmord. Dieses stellt sich in Goethes Nacht-Szene folgendermaßen dar: Hier lässt er Faust fast vor Verzweifelung sterben.

     Der "richtige" Faust könnte ebenso verzweifelt gewesen sein. Mit seinem großen Sortiment an Sprengkörpern und explosiven Mischungen, soll er anhaltend experimentiert haben, jedoch ohne Erfolg. Daraufhin nahm er sich das Leben. Goethes Faust verbringt die meiste Zeit in seinem Studierzimmer - isoliert von der Außenwelt. Der "originale" Faust war immer in Menschennähe; vielmehr hatte er auf dem Marktplatz sein großes Zuhause. Beide Fausts wiederum finden in ihrem Wissen um die Astrologie eine Übereinstimmung.

     Beide beschäftigten sich darin mit großem Eifer. Abschließend kann man sagen, dass Goethe sich intensiv mit dem Faust-Stoff auseinander setzte. Mangelnde Zeitzeugenberichte und dichterische Inspiration jedoch ließen Goethes Faust letztendlich als unverwechselbaren Charakter entstehen. 5. Anhang - Wissenswertes zum Text 5.1 Klärung des Wortes "Mephisto" Die Herkunft des Namens ist nicht genau geklärt.

     Bei William Shakespeare findet sich die Form \"Mephistophilus\", während es bei Christopher Marlowe \"Mephistophilis\" ist. In den alten Volksbüchern und Puppenspielen finden sich verschiedene Varianten wie \"Mephostophiles\", \"Mephostophilus\", aber auch die heute geläufigste und bei Johann Wolfgang von Goethe verwendete Form "Mephistopheles". Daraus kann man diverse Möglichkeiten der Herkunft erschließen: . Mephostophiles deutet auf eine Abstammung aus dem Griechischen (der das Licht nicht Liebende) . Mephistophiles könnte auf Lateinisch "mephitis" und Griechisch "philos" zurückgehen (der den Gestank Liebende) . eine weitere Möglichkeit wäre eine Ableitung aus dem Hebräischen, nämlich eine der zwei Partizipien "mephir" (Zerstörer, Verderber) und "tophel" (Lügner) Anscheinend wusste auch Goethe um die verschiedenen Herkunftsmöglichkeiten des Wortes. Faust nannte Mephisto unter anderem einen Fliegengott, Verderber und Lügner (Fliegengott als der den Gestank Liebende und Verderber, Lügner nach der hebräischen Etymologie ). 5.2 Der Kindesmord - Goethes Inspiration Als Goethe den Faust verfasste, galt Kindesmord als vorsätzliche Tötung eines, in der Regel unehelichen, nicht getauften Neugeborenen durch die eigene Mutter.

     Dies war ein großes, bewegendes Thema der Zeit. Grundsätzlich stand auf Kindesmord die Todesstrafe. Dies veranlasste Goethe zu schreiben, dass Gretchen ihr Kind im Stück tötet. Erst im 16. Jh. wurde er als eigenständiger Straftatbestand erfasst, und seit dem 17.

     Jh. immer häufiger registriert. Gemäß der Carolina , wurde sie durch Lebendigbegraben oder Pfählen zum Tode verurteilt. Als einen etwas milderen Vollzug wurde das Ertränken vollzogen und als anderer Gnadeakt, die Enthauptung durch das Schwert. Im Jahre 1771 lautete eine der Thesen, mit denen Goethe in Straßburg zum Lizentiaten der Rechtswissenschaft promoviert wurde: \"An foemina partum recenter editum trucidans capite plactenda sit? quaestio est inter Doctores controversa\" ("Ob eine Frau, die ein Neugeborenes grausam umbringt, mit dem Tode zu bestrafen sei, ist eine Streitfrage unter den Gelehrten") Goethe verschafft seinem Mephisto die recht warmen Worte, dass sie nicht die erste und von keiner Menschenseele zu fassen sei. "Jammer! Jammer!" Goethe lässt seine Meinung in den Ausdrücken seines Protagonisten widerspiegeln.

     Und wenige Jahre später hat er selber doch in Weimar die Todesstrafe für eine Kindesmörderin gutgeheißen. Der Doppelrolle entsprechend, in der Goethe selber hier als Autor des Faust und als juristisch vorbildlicher Politiker erscheint, haben sich am Kindesmord - Diskurs ins Zeitalter der Aufklärung - nicht nur Rechtsgelehrte, Philosophen, Pädagogen, Ärzte und Theologen beteiligt, sondern auch viele Dichter. 5.3 Einblicke in den Arbeitsprozess zu Faust Kurz vor seinem Tod ändert Goethe seine Manuskripten zu Faust II ein letztes Mal um folgende Änderungen vorzunehmen: "Solch ein Gewimmel möcht´ ich sehn, Auf freiem Grund mit freiem Volke stehn. Zum Augenblicke dürft ich sagen: Verweile doch, du bist so schön!" [Z. 11579-11582] Insbesondere für den Vers 11580 hatte Goethe mehrere Variationen mit geringfügig veränderten Bedeutungsinhalten, Z.

     B. "Auf eigenem Grund und Boden stehn" oder "Auf wahrhaft eigenem Grund und Boden stehn" und "Auf wahrhaft freiem Grund und Boden stehn". Es ließ ihm keine Ruhe die treffendste Formulierung zu finden. So entschied er sich für: "Auf freiem Grund mit freiem Volke stehn" Denn wahrhaft frei ist Grund und Boden, wenn er dem freien, dem befreiten Volk gehört, und wahrhaft frei ist das Volk, wenn ihm Grund und Boden gehören. Dieses Beispiel soll zum Schluss noch einmal veranschaulichen, wie intensiv der Arbeitsprozess war und wie genau bedacht jeder einzelne Vers in Goethe´s Faust war. 5.

    4 Zitate rund um Goethes Faust In Briefen schrieb Friedrich Schiller an Goethes und seinen gemeinsamen Verleger Cotta: \"Nun noch einen guten Rat. Ich fürchte, Goethe lässt seinen \"Faust\", an dem schon so viel gemacht ist, ganz liegen, wenn er nicht von außen und durch anlockende Offerten veranlasst wird, sich noch einmal an diese große Arbeit zu machen und sie zu vollenden ... Sie können ihn, das bin ich überzeugt, durch glänzende Anerbietungen dahin bringen, dieses Werk in diesem Sommer auszuarbeiten..

    ." (24.03.1800) Die junge Schaffensperiode Goethes wurde vom Dichter Heinrich Christian Boie als äußerst aktive und ertragreiche Zeit geschildert: "Er hat mir viel vorlesen müssen, ganz und Fragment, und in allem ist der originale Ton, eigne Kraft, und bei allem Sonderbaren, Unkorrekten, alles mit dem Stempel des Genies geprägt. Sein \"Doktor Faust\" ist fast fertig und scheint mir das Größte und Eigentümlichste von allem!" (15.10.

    1774) Phasen intensivster Arbeit wechselten sich jedoch nur allzu oft mit solchen ab, in denen nur Ansporn und die Erwartung von außen Goethe am Faust zu halten: "Goethe hat an seinem \"Faust\" noch viel Arbeit, eh' er fertig wird. Ich bin oft hinter ihm her, ihn zu beendigen; und seine Absicht ist wenigstens, dass dieses nächsten Sommer geschehen soll." (16.12.1798) Kurz vor der Beendigung an seinem Faust äußerte sich Goethe: \"Es ist keine Kleinigkeit, das, was man im zwanzigsten Jahr konzipiert hat, im zweiundachtzigsten außer sich darzustellen und ...

     dem fertig Hingestellten noch einige Mantelfalten umzuschlagen, damit alles zusammen ein offenbares Rätsel bleibe, die Menschen fort und fort ergötze und ihnen zu schaffen mache." (1.06.1831) Am Ende seines über 80jährigen Lebens schrieb Goethe Ähnliches an Wilhelm von Humboldt: \"Es sind über 60 Jahre, dass die Konzeption des Faust bei mir jugendlich von vorne herein klar, die ganze Reihenfolge hin weniger ausführlich vorlag." (17.03.1832) 5.

    5 Bildanhang Johann Faust J. W. v. Goethe 6. Quellenverzeichnis Internet: . www.netzwelt.

    de . www.wikipedia.de . www.dokumentararchiv.de . www.dieterwunderlich.

    de . www.faust-musical.de . www.zita.de Literatur: . "Faust, Der Tragödie Erster Teil" von Johann Wolfgang Goethe; Reclam Nr. 1 2000 . "Faust I, Grundlagen und Gedanken zum Verständnis des Dramas"; Verlag Moritz Diesterweg, 5.

     Auflage 1972 . "Goethe, Faust"; Verlag C.H. Beck, 16. Auflage 1996 . "Historia von D. Johann Fausten"; Verlag der Nation Berlin, 1. Auflage 1978 . "Knaurs Geschichte der Weltliteratur" von Erwin Laaths; Th.

     Knaur Nachf. Verlag München, 3. Auflage . "Johann Wolfgang von Goethe, Sein Leben in Bildern" von Walter Hoyer; Bibliographisches Institut Leipzig, 1964 . "Geschichte der deutschen Literatur" von W. Grabert, A. Mulot, H. Nürnberger; Bayerischer Schulbuch-Verlag, 22.

     Auflage 1986 . "Helmut Kobligk - Grundlagen und Gedanken zum Verständnis des Dramas Faust I"; Diesterweg 3.Auflage 2000 . "Lehrbuch für den Literaturunterricht in den Klassen 8-10 - Zur Entwicklung der Literatur und bedeutender Dichterpersönlichkeiten"; Volk und Wissen Volkseigener Verlag Berlin, 5. Auflage 1977 Des Weiteren: . Brockhaus Enzyklopädie . Microsoft Encarta Enzyklopädie Professionell 97 und 2004 . Aufzeichnungen des Unterrichts Deutsch 7. Erklärung Ich versichere hiermit, dass ich diese Arbeit selbstständig angefertigt und keine anderen, als die von mir angegebenen Quellen und Hilfsmittel verwendet habe. Die den benutzten Werken wörtlich oder inhaltliche entnommenen Stellen sind als solche gekennzeichnet. Mögelin, den 01.

    04.2005 Daniel Teuber

 
 

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