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wirtschaft artikel (Interpretation und charakterisierung)

Gentechnik produkte



Derzeit wird an 7 Gentechnik Produkten gearbeitet:



Kartoffel-Kleister

Die Zuckerforschung Tulln, das Forschungsinstitut der Agrana-Gruppe, will eine gentechnisch veränderte Kartoffel aussetzen. In ihr wurde eine Speicherform der Stärke inaktiviert. Das entsprechende Gen ist verantwortlich für die Produktion eines Enzyms, das seinerseits die Amylose in der Stärke produziert. Unveränderte Kartoffeln enthalten zu 20 Prozent Amylose und zu 80 Prozent Amylopektin. Für industrielle Zwecke muß die Amylose mühsam chemisch eliminiert werden. Ist sie jedoch gentechnisch verändert, produziert die Kartoffelknolle von vornherein kaum Amylose.
Das Know-how für den Gentransfer kommt aus dem Institut für genbiologische Forschung in Berlin. Das Interuniversitäre Forschungszentrum für Agrartechnologie (IFA) bei Tulln stellt das landwirtschaftliche Know-how für diese sogenannte \"Rustika\"-Kartoffel zur Verfügung.

In Holland wurden bereits auf 600 bis 800 Hektar Rustika-Kartoffeln geerntet. Das ergab eine Stärkeproduktion von vier bis fünf Tonnen. Verwendung findet diese Stärke hier wie da ausschließlich in der Bauchemie, etwa für Wandputze und Kleber.



Weizen, pilzfrei

Seit zwei Jahren wollen die Forscher gefährdete Weizen- und Maissorten vor dem gefürchteten Pilzschädling Fusarium schützen. Dieser Pilz ist besonders heimtückisch: Er ist auf der Pflanze nicht sichtbar, zerstört aber die Qualität der Frucht. Mit Spritzmitteln ist ihm nicht beizukommen. Da er giftige Stoffe abgibt, sind auch die Endprodukte wie Vollwertkost, Cornflakes, Brot, Polentamehl und anderes aus Weizen und Mais belastet.

Ein weiteres aktuelles Forschungsgebiet des IFA ist die Eliminierung von Allergenen im Weizen. Viele Menschen sind auf Weizen allergisch und können auch Produkte daraus nicht essen. Erkennt man das Gen, das für die Allergie verantwortlich ist, könnte man es aus dem Erbgut herausnehmen. Das Projekt wurde zwar von der EU als interessant eingestuft, ein Antrag für Forschungsunterstützung wurde jedoch abgelehnt.












Seide statt Fäule

Auch das Forschungszentrum Seibersdorf hat im Vorjahr um Freisetzung angesucht. Dieser Antrag blieb aufrecht, weil er weder positiv noch negativ entschieden wurde. Es wurden nur neue Auflagen erteilt, und zwar müssen zwei bis drei weitere Glashaustestes durchgeführt werden.

Versuchskaninchen in Seibersdorf ist ebenfalls die Kartoffel. Ihr wird ein Gen der Seidenmotte eingepflanzt. Es soll sie vor dem Befall durch einen Parasiten schützen, der bakterielle Fäule auslöst. Auftraggeber der Versuchsreihe sind das Wissenschafts- und das Gesundheitsministerium. Das Projekt war an sich auf vier Jahre geplant. Der erste Projektabschnitt hat zwei Jahre gedauert und ging Mitte 1997 zu Ende. Investiert wurden bis dahin drei Millionen Schilling.


Mais ohne Macken

Im Februar 1996 hat das Technische Büro Agrartechnik einen Auftrag auf Freisetzung von transgenem Mais gestellt. Er wurde wieder zurückgezogen, weil die Bewilligung zu spät gekommen wäre, um das Wachstum der Pflanze zu garantieren.
Die T. B. Agrartechnik in Bad Vöslau arbeitet im Auftrag der deutschen AgrEvo, einer Tochter von Hoechst und Schering. Von der AgrEvo kommt das entsprechende Saatgut, die T. B. Agrartechnik ist für den Freilandversuch zuständig.

Die AgrEvo vertreibt das von der Hoechst hergestellte Totalherbizid \"Basta\" und entwickelte dazu eine Maispflanze, die gegen dieses Unkrautvernichtungsmittel resistent ist. Zehn Jahre dauerte die Entwicklung von \"Basta\". Die T. B. Agrartechnik soll die Entwicklung der Pflanze und die Wirkung des Herbizids gegenüber Unkraut unter heimischen Klimaverhältnissen beobachten.


Entlarvtes Maiskorn

Auch Ciba-Geigy Österreich verharrt in Warteposition. Im Herbst 1994 hat Ciba Saatgut das Zulassungsverfahren in der Europäischen Union eingeleitet. Mitte 1996 erteilte die EU-Kommission den Auftrag, das Ansuchen nochmals durch drei wissenschaftliche Komitees prüfen zu lassen. Seither wartet man auf die Resultate. Ciba wird auch in Österreich einen Antrag stellen, um den Vorwurf, daß sie den Umweg über die EU nehmen, zu verhindern.

Der gentechnisch entwickelte Ciba-Mais schützt sich selbst vor seinem Hauptschädling, der Zünslerlarve. Das eingesetzte Gen läßt ein speziell für Schädlinge unverträgliches Eiweiß entstehen. Die Zünslerlarve zerstört bis zu 20 Prozent der Ernte, weshalb zu ihrer Bekämpfung große Mengen Pestizide eingesetzt werden.



Kerngesundes Obst

Das Institut für angewandte Mikrobiologie an der Universität für Bodenkultur will mit Hilfe der Gentechnologie Viruskrankheiten bei Steinobst Herr werden. Genauer gesagt: der Sharka-Krankheit, die Früchte klein und schrumpelig werden läßt. Unter der Leitung von Professor Hermann Katinger wird an einer Art Impfung gearbeitet: Man klont ein Stück eines bestimmten Gens, setzt es der Pflanze ein. Sie glaubt daraufhin, daß sie krank wäre, und wehrt sich dagegen. Derzeit versuchen die Forscher, das Prinzip bei Marillenbäumen anzuwenden.

Katinger arbeitet in öffentlichem Auftrag. Ein guter Teil der benötigten Gelder kommt aus dem Landwirtschaftsministerium. Der Versuch dauert bereits sieben Jahre, zwei weitere Jahre sind noch notwendig. Wenn sich Österreich querlegt, will Katinger innerhalb der EU um Freisetzung ansuchen.

Jungfernzeugung

Professor Erwin Heberle-Bors, Leiter des Instituts für Mikrobiologie und Genetik an der Universität Wien, geht es nicht um die Schaffung einer speziellen Pflanze. Er forscht an Methoden des Gentransfers in Pflanzen: In ein Staubgefäß eines unreifen Weizen-Pollenkorns wird ein kleines Goldkügelchen geschossen, das mit Erbmaterial aus der DNS beschichtet ist. Daraus wird im Reagenzglas ein reifes Pollenkorn gemacht und für die Bestäubung verwendet. Ziel ist die Krankheitsresistenz des Weizens.

Der Uni-Forscher arbeitet im geschlossenen System und kann sich daher ein Freisetzungs-Brimborium ersparen. Patentbesitzer der Methode ist die Argo Chemie Linz, die das Projekt gemeinsam mit dem Forschungsförderungsfonds finanziert hat.

Das neueste Forschungsfeld dreht sich um Hülsenfrüchte. Gentechnisch veränderte Pflanzen können sich ihren eigenen Dünger herstellen, indem sie aus Luftstickstoff Düngerstickstoff produzieren.



Die Projekte, die hierzulande laufen, sind zwar von wissenschaftlicher Güte, doch scheitert ihr Fortkommen am finanziellen Hintergrund der Forschungsinstitute. Öffentliches Geld fließt für die Genforschung im Agrarbereich nur spärlich. Das Forschungszentrum Seibersdorf hat für seine Versuchsreihe von den beiden Auftraggebern, dem Wissenschafts- und Gesundheitsministeriums, drei Millionen Schilling bekommen. Das IFA teilt sich mit den Universitäten eine Spende des Wissenschaftsministeriums von heißen zwei Millionen Schilling. Und das Fusarium-Projekt hat 300.000 Schilling bekommen.

Die Wissenschaftler sind weitgehend abhängig von Zuwendungen durch den Forschungsförderungsfonds und die Ministerien. Ruckenbauer kann manchmal auch auf Aufträge von den Zuchtverbänden oder der EU zählen. Von seiten der Landwirtschaft allerdings kommen keine Zuwendungen.

 
 

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