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wirtschaft artikel (Interpretation und charakterisierung)

Mussolini - dollfuß



Mussolini hatte zur Zeit des Dollfuß - Regimes großen Einfluss auf die österreichische Innenpolitik. Er hatte die fixe Vorstellung eines faschistischen Österreichs.

Nach dem Verbot der NSDAP bedeuteten die im Untergrund wirkende österreichischen Nationalsozialisten und "Österreichische Legion" eine ständige Gefahr für Österreich. (laufende Terroranschläge, Sabotage, Unruhen,.....)
Die "Österreichische Legion" war eine Vereinigung der politischer Flüchtlinge in Bayern.
Eine engere Anlehnung an die Schutzmacht Italien schien daher notwendig.
Dollfuß suchte durch Italien also außenpolitischen Schutz - auch wenn dies gar nicht in seinen ursprünglichen Absichten gelegen war. Dollfuß sah dies wohl eher als notwendiges Übel.

Zwar gab es in der Gedankenwelt des katholisch - konservativen, antiparlamentarisch gesonnenen Dollfuß einige Elemente faschistischer Geisteshaltung, doch hatte es Dollfuß selbst stets peinlich vermieden, sich ausdrücklich zum Faschismus zu bekennen. Der Gedanke eines "christlichen Ständestaates", der ihm vorschwebte, zeigte zwar deutlich autoritäre und totalitäre Züge, entsprach jedoch nie vollkommen dem italienischen Beispiel, was Dollfuß auch den wiederholten Tadel Mussolinis eintrug.

Mit seinem Besuch bei Mussolini in Riccione am 19. Und 20. August 1933 festigte Dollfuß daher die Bindung an Italien.

Den Auftakt zum italienischen Druck auf die österreichische Innenpolitik gab ein Brief, den Mussolini am 1. Juli 1933 an Dollfuß schickte, in welchem deutlich erkennbar war, dass sich seine Erwägungen zu einer gezielten Absicht entwickelt hatten. In diesem Brief gab er eine Art Anleitung für den Kampf gegen den Nationalsozialismus - damit "der Narzismus... aus Österreich ganz und gar verschwinde". Er redete ihm zu "in der energischsten Weise (zu) reagieren" und schloss sogar einen "Belagerungszustand" nicht aus. Außerdem riet er ihm zu einer Verschärfung des Kampfes gegen die Sozialdemokraten an. Zwar ist nicht zu übersehen, dass Mussolinis Hinweis, mit dem Kampf gegen die Sozialdemokraten werde Dollfuß zugleich den Nationalsozialisten den Wind aus den Segeln nehmen, für ihn vor allem ein zusätzliches Argument bedeutete, um Dollfuß zum Vorgehen gegen die Sozialdemokraten zu veranlassen, doch bestärkte Mussolini den österreichischen Bundeskanzler zugleich in seinem Kampfwillen gegen die Nationalsozialisten.

Auch wenn Mussolini Dollfuß stets darauf bedacht war, dass die Nationalsozialisten keine politische Macht in österreich erlangen, sah er sich als Vermittler zwischen Österreich und Deutschland und wollte so Österreichs Beziehungen zu Deutschland normalisieren.

Mussolini holte sich auch den wiederholten Tadel Deutschlands, da er, wie es die Deutschen sahen, mit einer Regierung, die den Austromarxismus nicht beseitigt hatte, gemeinsame Sache mache.

Dollfuß antwortete trotz der Aufforderung Mussolinis "zu großer Eiligkeit" erst drei Wochen später, nachdem er sich mit einigen seiner Politiker unterredet hatte.
Seine Antwort viel eher ausweichend aus und versuchte auf die bereits in diese Richtung geschehen "Verbesserungen" hinzuweisen. Er versuchte Mussolini von den Sozialdemokraten abzulenken und seine Aufmerksamkeit auf die Gefahr des Nationalsozialismus zu lenken, doch bei der Zusammenkunft in Riccione sprach Mussolini erneut von einer "neuen Entwicklung" die in Österreich eingelenkt werden müsse - eine Stärkung der Heimwehr und eine Schwächung der Sozialdemokraten.

Den innenpolitischen Anpassungsmöglichkeiten wurden durch den Einfluss Italiens enge Grenzen gesetzt.
Die außenpolitische Manövrierfähigkeit Österreichs wurde beschränkt durch das gemeinsame Interesse Italiens, Frankreichs und Englands am Fortbestand eines unabhängigen österreichischen Staates, die innenpolitische durch das zusätzliche Interesse Italiens an einer inneren Ausrichtung Österreichs nach Italienischem Vorbild. Dollfuß begünstigte das zweite, indem er das erste aktivierte. Angesichts der festen Absicht, sein Land vom nationalsozialistischen Deutschland Unabhängig zu erhalten, blieb ihm freilich kaum eine andere Wahl, als den Preis zu zahlen, den seine Beschützer dafür verlangten.

Nach den Februarkämpfen 1934 schloß er mit dem Hl. Stuhl ein Konkordat und räumte durch die \"Röm. Protokolle\" mit Italien und dem ungarischen Ministerpräsidenten Gömbös, konnte aber die innenpolitische Situation in Österreich auch so nicht bessern, sondern erweiterte noch den ohnehin schon bedeutenden Einfluß Mussolinis auf die österreichische Innen- und Außenpolitik ein.

 
 

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