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deutsch artikel (Interpretation und charakterisierung)

Das drama iphigenie auf tauris


1. Drama
2. Liebe

2.1. Definition br / Drama (griechisch: Handlung), Oberbegriff für jegliche Art von Theaterstücken. Die Dramatik ist neben Epik und Lyrik die dritte Grundgattung der Dichtkunst. Formen sind etwa Tragödie, Komödie, Tragikomödie, Posse, Lustspiel, Farce, Monodrama, Volks-, Lehr- oder Antistück (letzteres im so genannten Antitheater). Zumeist nach Akten und Szenen gegliedert - zurückgehend auf die Ars poetica des Horaz waren lange Zeit fünf Akte verbindlich -, werden einzelne Textpassagen des Dramas Figuren (teils auch einem kommentierenden Chor oder einem durch die Handlung führenden Erzähler) zugeordnet, die entweder psychologische Charaktere sind, oder aber - wie im Ideendrama des Expressionismus - als typisierte Ideenträger fungieren. Mögliche Bestandteile sind auch Prolog oder Epilog. Das Merkmal des als Rede und Gegenrede die Handlung vorantreibenden Dialogs bestimmt vor allem neuere Stücke - etwa die des absurden Theaters - nicht mehr zwingend (monologisches Drama): Dort ist teilweise die Verlaufsstringenz ganz aufgehoben. Auch haben andere, namentlich seit Aristoteles verbindliche Normen im modernen Drama nur noch bedingt Gültigkeit. Vor allem Bertolt Brecht wollte seine Dramen deshalb als "Theaterstücke" bzw. "Stücke" verstanden wissen, eine Bezeichnung, die, anders als das griechische Wort, nicht länger einen Handlungsaspekt ins Zentrum stellt.
Zum Drama als Gattung gehört seine szenische Realisierung auf einer Bühne, bei der u. a. Regisseur und Dramaturg mitwirken. Ausnahme ist das so genannte Lesedrama, sofern es nicht nur deshalb so bezeichnet wird, weil zur Zeit seiner Entstehung die technischen, sozialen, ästhetischen oder politischen Voraussetzungen für seine Umsetzung noch nicht gegeben waren.


2.2. Dramentheorie

Im Mittelpunkt der Dramentheorie von der Antike über den Humanismus, die Renaissance und den Barock bis hin zum Klassizismus steht die Poetik des Aristoteles. Die aristotelische Forderung nach einer Einheit von Ort (der Schauplatz des Dramas blieb unverändert), Zeit (Spielzeit und gespielte Zeit waren identisch) und Handlung (Geschlossenheit und Stringenz der Darstellung blieb gewahrt) blieb im deutschsprachigen Raum bis zu Johann Gottfried von Herder bzw. bis zum Sturm und Drang verbindlich. Herders Vorbild war die "offene", d. h. keiner äußeren Regel unterliegende Form. Dabei wurde der Mimesis-Gedanke der Poetik lange Zeit als Forderung nach einer bloßen Nachahmung der Natur durch das Drama missverstanden: Tatsächlich zielt Mimesis bei Aristoteles gerade auf die Antizipation eines idealen Zustands.
Eine weitere spezifische Forderung der aristotelischen Poetik war die Darstellung eines der Tragödie angemessenen außergewöhnlichen Schicksals. Daraus entwickelte sich in der Renaissance - Außerordentlichkeit war zumeist mit sozialem Rang verknüpft - der Gedanke einer Ständeklausel, derzufolge nur Menschen von Adel tragödienwürdig seien. Charakteren niederen Standes blieb die Komödie vorbehalten, eine Regel, mit der theoretisch erst Gotthold Ephraim Lessing, praktisch das bürgerliche Trauerspiel brach.


2.3. Historische Entwicklung des Dramas

Die europäische Tradition des Dramas beginnt im 5. Jahrhundert v. Chr. im antiken Griechenland und ist von Anfang an mit der Geschichte des Theaters verknüpft, für das es oftmals als literarische Vorlage dient. Unten nicht näher ausgeführte Sonderformen des Dramas sind etwa das Märtyrerdrama, die von Ben Jonson begründete Comedy of Humours und die Sittenkomödie (vor allem die so genannte Comedy of Manners innerhalb der englischen Literatur), die Stegreifkomödie der Commedia dell'arte, das Seelendrama etwa bei Johann Wolfgang von Goethe, das Tyrannendrama, das Familienstück eines August Wilhelm Iffland oder August von Kotzebue, die düster-spätromantische Schicksalstragödie, das Künstlerdrama, das Melodrama, das Psychodrama, die Typenkomödie, das Volksstück (speziell das Wiener Volksstück) und das fürs Boulevardtheater geschriebene Boulevardstück.
Charakteren niederen Standes blieb die Komödie vorbehalten, eine Regel, mit der theoretisch erst Gotthold Ephraim Lessing, praktisch das bürgerliche Trauerspiel brach. Weitaus wirksamer als Aristoteles' Vorstellung einer Dreigliederung des Geschehens (sie führte vor allem im Theater der spanischen Literatur zu einer Aufteilung der Dramenstruktur in drei Akte) war die Idee einer "Reinigung" des Zuschauers durch das in der Tragödie dargestellte Schicksal vermittels einer Katharsis: Danach sollte die Tragödie "Jammer" (éleos) und "Schauder" (phóbos) im Betrachter erwecken, um die Katharsis zu provozieren. Über eine lateinische Übertragung der Poetik, welche die griechischen Begriffe mit misericordia ("Mitleid") und metus ("Furcht") übersetzte, erhielt der aristotelische Grundgedanke eine vor allem von Pierre Corneille propagierte Uminterpretation ins Moralische, derzufolge der Betrachter von den in der Tragödie dargestellten Affekten (den seelischen Erregungen) gereinigt werden solle. Demgegenüber vertrat Lessing die - ebenfalls moralische - Auffassung, dass die Katharsis darin bestehe, die dargestellten Leidenschaften nicht zu überwinden, sondern in "tugendhafte Fertigkeiten" zu verwandeln. In der Moderne gab der klassische Philologe Wolfgang Schadewaldt (1900-1974) dem Gedanken eine therapeutische Komponente, während Bertolt Brecht in seiner Konzeption eines epischen Theaters bzw. didaktischen Theaters den Vernunftaspekt ("Reinigung" mittels des Intellekts) betonte. In Antonin Artauds Theater der Grausamkeit gewann diese zentrale Idee der Poetik den kultischen Impuls eines rituellen Theaters zurück.



* Diese Abbildung zeigt die unterschiedlichen Möglichkeiten ein Theater aufzubauen. Am meissten verbreitet ist wohl die offene Bühne, die es allen Zuschauern erlaubt die Schauspieler und das Geschehen in Frontansicht zu betrachten.

 
 

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