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deutsch artikel (Interpretation und charakterisierung)

Charakterisierung von hauke haien aus dem schimmelreiter von theodor storm


1. Drama
2. Liebe



In Theodor Storms Novelle "Der Schimmelreiter", die 1888 veröffentlicht wurde, nimmt Hauke Haien die Rolle der Hauptfigur ein und macht im Verlauf der Geschichte eine beachtliche Entwicklung durch.

Er lebt in einem nordfriesischen Dorf an der Küste der Nordsee. Sein Vater, ein Kleinbauer besitzt nur wenig Land (S. 39, Z. 20-21). Hauke wächst ohne Mutter auf, aber sein Vater erkennt schon früh das lebhafte Interesse seines Sohnes an der Mathematik, da er selbst als der klügste Mann im Dorf bezeichnet wird(S. 38, Z. 2-3), und unterstützt dies auch. Andererseits versucht er auch, seinem Sohn die körperliche Arbeit nahe zu bringen, die zum Überleben in der nordfriesischen Marsch unbedingt notwendig ist (S.12, Z. 35- S.13, Z.1). Seine spätere Frau, Elke lernt er kennen, als er die Stelle als Kleinknecht bei ihrem Vater, dem Deichgrafen Tede Volkerts, antritt. Ole Peters, sein Widersacher, arbeitet als Großknecht am Hofe des Deichgrafen, und versucht Hauke das Leben schwer zu machen, weil der in der Hierarchie unter ihm stehende Hauke ihm trotzdem überlegen ist (S. 30, Z. 24-27).

Hauke ist sehr intelligent, ehrgeizig und wissbegierig (S. 9, Z. 12-14). Das wird daran deutlich, dass er versucht seine Ziele selbstständig zu verwirklichen (S. 10, Z. 22-27). Ihm ist bewusst, dass er Gleichaltrigen an Wissen, Zielstrebigkeit und Selbstvertrauen weit überlegen ist (S.13, Z. 23-28). Dieses Bewusstsein führt dazu, dass er die Menschen verachtet, die ihm nicht ebenbürtig erscheinen (S. 13, Z.23 - 28) und so wird er zum Einzelgänger. Seine Neigung zum Jähzorn zeigt sich, als er den Kater der Trien` Jans erwürgt, da dieser ihm einen Vogel stehlen will und ihn dabei sehr verletzt(S. 19, Z. 3 - 13).

Er beginnt schon früh sich über die Deiche und deren Profile Gedanken zu machen und erkennt, dass deren Form nicht ideal ist(S. 14, Z. 3-4 + S. 13, Z. 6-13).

Sein Ziel, einmal Deichgraf zu werden, verfolgt er sehr konsequent. Als er die Stelle als Kleinknecht beim Deichgrafen antritt, übernimmt er bald viele seiner Geschäfte. Er entwickelt große Selbstständigkeit und viele Aktivitäten, um seine eigenen Ideen durchzusetzen (S.36, Z. 14-15). Sein Stolz und sein Geltungsbedürfnis wachsen, darum isoliert er sich immer mehr von seinen Mitbürgern. Er ist fleißig und zuverlässig und versucht Frieden zu halten, trotz des Umstandes, dass Ole Peters eifersüchtig auf ihn ist und ihn mit harter Arbeit versucht zu schwächen. Hauke macht sich bereits in seiner Jugend bei vielen Dorfbewohnern unbeliebt, weil er Tede Volkerts auf gewisse Fehler und Unterlassungen der Marschbewohner gegenüber dem Deich aufmerksam macht(S. 34, Z. 15-18). Er sieht es als seine Pflicht an, alles zu tun, was die Sicherheit des Deiches fordert, dadurch zeigt sich, dass er verantwortungsbewusster ist, als man es von ihm als Kleinknecht erwartet. Nach zwei Dienstjahren gibt es einen Wurfwettkampf, von dem Ole Peters Hauke auszuschließen versucht(S.38, Z.30-31), allerdings vergeblich. Hauke ist geschickt und siegt im Wettwerfen. Elke freut sich sehr für ihn und Hauke fühlt, dass sie beide sich lieben. Er kauft einen goldenen Ring, da er ihn ihr aber zuerst nicht geben will, merkt man, dass er sehr schüchtern ist (S. 49, Z. 21 - 24). Er wäre zu bescheiden gewesen Elke zu bitten, ihn zu heiraten, da er für das Amt des Deichgrafen zu arm ist. Ole Peters ist durch eine Erbschaft zu einem wohlhabenden Mann geworden und könnte ihm darum das Amt streitig machen (S. 67, Z. 32 - 33). So wachsen in Hauke neben der Ehrhaftigkeit und der Liebe auch die Ehrsucht und der Hass(S. 68; Z. 33-35). Doch Elke ergreift die Initiative. Als ihr Vater stirbt, spricht sie offen über ihre heimliche Verlobung und ihre Liebe. Sie gibt Hauke ihr Hab und Gut, der nun mächtig und reich genug ist, um das Amt des Deichgrafen zu beanspruchen(S. 64, Z. 10-14 + S. 65, Z. 10-14). Sehr zum Ärger aller Hasser und Neider Haukes, allen voran Ole Peters, der meint, dass Hauke nur wegen Elke Deichgraf geworden ist. Nun will Hauke sich beweisen und zeigen, dass er mehr kann, als alte Deiche zu pflegen. Er entwickelt einen Deich mit einem neuen Profil (S.70 - 71, Z. 35-8). Damit will er für die Dorfgemeinschaft mehr Land und Sicherheit gewinnen. Da er ein sehr gespaltenes Verhältnis zu den Arbeitern hat, erntet er nur Hass und Zorn. Zwar haben sie durchaus Respekt vor ihm, doch seit der Rede vom "Teufelsreiter" misstrauen sie ihm immer mehr(S. 87, Z.24-30). Hauke jedoch lässt sich durch den "

Aberglauben der anderen nicht irritieren und verlangt weiterhin beständige und zuverlässige Arbeit. Er ist von der Richtigkeit seines Werkes und der Notwendigkeit eines zweiten Deiches überzeugt(S. 14, Z.26-28) und mutig genug, den Feindseligkeiten standzuhalten(S. 88, Z. 29 - 30 * S. 89, Z. 1-14). Es geht ihm in erster Linie nicht um sein eigenes Wohl, sondern um das der Dorfbewohner, aber er schafft es nicht, es ihnen auf einem richtigen Weg mitzuteilen. Sein rascher Geist und seine übergroße Gestalt machen ihn vielen sogar unheimlich. Daher lebt er nur mit seiner Frau und seinem geliebten, wenn auch geistig behindertem, Kind. Seine Familie ist sein ein und alles. Sie leben harmonisch, sehr zufrieden und glücklich, trotz all der vielen Arbeit seines Hofes und Amtes(S. 118, Z. 1-4). Er hat sein selbstgesetztes Ziel durch harte und zielstrebige Arbeit erreicht. Doch der Erfolg ist nicht von Dauer. Er ist tief erschrocken, als er bei einem Ritt eine Schwachstelle am Deich erkennt. Da er aber durch seine Krankheit geschwächt ist, kann er sich im Gemeinderat nicht durchsetzen und findet sich mit einer Reparatur ab (S. 126, Z. 13-15), auch wenn ihm seine Unruhe und Angst sagen, dass es nicht reicht, wenn der Deich nur repariert werden würde. Als der Deich bei der großen Sturmflut bricht, bekennt Hauke seine Schuld(S. 140, Z. 30-35). Die falsche Nachgiebigkeit und einzige Schwachheit des Deichgrafen kostet viele Bewohner ihr Hab und Gut. Hauke, der Frau und Kind in Sicherheit wähnt, muss ein schreckliches Ende seines Glückes erfahren, als er sieht wie Elke und Wienke im eisigen Wasser untergehen, als sie ihm in der Kutsche entgegenfahren wollen. Er gibt sich die Schuld am Deichbruch und damit am Tod seiner Familie und reitet mit seinem Schimmel in das tosende Meer(S. 143, Z. 23-27).

 
 



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