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wirtschaft artikel (Interpretation und charakterisierung)

Vom urzeit-wurm zum säuger





Es ist nun der dritte Tag der Schöpfung. Wir bezeichnen ihn heute als Paläozoikum, also das Erdaltertum. Seltsame Kreaturen bevölkerten die Welt. So können wir zum Beispiel eine Seenessel sehen, die wie eine schwimmende Scheibe Ananas aussieht. Einige Kreaturen erinnern entfernt an unsere heutigen Schnecken, Muscheln oder Korallen, andere hingegen können mit nichts Bekanntem verglichen werden.



Das erstaunlichste Wesen, das wir sehen können ähnelt auf den ersten Blick einem Wurm, doch bei näherem Hinsehen erkennen wir eine Reihe langer Stacheln. Diese "Stelzen" wurden wohl benutzt, um auf dem Meeresboden entlangzustolzieren. Als Eßwerkzeuge dienten eine ganze Reihe von Tentakeln, die mit Mundöffnungen versehen waren. Wie damit gegessen wurde, kann man sich nur schwer vorstellen. Die Wissenschaftler, die Abdrücke dieses Lebewesens im Schiefer in der Nähe von Burgess, dem Mekka der Paläontologen, das östlich von Vancouver liegt, fanden, konnten dies nicht und nannten diesen Wurm Hallucinogaea.



So seltsam Hallucinogaea auch anmutet, erzählt es uns doch eine Menge über die Entwicklung unserer eigenen Intelligenz. Betrachtet man den Aufbau dieses Tieres, so sieht man einen Nervenstrang, der entlang der gesamten Körperlänge verläuft. Dieser Nerv hatte wahrscheinlich dieselbe Funktion erfüllt, wie es Nerven bei den uns heute bekannten Würmern auch tun. Sie nehmen Impulse von Sensorzellen des ganzen Körpers auf und setzen sie in motorische Impulse um, die in die Muskeln geschickt werden.



Außerdem konnte aus fossilen Funden geschlossen werden, daß Hallucinogaea einen Kopf hatte und ein sich darin befindliches Gehirn. Dieses Gehirn ist für unsere Maßstäbe relativ unspektakulär, war es doch nicht mehr als eine Verdickung des Nervenendes. Mit diesem Gehirn war Hallucinogaea in der Lage, Nahrung auszumachen und auf dem Meeresboden umherzulaufen - doch das war's dann auch schon.



Natürlich existierten im Zeitalter des Paläozoikums auch noch viele andere Arten. Schnelligkeit und Schläue waren also in diesen Tagen gefragt. Denn es galt natürlich: Überleben des Stärkeren. Ein größeres und komplexeres Gehirn sicherte das Überleben besser ab, denn verschiedene Verhaltensmuster konnten an den Tag gelegt werden.

Aus diesem Grund wurde es an nachfolgende Generationen weitergegeben. Besser gesagt wäre vielleicht, diejenigen mit kleineren Gehirnen konnten ihres nicht weitervererben, da sie ja von den "Hirnis" gefressen wurden.



Doch Gefahr drohte nicht nur von der biologischen Seite. Als das Paläozoikum vor 250 Mio. Jahren sich dem Ende zuneigte, fanden wahrscheinlich Kontinentalbewegungen statt, die dazu führten, daß Wasser an einigen Stellen schwand. Dies stellte neue Anforderungen an die Lebewesen. Um das Überleben weiter zu sichern, mußte gelernt werden, damit umzugehen. Die Lebewesen entwickelten nun Lungen, um auch außerhalb von Wasser zu atmen. Doch mußten auch Beine entwickelt werden, um trockene Strecken zwischen Wasservorkommen zu überbrücken. So wurden aus den Meereslebewesen die Amphibien. Dies war ein anspruchsvoller Wechsel. Sie mußten ja nicht nur alle Gehirnfunktionen, die sie im Wasser benötigten, beibehalten, sondern mußten auch die Herausforderungen eines zeitweiligen Landgangs überstehen. Dazu mußte z.B. eine neue Motorik gelernt werden. Neue Sensoren wurden benötigt, denn auf dem Festland drohten auch noch ganz andere Feinde wie Hitze, Kälte und Trockenheit. So waren die Amphibien gezwungen, besser funktionierende Gehirne zu entwickeln als ihre nur im Wasser lebenden Vorfahren. Sie brauchten eine höhere Intelligenz, weil sie mit zwei Welten kämpfen mußten: Mit dem Land und dem Wasser.



Dennoch stellten die Amphibien bloß eine Übergangsart zwischen dem Leben im Wasser und auf dem Festland dar. Um die Vorteile, die ein Leben auf trockenem Boden bietet, ausschöpfen zu können, mußten sich die Tiere von allen Resten des Lebens im Wasser trennen. Sie mußten lernen, ständig ein Leben auf festem Boden durchzustehen. Für diese Herausforderung brauchten sie noch größere und vielseitigere Gehirne.



Das Ergebnis waren die Reptilien, die das Land so erfolgreich in Beschlag nahmen, daß das Mesozoikum, das Mittelalter der Erdgeschichte, oft das Zeitalter der Reptilien genannt. Das Mesozoikum war die Zeit der Dinosaurier. Damals lebten Tyrannosaurus, Brontosaurus und all die anderen, die uns inzwischen durch verschiedene Filme bekannt sind. Weniger bekannt, aber für unseren Zusammenhang aufschlußreicher sind andere Mitglieder der Dino-Familie. Hätten sie noch ein paar Millionen Jahre Zeit gehabt, so wären vielleicht Geschöpfe entstanden, deren Intelligenz durchaus vergleichbar mit unserer wäre. Ein gutes Beispiel hierfür stellt der Stenonychosaurier dar, der im späteren Mesozoikum lebte, kurz bevor die Säugetiere die Herrschaft über die Welt übernahmen. Ein Stenonychosaurusskelett bietet einen furchterregenden Anblick. Man muß sich einen Straußenvogel vorstellen, an dem ein verlängerter Reptilienschwanz hing. Vorne hatte er zwei Greifer, die den Begriff Hand durchaus verdienten. Mit den langen beweglichen Fingern konnten kleine, rattenähnliche Tiere gefangen werden. Da diese des Nachts am aktivsten waren, war der Stenonychosaurus wahrscheinlich ein Jäger der Nacht. Er mußte seine Beute also im Dunkeln aufspüren, die Entfernung und die benötigte Jagdgeschwindigkeit exakt abschätzen und das kleine Tier mit rascher Gewandtheit fangen können. Diese Herausforderungen erforderten ein kompliziertes Gehirn. Dessen Komplexität läßt sich auch aus der Tatsache rückschließen, daß dieser Saurier einen Stereoblick hatte. D.h. seine Augen saßen wie unsere vorne am Kopf und ergaben leicht überlappende Gesichtsfelder, so daß er eine davonlaufende Beute gleichzeitig aus zwei Blickwinkeln sehen konnte. Das Gehirn verglich die beiden Bilder und stellte so die Entfernung des Räubers zu seinem Fressen fest.



Dann aber wurde die Entwicklung der Saurier jäh unterbrochen: Sie verschwanden vom Angesicht der Erde. Dieser Tod der Dinos ist bis heute nicht vollständig geklärt. Es existieren mehrere Theorien, wie es dazu kam. Eine der einleuchtendste ist die der Klimaveränderungen. An verschiedenen Punkten des Erdmittelalters sind Zeichen einer weltweiten Abkühlung zu erkennen, die eben vor der Zeit stattgefunden haben muß, zu der die Dinosaurier vom Angesicht der Erde verschwanden. Egal welcher Aussterbe-Theorie wir Glauben schenken, Tatsache ist, daß die Dinos verschwanden. Es begann das Känozoikum, die Erdneuzeit.



Nachdem nun die Herrscher des Tierreichs verschwunden waren, die lange genug die erlesensten ökologischen Nischen inne hatten, kam die Zeit der Säuger. Waren sie bis jetzt gezwungen in Schlupfwinkeln und Verstecken ihr Dasein zu fristen, konnten sie sich nun nach Herzenslust austoben. Die ersten Säugetiere sahen jedoch alles andere als vielversprechend aus. Die wenigen erhaltenen Fossilien lassen darauf schließen, daß die ersten Säuger kleine rattenähnliche Tiere waren. Doch machten die Säugetiere das Beste aus ihrem Los. Sie machten eine ähnliche Entwicklung durch, wie die Reptilien 200 Mio. Jahre früher. Sie veränderten ihr Äußeres um auch den letzten Winkel des Planeten bewohnbar zu machen. Mit ihrer wachsenden Vielfalt nahm auch ihr Gehirn umfangreichere Formen an. Diese größeren Gehirne waren auch genau das, was gebraucht wurde, denn vorbei waren die Zeiten des Mesozoikums mit seinem milden Klima. Nun herrschten härtere Bedingungen. Konnte ein Brontosaurier noch ziemlich sicher sein, daß das Wetter genauso ausfallen würde, wie am Tag zuvor, mußte ein Säuger des Känozoikums mit Hurrikans, Hagelstürmen und Dürreperioden rechnen. Unter diesen Bedingungen war es einleuchtend, daß die Säuger ein größeres und besser funktionierendes Gehirn benötigten, um mit den sich rapide verändernden Bedingungen fertig zu werden.

 
 



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