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deutsch artikel (Interpretation und charakterisierung)

Daniel defoe: "robinson crusoe"


1. Drama
2. Liebe

Das Werk "Robinson Crusoe" ("The Life and Strange Surprizing Adventures of Robinson Crusoe, of York, Mariner"), das 1719 erschien, hat sich schnell ein äußerst weites Publikum erschlossen und ist in seiner Bedeutung für die utopische Literatur nie unterschätzt worden.
Es handelt von dem Seefahrer Robinson Crusoe (nach dem historischen Vorbild von A. Selkirk geschaffen), der auf einer einsamen Insel strandet und sich bald mit seinem "pragmatisch-utilitaristischen Kaufmannssinn" eine neue Existenz aufzubauen beginnt. Er ordnet die Inselwildnis nach seinen bürgerlichen Vorstellungen und sucht Kontakt zu einem Eingeborenen, um diesen praktisch für sich arbeiten zu lassen.

Daniel Defoe wurde Anfang 1660 (sein genaues Geburtsdatum ist unbekannt) in London als Sohn eines Fleischers geboren. Defoe hätte ursprünglich puritanischer Geistlicher werden sollen, entschied sich dann aber für die kaufmännische Laufbahn, wo er allerdings bald scheiterte. Er versuchte sich in mehreren Berufen. Aus dem Wunsch heraus, die praktischen Lebensbedingungen seiner Landsleute zu verbessern, gab er nacheinander mehrere Zeitschriften heraus und verfaßte zahlreiche, zum Teil satirische Artikel. Ein heftiger Angriff gegen die religiöse Unduldsamkeit der anglikanischen Kirche brachte ihn sogar an den Pranger, wo ihm das Volk jedoch begeistert zujubelte. Nach einem Gefängnisaufenthalt änderte er seinen ursprünglichen Namen (Daniel Foe) in Defoe. Er starb am 26.4.1731 in London

Nicht nur Erzähleingang und Rahmenhandlung, also Schiffbruch und Landen auf der Unbekannten Insel, sind hier als offensichtliche Parallelen zu sehen, vielmehr ist es aber noch die Konzentration auf das Schicksal des Einzelnen, der völlig auf sich selbst gestellt, gezwungen ist, alternative Konzepte zu entwerfen und zu realisieren.
Dies berührt sich sichtlich mit den organisatorischen Problemen der utopischen Gesellschaftsfiktionen, ein Sachverhalt, der von britischen Literaturwissenschaftlern schnell eingesehen wurde, denn dort wird "Robinson Crusoe" auch oft als "One-Man-Utopia" bezeichnet. Wird in vielen anderen Utopien eine gesellschaftliche Utopie vermittelt, die Alle betrifft oder wird sogar der Staat selbst zum Heilsbringer, so spielt sich hier dieser gesamte Prozeß buchstäblich im "Mikrokosmos" mit einer einzelnen Person in der Isolation einer Insel ab.
Der Roman hat vielen anderen Utopien voraus, daß besonders die Entstehung minutiös geschildert wird. Gewissensforschung, Reflexion, Zweifel und letztlich die Wendung zu Gottvertrauen gehen allen Schritten voraus, die zur Errichtung des kleinen "Staates" durch den Protagonisten führen. Die Einsamkeit, das eigentlich Typische, Reiz- und Wirkungsvolle an "Robinson Crusoe", ist aber in sich schon angelegt auf die kommende Begegnung mit anderen Menschen, die gerade diese Einsamkeit aufheben werden: der Kontrast zwischen der Hoffnung auf rettende Wesen aus der eigenen Kultur und der imminenten Furcht vor Gefahren durch Eingeborene.
Deutlich wird hieraus auch eine Grundangst, der damaligen britischen bürgerlichen Gesellschaft, die sich hier quasi dystopisch abzeichnet: der Mensch getrennt von seiner angestammten Umgebung, von seiner Technik, der gepflegten Gesellschaft, mit der er sich umgibt, der (britischen) Kultur, die seine Welt ausmacht. Gleichzeitig aber, wird gerade durch diese widrigen Umstände, in denen der Protagonist dennoch fest zu seinen puritanischen Arbeitstugenden hält, ein bestimmtes Idealbild des Menschen vermittelt, denn auch Daniel Defoe kann seine puritanische Erziehung nicht verleugnen.
Karl Marx sagte über das Werk: "Unser Robinson, der Uhr, Hauptbuch, Tinte und Feder aus dem Schiffbruch gerettet, beginnt als guter Engländer bald Buch über sich selbst zu führen."

 
 

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