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wirtschaft artikel (Interpretation und charakterisierung)

Erste zusammenstösse und konferenzen: bismarck als schiedsrichter



Mit dem Premierminister Benjamin Disraeli ging Grossbritannien in eine offene Imperialismuspolitik über. Disraeli forderte offen die Wiederherstellung und den Ausbau des britischen Weltreiches und gewann rasch Anhänger in der Öffentlichkeit. Das Ziel des neuen britischen Imperialismus lag in Afrika, dafür gab es drei wesentliche Gründe
. Das Innere dieses Kontinents war den Europäern kaum bekannt. In den Köpfen der Europäer setzte sich die Vorstellung fest, Afrika sei ein herrenloser Kontinent.
. Afrika versprach eine reiche Ausbeute an Bodenschätzen (Diamanten). Ausserdem besassen sie seit längerem die Kapkolonie wobei Kapstadt ein wichtiger Stützpunkt auf dem Seeweg nach Indien bildete.
. Der Suezkanal war eröffnet worden. Für Grossbritannien erlangte deshalb Ägypten eine entscheidende strategische Bedeutung.
Gleich nach dem Amtsantritt von Disraeli 1874 folgten Taten:
. Gründung Kronkolonie Goldküste, das spätere Ghana
. 1875 gelingt Disraeli ein Überraschungsstreich. Er erwirbt die Mehrheit der Suezkanal-Aktien, womit GB die strategische Kontrolle darüber erhält.
. Durch den Erwerb von Zypern verstärkten sie den Einfluss im östlichen Mittelmeer
Frankreich sah seinen Einfluss im Mittelmeerraum gefährdet, sie gingen deshalb zum offenen Imperialismus über:

. Protektoratsvertrag über Tunis
Den Erwerb der Schutzrechte über Tunis verärgerte die Italiener. Sie sahen in Tunesien - ähnlich wie die Franzosen in Algerien -die vermeintlich natürlich Fortsetzung des eigenen Staatsgebiets jenseits des Mittelmeers. Es wurde das italienische Begehren nach Kolonialbesitz geweckt.
Das Ausgreifen der europäischen Mächte weckte wiederum den Widerstand der Muslime. Vor allem in Ägypten, einem Land mit einer langen Geschichte und stolzen Tradition, entstand eine antikolonialistische, nationalistische Bewegung. Es kam zu Aufständen gegen die Europäer, die die Sicherheit des Suezkanals gefährdeten. Grossbritannien entschloss sich deshalb militärisch einzugreifen.
William Ewart Gladstone, der neue Premier der Briten, beabsichtigte aber keine dauerhafte Besetzung von Ägypten und rechnete mit einem zeitlich beschränkten Truppeneinsatz. Der britische Militäreinsatz löste jedoch einen weiteren moslemischen Aufstand aus, diesmal im Sudan. Mohammed Achmed rief dort zum Heiligen Krieg gegen das von den Briten abhängige Ägypten auf. Darum sahen sich die Briten gezwungen ihre Anwesenheit am Nil zu verlängern und Ägypten als Protektorat seinem Empire einzuverleiben - sehr zum Missfallen der Franzosen.
Dieses Beispiel zeigt deutlich, wie die Krisen in den kolonialisierten Ländern selbst zum Imperialismus einheizten.
Abb. S. 22
Das Deutsche Reich hielt sich aus dem Gerangel um Nordafrika heraus. Es kam allmählich in die Rolle des Schiedsrichters in kolonialen Fragen. In der Frage, wem das riesige Kongobecken zufallen sollte, bot Bismarck seine Vermittlerdienste an. Es gelang ihm im Winter 1884/85 alle Kolonialmächte zur Kongo-Konferenz nach Berlin zu rufen. Es wurden zwei wichtige Übereinkünfte erzielt:
. Das Kongobecken wurde dem belgischen König Leopold II. zugesprochen, der das Gebiet faktisch als Privatbesitz verwaltete. Indirekt kam Belgien auf diese Weise zu einem Kolonialbesitz, der das kleine Mutterland um das Achtzigfache übertraf. Frankreich war damit sehr zufrieden, kam das Kongobecken doch in das Einflussgebiet der französischen Kultur.
. Im Weiteren wurde ganz Zentralafrika also auch der Kongo zu einer Freihandelszone erklärt. Diese Lösung kam wiederum der Handelsmacht Grossbritannien entgegen.
Die britische und französische Befriedigung drückte sich darin aus, dass beide Mächte nun auch dem Deutschen Reich Kolonien in Afrika zugestanden.

 
 

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