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deutsch artikel (Interpretation und charakterisierung)

Abschied von sidonie


1. Drama
2. Liebe



Erich Hackl : Abschied von Sidonie /> Erich Hackl wurde am 26. September 1954 in Steyr in Oberösterreich geboren. Er besuchte das Gymnasium in Steyr und danach studierte er Hispanstik und Germanistik in Salzburg, Salamance und Malaga. 1977-1979 war er Lektor für deutsche Sprache und österreichische Literatur an einer Universität in Madrid. 1979 machte er die erste Reise nach Lateinamerika. Seither hatte er zahlreiche Reisen nach Kuba, Uruguay, Argentinien und in andere lateinamerikanische Länder gemacht. 1979-1980 war er Lehrer für Spanisch und Deutsch in Wien. Von 1981-1990 unterrichtete er am Institut für Romantik der Universität Wien.
Seit 1983 lebt Erich Hackl als freiberuflicher Schriftsteller und Übersetzer in Wien.
Seine bedeutensten Preise beziehungsweise Auszeichnungen in seinem Leben sind zum Beispiel sein erster Preis 1980: der Preis des Literaturwettbewerbs der Kulturinitiative ,,Junges Steyr\" oder sein bisher letzter, was ja nicht heißen muß daß es der letzte bleiben wird, 1996: Bruno-Kreisky-Preis für das politische Buch.
Seine Werke sind ,,Auroras Anlaß\" von 1985, ,,Abschied von Sidonie von 1989 und ,,König Wamba\" von 1991.


Nun zum Buch selber:
Zuerst einige allgemeine Informationen.
Vom Buch ,,Abschied von Sidonie\" existiert auch eine Verfilmung. Die Regisseurin war Karin Brandauer und die Erstausstrahlung 1990.
Diese Geschichte beruht auf historische Fakten. Erich Hackl′s Quellen waren Zeugenaussagen.
Er benutzt keine direkten Reden. Das Buch ist in 11 Kapiteln geteilt, wobei diese ineinander fließen und keine wirkliche Trennung darstellen soll.
Die Thema dieses Buches ist ganz einfach gesagt Zigeunerverfolgung im zweiten Weltkrieg.

Das Buch handelt von Sidonie Adlersburg die auf der Straße nach Altheim geboren und vor dem Krankenhaus ausgesetzt wird. Dort erhält sie die nötige Behandlung, da sie an der ,,Englischen Krankheit\" leidet. Nach einiger Zeit meldet sich die Mutter und erklärt dem Krankenhaus, dass sie Sidonie derzeit nicht zu sich nehmen könne. Als es längere Zeit kein Lebenszeichen mehr von Sidonies Mutter gibt, kümmert sich das Jugendamt weiter um sie. Amalia Dorflinger nimmt sich ihrer an. Doch ihr Mann akzeptiert das Mädchen auf Grund ihrer Hautfarbe nicht und sie kommt zurück zum Jugendamt. Währenddessen verliebt sich Hans Beirather in ein Mädchen namens Josefa Degenfellner. Es ist nur eine standesamtliche Trauung auf Grund der Eltern möglich.
Da Josefa, nach der Geburt ihres Sohnes namens Manfred, keine Kinder mehr bekommen kann, nehmen sie Sidonie zu sich. Schon damals machen die Polizisten Jagd auf die ,,Schutzbündler\", zu deren Gruppe Hans sich zählt. Ein Mann wird verurteilt zu Tod durch den Strang. Dies soll als Abschreckung für andere dienen. Hans wird zu einer achtzenmonatigen Gefängnisstrafe verurteilt. Außerdem macht die Kirche Jagd auf Hans, da dieser ausgetreten ist. Die Schule macht ihnen große Probleme, da Manfred nicht getauft ist. Josefa und Hans müssen wider ihrem Willen sich einer kirchlichen Trauung unterziehen. Diese findet im Gefängnis statt. Josefa soll einen kleinen Teil aus dem Gebetbuch lesen, doch sie wirft es nur wütend weg. Kurze Zeit darauf als Hans auf dem Gefängnis entlassen worden ist, nehmen sie Hilde, die auch ein Waisenkind ist, zu sich. Sidonie und Hilde werden kurze Zeit später dicke Freundinnen. Sidonie wird auf Grund ihrer Hautfarbe manchmal von den anderen Kindern verspottet.
Dazu möchte ich euch zwei kurze Leseprobe vorlesen. Zuerst, wo Sidonie vor ihrer Klasse einen Text über sich selber vorlesen muß.

LESEPROBE: Seite 73-74

Die zweite handelt über das Spielen mit den weißen Kindern.

LESEPROBE: Seite 50

Josefa hat große Angst wenn Zigeuner in der Stadt sind, sie glaubt, dass sie Sidonie als eine von den ihren erkennen könnten und sie dann mitnehmen würden.. Josefa schämt sich für ihr falsches Misstrauen, das sie hegt.
Man scheint Sidonies Mutter gefunden zu haben. Diese Geschichte verläuft jedoch wieder im Sand. Sidonie sagt ab und zu, dass sie gefunden wurde und dann wieder, dass sie die leibliche Tochter von Josefa sei. Der Krieg bricht aus. Josefa wird angeklagt von einer Nachbarin, dass sie staatsfeindliche Greuelpropaganda betrieben habe. Die Untersuchungen ergeben nichts und werden eingestellt. In der damaligen Zeit ist die Beziehung zu einem ,,Nichtdeutschen\" verboten und wird mit dem Konzentrationslager bestraft. Die Menschen die in Steyr leben kennen Sidonie schon ihr ganzes Leben lang, trotzdem haben sie Vorurteile bezüglich Ihres Aussehens. Sidonie wird gefirmt. Sie freut sich sehr über die erste echte Puppe, die sie als Firmgeschenk erhalten hat. Kurze Zeit darauf muss Frau Cecilia Grimm, Leiterin des Jugendamtes, darüber entscheiden ob Sidonie zu ihrer leiblichen Mutter gebracht werden soll. Cecilia Grimm forscht lange Zeit um die Mutter von Sidonie zu finden, da Sidonie ihr und auch anderen ein Dorn im Auge ist. Sie fragt Sidonies Lehrer, den Bürgermeister und den Oberinspektor von Steyr. Alle sind sich einig, dass sie zu ihrer Mutter zurückgebracht werden soll. Der Abschied fällt Josefa, Hans, Manfred und Hilde sehr schwer. Anfangs ist Sidonie noch begeistert, doch dann hat sie Angst vor der Abreise. Sie wird in ein Zigeunerlager gebracht, das einen Umkreis von 6 km besitzt, möchte man das Lager verlassen um zur Arbeit zu fahren, benötigt man einen Passierschein. Alle Zigeuner werden dann nach und nach genau so wie die Juden in Konzentrationslager gebracht.
Nachdem der Krieg aus ist, wird Hans in Steyr zum Bürgermeister ernannt. Er erkundigt sich was mit den Zigeunern passiert ist und erhält die Auskunft, dass sie alle in Konzentrationslager gebracht wurden. Sidonie ist auch darunter gewesen und stirbt dort. Cecilia Grimm, die Jugendamtleiterin, ist sich keiner Schuld bewusst. Sie ist der Meinung, dass sie nichts anderes hätte tun können. Auch die leibliche Mutter von Sidonie macht sie Vorwürfe darüber Sidonie zu sich geholt zu haben.
Der Autor Ernst Hackl gibt drei mögliche Enden an:
1) Hans Breirather erfährt von seinem Freund Georg Fink, daß Sidonie wahrscheinlich nach Ausschwitz gebracht wurde. Georg sah sie am Nebengleis als er von seinem Fronturlaub nach Hause fuhr.

LESEPROBE: Seite 110-111

2) Nach Kriegsende ruft Hans bei dem Bürgermeister in Hopfengarten an. Er gab sich selbst als Bürgermeister von Steyr aus und erfährt unter Kollegen das Sidonie mit dem letzten Transportwagen nach Ausschwitz gebracht wurde.
3) Beim letzten Ende schreibt Hackl, daß das Mädchen an Typhus im Konzentrationslager starb. Hackl erzählt auch zum Schluß von einem Zigeunermädchen namens Margit die 160 Kilometer von Letten entfernt wohnt und das ganze Geschehen überlebt hat.


CHARAKTERISTIK ABSCHIED VON SIDONIE
Josefa ist eine sehr liebevolle und doch zugleich temperamentvolle Frau. Sie liebt ihre ,,adoptierten\" Kinder genauso wie ihren eigenen Sohn Manfred. Die anderen Leute belächeln sie oft auf Grund von Sidonies Hautfarbe, das Josefa jedoch voll und ganz ignoriert. Für sie zählt nicht die Hautfarbe, sondern der Mensch selbst. Sie will Sidonie auch behalten, wenn ihr das Jugendamt kein Geld mehr für Sidonies Unterhalt geben will.

Hans liebt seine Kinder mehr als alle andere. Er opfert sich für sie auf. Als Hans zu Weihnachten Datteln, Schokolade und eine Dose Sardinen mitbringt, teilt er diese Dinge gerne mit seinen Kindern. Außerdem versucht er etwas zu verändern. In der damaligen Zeit ist dies sehr schwer, da die Menschen Angst haben und lieber sich selbst retten. Das ist auch der Grund dafür, dass er eine Gefängnisstrafe zu verbüßen hat. Hans versucht seine Meinung so gut wie möglich zu vertreten und durchzusetzen. (,,Wer schweigt kann nichts verändern.\" - Meiner Meinung nach ein Gedanke von Hans.) Doch im Laufe der Zeit geht dieser Einsatz etwas verändern zu können irgendwie verloren. Sein Leben stagniert.

Sidonie ist ein höfliches, hilfsbereites und nettes Mädchen. Sidonie macht den Menschen keine Vorwürfe, wenn sie Vorurteile auf Grund ihrer Hautfarbe haben. Eine Nachbarin von ihnen, sagt zur ihrem Mann, dass sie unter die Neger gefallen seien als sie Sidonie sieht. Sie merkt zu dem damaligen Zeitpunkt, dass sich die Welt um sie herum verändert. Die Trennung von Josefa, Hans, Manfred und Hilda fällt ihr sehr schwer. Sie kann einfach nicht verstehen wieso sie weggehen soll bzw. muss. Sidonie weiß nicht recht zu wem sie nun wirklich gehört. Aus diesem Grund wechseln ihre Aussagen zwischen, der dass sie die leibliche Tochter von Josefas ist oder, dass sie von Josefa gefunden worden ist. Dazu kommt noch, dass das Jugendamt immer wieder versucht Sidonie zu ihrer leiblichen Mutter zurückzuschicken. Ihr ganzes Leben lang sucht sie Zuneigung und Liebe, die ihr jedoch nicht ausreichend geschenkt wurde, da sie ein sehr anhängliches Mädchen ist. Josefa kümmert sich sehr um Sidonie, doch sie muss eine Teil ihre Aufmerksamkeit auch noch ihren anderen beiden Kindern schenken. Ich glaube vor allem Waisenkinder haben es viel schwerer einen Bezug zu einer Person zu finden und diese dann wirklich zu lieben. Denn es wird immer wieder der Gedanken in ihrem Köpfen auftauchen: ,,Ich wurde schon einmal verlassen und verletzt\". Hier setzt einfach eine gewisse Schutzfunktion nicht mehr verletzt zu werden ein.

 
 



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