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wirtschaft artikel (Interpretation und charakterisierung)

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Leo von caprivi, der nachfolger bismarcks





1831 24. Februar: Georg Leo von Caprivi de wird als Sohn des preußischen Geheimen Obertribunalrats Leopold von Caprivi de Caprera de Montecuccoli und dessen Frau Emilie (geb. Köpke) in Charlottenburg bei Berlin geboren. 1849 Caprivi beginnt die Laufbahn eines Berufsoffiziers im preußischen Heer. 1865 stirbt vater 1871 mutter 1870Im Deutsch-Französischen Krieg ist Caprivi Oberstleutnant und Chef des Generalstabs des X. Armeekorps.

     1871 Abteilungsleiter im preußischen Kriegsministerium. ab 1872 Kommandeurstellungen in Stettin, Berlin und Metz. 1883 Caprivi wird als Vizeadmiral und Chef der Kaiserlichen Admiralität zur Marine versetzt und hat wesentlichen Anteil an deren Aufbau. Allerdings ist Caprivi ein Gegner des späteren Baus von hochseetüchtigen Schlachtschiffen und sieht die Aufgabe der deutschen Seestreitkräfte hauptsächlich im defensiven Küsten- und Handelsschutz. 1888 Caprivi kehrt als Kommandierender General des X. Armeekorps zum Heer zurück.

     1890 20. März: Kaiser Wilhelm II. ernennt Caprivi zum Nachfolger Otto von Bismarcks als Reichskanzler und preußischen Ministerpräsidenten. Bismarck selbst hatte ihn als möglichen Kandidaten für seine Nachfolge ins Auge gefasst und steht ihm zunächst wohlwollend gegenüber. Wilhelm II. glaubt in dem Befehl und Gehorsam gewohnten Berufssoldaten einen geeigneten Ausführungsgehilfen für sein \"persönliches Regiment\" gefunden zu haben.

     Caprivi schlägt in der Außen- und Innenpolitik einen \"Neuen Kurs\" ein. Das Bismarcksche Bündnissystem mit verdeckten Verträgen nach verschiedenen Seiten hält er für zu riskant und zu unübersichtlich. Caprivi überzeugt daher kurz nach seinem Amtsantritt Wilhelm II., den 1887 von Bismarck ausgehandelten Rückversicherungsvertrag mit Russland nicht zu verlängern. Parallel bemüht er sich mit Unterzeichnung des Helgoland-Sansibar-Vertrags, die Beziehungen zu Großbritannien enger zu knüpfen. Vertragsbestandteil ist auch ein schmaler Landstreifen in der Kolonie Deutsch-Südwestafrika, der den Zugang zum Sambesi ermöglicht und bis heute nach dem Reichskanzler \"Caprivizipfel\" genannt wird.

     In der Innenpolitik setzt Caprivi auf Ausgleich und Zusammenarbeit mit allen Parteien, ausgenommen den Sozialdemokraten, die für den gemäßigt konservativen und strikt kaisertreuen Offizier als Gesprächspartner nicht in Frage kommen. Ganz den Intentionen des Kaisers folgend, versucht Caprivi, die Arbeiterschaft durch eine Verbesserung der sozialen Lage nachhaltig an den Staat zu binden und der Sozialdemokratie zu entfremden. In der Handelspolitik strebt er mit der Abkehr von den Schutzzöllen eine wirtschaftsliberale Richtung an. ab 1891 Caprivi schließt eine Reihe von Handelsverträgen u.a. mit Österreich-Ungarn, der Schweiz, Belgien, Italien, Spanien, Rumänien und Serbien, die der Liberalisierung der gegenseitigen Handelsbeziehungen dienen sollen.

     Unter Caprivis Ägide erfolgt die Novellierung der Gewerbeordnung und darin insbesondere die Einführung gesetzlicher Höchstarbeitszeiten, das Verbot der Sonntagsarbeit sowie das Verbot der Fabrikarbeit für Kinder unter 13 Jahren. Erhebung in den Grafenstand. 1892 23. März: Nach dem Scheitern seines Schulgesetzentwurfs, der den Kirchen wieder einen Teil des Einflusses auf die Volksschulen zurückgeben sollte, tritt Caprivi als preußischer Ministerpräsident zurück. Sein Nachfolger wird Botho Graf von Eulenburg (1831-1912). 1893 Mai: Nach dem Scheitern seiner Gesetzesvorlage zur neuerlichen Erhöhung der Friedenspräsenzstärke des deutschen Heeres löst Caprivi den Reichstag auf.

     Mit dem neugewählten Reichstag setzt er seine Heeresreform durch, muss aber Konzessionen hinsichtlich der Wehrdienstzeit der Fußtruppen machen, die aus Kostengründen von drei auf zwei Jahre reduziert wird. 1894 Caprivi schließt einen Handelsvertrag mit Russland und stößt damit auf den erbitterten Widerstand der seit 1893 im Bund der Landwirte (BdL) zusammengeschlossenen Großagrarier. Sie fürchten die Einfuhr des billigeren russischen Getreides. Caprivis Hoffnung, der Handelsvertrag werde eine Art Ersatz für den Rückversicherungsvertrag darstellen, erfüllt sich nicht. Als sich Wilhelm II. in seiner Enttäuschung über die ausbleibenden Erfolge der Sozialpolitik hinsichtlich der Schwächung der Sozialdemokratie entschließt, zu einer Politik verschärfter Repression gegenüber der SPD zurückzukehren, kommt es zum Bruch: Caprivi weigert sich, die so genannte Umsturzvorlage des Kaisers einzubringen, da er sicher ist, im Reichstag keine Mehrheit für einen Gesetzesentwurf zu erlangen, der aufgrund seiner weitgefassten Formulierungen eine weitgehende Einschränkung der Versammlungs- und Pressefreiheit bedeutet hätte.

     28. Oktober: Caprivi wird aus dem Amt des Reichskanzlers entlassen. Zu dessen Nachfolger ernennt Wilhelm II. den freikonservativen Politiker Chlodwig Fürst zu Hohenlohe-Schillingsfürst. Der unverheiratete Caprivi zieht sich auf das Landgut einer Nichte in Skyren bei Crossen an der Oder zurück, wo er die nächsten Jahre zurückgezogen lebt. 1899 6.

     Februar: Georg Leo Graf von Caprivi stirbt in Skyren. (db) Familie [Bearbeiten] Er entstammte einer vermutlich aus der österreichischen Grafschaft Görz stammenden Familie mit erster urkundlicher Erwähnung im 16. Jahrhundert im slowenischen Koprivnik in Kocevski Rog (Unterkrain), die sich noch bis Anfang des 18. Jahrhunderts "Copriva von Reichsperg und Nesselthal" nannte. Er war der älteste Sohn des preußischen Obertribunalrats und Kronsyndikus Leopold von Caprivi (1797-1865), Mitglied des Preußischen Herrenhauses, und der Emilie Köpke (1803-1871). Sein Urgroßvater war der Historiker und Dichter Julius Leopold von Caprivi (1695-1768).

     Leben [Bearbeiten] Caprivi trat 1849 der Armee bei und diente in den Kriegen von 1866 und 1870, später als General der Infanterie und als Stabschef. 1883 bis 1888 war er Chef der Admiralität, wo er sein ausgeprägtes Verwaltungstalent zeigte, was schließlich nach der Entlassung Bismarcks 1890 zu seiner Bestellung zum Kanzler (bis 1894) und preußischen Ministerpräsidenten (bis 1892) unter Wilhelm II. führte. 1891 wurde er in den Grafenstand erhoben. Caprivis Regierung war geprägt durch einen "neuen Kurs" sowohl in der Außen- als auch Innenpolitik. Anders als sein Vorgänger verzichtete Caprivi auf das Amt des preußischen Ministerpräsidenten, um damit seine gesamtdeutsche Verantwortung zu demonstrieren.

     Er suchte die Annäherung mit den Sozialdemokraten und sprach sich für die Abschaffung des Dreiklassenwahlrechts aus. Er versuchte, die politischen und religiösen Hürden abzuschaffen, die den Zugang zum Beamten-Status erschwerten und nur den Mitgliedern der konservativ-protestantischen Oberschicht zum Vorteil gereichten. Caprivi suchte auch einen Ausgleich mit den polnischen und elsässischen Vertretern im Reichstag und machte hierfür den Volksgruppen Zugeständnisse. Er gehörte zu den wenigen Militärs in Europa, die in einem neuen Krieg nicht die Möglichkeit eines schnellen Sieges, sondern aufgrund der Entwicklung der Waffenindustrie die Gefahr einer Katastrophe sahen. Caprivi betrieb eine pro-britische Außenpolitik, beispielhaft gezeigt durch den Sansibar-Vertrag, in dem die Briten Helgoland und den nach ihm benannten Caprivi-Zipfel (engl. Caprivi Strip, Namibia) im Austausch gegen die Kontrolle über Sansibar und Teile Betschuanalands an Deutschland übergaben.

     Caprivi stand einer kolonialen Expansion des Deutschen Reiches skeptisch gegenüber. Mit dieser Politik machte er sich Feinde bei den Kolonialisten, mit seinen Freihandel-Abkommen Gegner in den konservativen Landwirtschaftskreisen. In seine Amtszeit fällt auch die Nichtverlängerung des Rückversicherungsvertrags mit Russland. Der aufkommende und sich verstärkende Antisemitismus in der Deutschkonservativen Partei, der er angehörte, brachte Caprivi in Bedrängnis. Er verurteilte Angriffe gegen Juden und stellte sich gegen den Versuch, die 1871 vollzogene Judenemanzipation wieder aufzuheben. Die Auseinandersetzungen mit der Reichstagsmehrheit und mit seinem Nachfolger als preußischem Ministerpräsidenten Graf Botho zu Eulenburg um einen Gesetzesentwurf zur Strafverschärfung bei politischen Delikten (Umsturzvorlage) führten zum Sturz Caprivis; Chlodwig zu Hohenlohe-Schillingsfürst wurde am 29.

     Oktober 1894 Reichskanzler und preußischer Ministerpräsident Caprivis Regierung war geprägt durch einen \"frischen Kurs\" sowohl in der Außen- als auch Innenpolitik. Er versöhnte sich mit den Sozialdemokraten und betrieb eine pro-britische Außenpolitik, beispielhaft gezeigt durch den Sansibar-Vertrag, in welchem die Briten Helgoland und den nach ihm benannten Caprivi-Zipfel an Deutschland übergaben in dem Austausch zur Kontrolle über Sansibar und Teile Betschuanalands. Mit dieser Politik machte er sich Feinde bei den Kolonialisten, mit seinen Freihandelsabkommen Gegner in den konservativen Landwirtschaftskreisen. Caprivi stand einer kolonialen Expansion des Deutschen Reiches skeptisch gegenüber. Mit dieser Politik machte er sich Feinde bei den Kolonialisten, mit seinen Freihandel-Abkommen Gegner in den konservativen Landwirtschaftskreisen. In seine Amtszeit fällt auch die Nichtverlängerung des Rückversicherungsvertrags mit Russland.

     Der aufkommende und sich verstärkende Antisemitismus in der Deutschkonservativen Partei, der er angehörte, brachte Caprivi in Bedrängnis. Er verurteilte Angriffe gegen Juden und stellte sich gegen den Versuch, die 1871 vollzogene Judenemanzipation wieder aufzuheben. Die Auseinandersetzungen mit der Reichstagsmehrheit und mit seinem Nachfolger als preußischem Ministerpräsidenten Graf Botho zu Eulenburg um einen Gesetzesentwurf zur Strafverschärfung bei politischen Delikten (Umsturzvorlage) führten zum Sturz Caprivis; Chlodwig zu Hohenlohe-Schillingsfürst wurde am 29. Oktober 1894 Reichskanzler und preußischer Ministerpräsident. Lk Geschichte 12/1 20.11.

    06 Leo von Caprivi 24.02.1831 in Charlottenburg/ Berlin geboren als Georg Leo von Caprivi de Caprera de Montecuccoli, als Sohn Leopold von Caprivi und Emilie geb. Köpke 1849 Beginn seiner Laufbahn als Berufsoffizier im preußischen Heer 1870 Oberstleutnant und Chef des Generalstabs des X. Armeekorps im Deutsch-Französischen Krieg 1871 Abteilungsleiter im preußischen Kriegsministerium 1872 Kommandeurstellung in Stettin, Metz und Berlin 1883 Vizeadmiral und Chef der kaiserlichen Admiralität bei der Marine 1888 Rückkehr zum X. Armeekorps 20.

    03.1890 Ernennung zum Reichskanzler und zum preußischen Ministerpräsidenten 1891 Erhebung in den Grafenstand 1894 Entlassung aus dem Kanzleramt 06.02.1899 gestorben in Skyren, Brandenburg Außenpolitik: 1890 - keine Verlängerung des Rückversicherungsvertrag mit Russland - Beendigung des Handelskrieges mit Russland - Unterzeichnung des Helgoland- Sansibar Vertrages mit Großbritannien 1891 - Handelsverträge mit Österreich- Ungarn, Spanien, Rumänien, Schweiz - Senkung der Einfuhrzölle 1894 - Handelsvertrag mit Russland als Ersatz für Rückversicherungsvertrag Innenpolitik: 1990 - Zusammenarbeit mit allen Parteien - Aufhebung der Sozialistengesetze - Einführung gesetzlicher Höchstarbeitszeiten - Verbot der Fabrikarbeit für Kinder unter 13 und Schwangeren ab dem 7. Monat 1892 - Scheitern des Schulgesetzentwurfs (bzgl. kirchlicher Einfluss auf die Volksschulen) - Rücktritt als preußischer Ministerpräsident 1893 - Auflösung des Reichstages nach Scheitern der Gesetzesvorlage zur Friedenspräsenzstärke des Heeres 28.

    10.1894 Entlassung aus dem Kanzleramt, aufgrund von : · Differenzen bzgl. der Umsturzvorlage mit dem Kaiser · Auseinandersetzungen mit dem Reichstags und dem preußischen Ministerpräsidenten · Verurteilung Caprivis gegen den Antisemitismus in seiner Partei · Massiver Differenzen mit dem Kaiser u.a. bzgl. der Sozialdemokraten Nachfolger wird der Ministerpräsident Chlodwig Fürst zu Hohenlohe- Schillingsfürst.

    

 
 



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