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wirtschaft artikel (Interpretation und charakterisierung)

Die reformen in preußen 1807 - 1812





Ausgangslage: - Niederlage im Krieg 1806/07
- Verlust der Großmachtrolle Preußens (1807 - Tilsiter Frieden)
- Preußen im Zustand "tiefster Demütigung" (Scharnhorst)

- tiefer gesellschaftlicher Rückstand
Möglichkeit von Reformen:
- Kriegsniederlage und Tilsiter Frieden machen Reformen notwendig
- einflußreiche Reformer besetzten wichtige Staatsämter
- preußischer König Reformen gegenüber aufgeschlossen
- internationale gesellschaftliche Entwicklung Frankreichs und Englands

Revolution von "unten"? - Revolution von "oben"!

- radikale Gesellschaftsformen
- nur Elite im "aufgeklärten" Beamtenadel konnte Reformen durchführen
- Bürgertum in Preußen noch zu wenig profiliert
Preußen 1807/1808:
1) Preußen hatte den Status einer europäischen Großmacht verloren
2) P. litt unter der politischen Abhängigkeit, der militärischen Bedeutungslosigkeit
3) die wirtschaftliche Situation verschlechterte sich unter den Bedingungen der Fremdherrschaft und unter den Auswirkungen der von Napoleon verhängten Kontinentalsperre weiter
4) die feudalen Macht- und Besitzverhältnisse haben sich als überholt erwiesen und tragen Schuld an der Misere Preußens
5) Die Bevölkerung verharrte in Lethargie; ihre Hoffnungen auf eine Erneuerung des Staates war verflogen
Gefahr eines weiteren Niedergangs Preußens

Notwendigkeiten:
1) Durchführung radikaler Reformen in der gesamten Gesellschaft
2) schrittweise Schaffung der Bedingungen für einen Befreiungskampf gegen Napoleon


Arbeitsblatt Die preußischen Reformen
Thema: Die Reformen in Preußen (1807 - 1812) - eine "Revolution von oben"?
III: Die sechs großen Reformwerke in Preußen


Inhalte Intentionen (Absichten, Ziele)
1. Bauernbefreiung (1807 - 1811):
- Edikt zur Bauernbefreiung 1807: Abschaffung der Erbuntertänigkeit, Garantie der Freiheit der Person, des Besitzes, des Berufes und der Rechtsgleichheit
- Ablösung der Frondienste durch Abgabe von 1/3 des Bauernlandes an den Herrn - Auflösung der Standesschranken
- Endzustand der Bodenverteilung Preußens 1869:
- selbsttätige Bauerngemeinden 49%

- Gutsbesitzer 45% des Grundes
- durch Sturz begünstigte Bauern 40%
- kleine Bauern auf schlechtes Land abgedrängt - können Höfe nicht mehr halten - Landarbeiter abgesunkene Handwerker, Verelendete zogen in die Städte - arbeiteten in Manufakturen
2. Gewerbefreiheit (1810):
1810/11 Aufhebung des Zunftzwangs mit eingeschränkter Gewerbefreiheit, viele Gesellen selbständig Anstrebung eines gesamtstaatlichen Marktes, breitere Basis der Wirtschaft - mehr Steuereinziehungen
- viele Einmannbetriebe, Krise des Handwerkes (Voraussetzung für Revolution 1848/49)
3. Städteordnung (1808): (Magistratsverfassung)
- Selbstverwaltung der Besitzbürger durch Beamtenparlament
- gewählte Stadtverordnete durch Zensuswahlrecht
- Polizei- und Gerichtsbarkeit - staatliche Aufgaben
- Fürsorgeangelegenheiten und Schulwesen städtisch
- Stadtparlament wählt Magistrat - Städte so gut wie möglich selbst verwaltet

- Finanzwesen städtisch


4. Heeresreform (1811 - 1814):
- neue Kriegstheorie, Beförderung nach Verdienst, Abschaffung entehrender Prügelstrafen

- Aufbau einer neuen Führung
- 1814 - allgemeine Wehrpflicht - Entwicklung eines patriotischen Volksheeres
- Bildung von Reserven, Modernisierung des Heeres auf Napoleon - Standard
- Vorbereitung eines Befreiungskrieges

5. Bildungsreform (1810 - 1814):
1810 Gründung der Berliner Uni, 1812 staatliche Gymnasialordnung und das Prinzip der allgemeinen Bildung; Pflege klassischer Sprachen, Staatsprüfung der Schüler - Abitur, Reform der Volksschule scheitert aber
- Staatsexamen für Gymnasiallehrer - freie Persönlichkeitsentfaltung des Einzelnen sollte auch zur Verantwortung für die Nation erziehen
6. Judenemanzipation (1812):
- jetzt gleichberechtigte preuß. Staatsbürger nun auch für Staat verantwortlich

Wertung der Stein- Hardenbergschen Reformen
Die Zeit der politischen Veränderungen unter den Staatsministern Stein und Hardenberg gehörte zu den fortschrittlichsten deutscher Geschichte, speziell der Preußens. Der gesellschaftliche Rückstand gegenüber den bürgerlichen Nationalstaaten wurde verkleinert, aber nicht vollständig aufgeholt.

Vergleich zur französischen Revolution
- Preußen bleibt Monarchie ohne Verfassung und Parlament
- Adel behält politische und ökonomische Macht, ökonomische Macht des Landadels wächst sogar noch mehr
- Preußen wird kein bürgerlicher Nationalstaat
- Bürgertum hat keine Möglichkeiten, über die zentralen Fragen der Politik mitzubestimmen

Nationalismus und Liberalismus - prägende Strömungen der bürgerlichen Ideologie des 19. Jh.

Stein (1807) über das Ziel der preußischen Reformen:
"Belebung des Gemeingeistes und Bürgersinns ... der Einklang zwischen dem Geist der Nation, ihren Ansichten und Bedürfnissen, und denen der Staatsbehörden, die Wiederbelebung der Gefühle für Vaterland, Selbständigkeit und Nationalehre"
Arndt (Patriot, Dichter und Berater Steins):
"Ein Volk zu sein, ist die Religion unserer Zeit."

 
 



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