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wirtschaft artikel (Interpretation und charakterisierung)

Aufgabensynthese





Nachdem die Unternehmensaufgabe oder -teilaufgabe analysiert wurde, also in einzelne Aufgaben zerlegt wurde, bekannt ist, welche Informationen dazu notwendig sind und welche durch die Aufgabenerfüllung entstehen, klar ist, welche Beziehungen bestehen und der Organisator auch eine mengenmäßige Vorstellung hat, muss er nun diese Kernelemente zu sinnvollen Einheiten zusammenführen.
Die kleinste gebildete Einheit ist die Stelle - das Aufgabenpaket eines Aufgabenträgers. Die Zusammenfassung der Aufgaben geschieht analog zur Aufgabengliederung (nach Objekt, Verrichtung, Phase, Rang)


7.1 Die Stelle
Merkmale:

. Unabhängig von Personalwechsel
. Dauercharakter
. eindeutig und sinnvoll gegenüber anderen Stellen abgegrenzt
. Gesetz der Einheit von Aufgabe, Kompetenz und Verantwortung

Stellenbildung kann frei oder gebunden sein
"Gebunden" heißt, Qualifikationen und Neigungen vorhandener Mitarbeiter werden berücksichtigt.
Vorteile einer gebundenen Organisation:

. bessere Motivation
. bessere Nutzung der Fähigkeiten und Neigungen (bei ranghohen Positionen oft notwendig)

Nachteile einer gebundenen Organisation:
. Besetzungsprobleme bei Personalwechsel (Reorganisationsaufwand)


Vorteile einer freien Organisation:
. leichtere Besetzung
. weniger Reorganisationsaufwand beim Ausscheiden


7.1.1 Arten von Stellen


. Leitungsstellen
. Ausführungsstellen

. Stabstellen


7.1.1.1 Leitungsstellen

Merkmale:
. Fremdentscheidungsrecht (dürfen für andere Entscheidungen treffen)

. Anordnungsrecht
. Verantwortung für Handlungen und Unterlassungen seiner Mitarbeiter (Auswahl, Anleitung, Information, Kontrolle)
. Kontroll- und Fremdverantwortungsrecht (kann Mitarbeiter zur Rechenschaft ziehen)
. schöpferische Eigeninitiative
. Inhaber einer Leitungsstelle agiert (reagiert nicht nur)
. Leitungsspanne (span of control) = Anzahl der direkt ihm Unterstellten

Die Leitungsspanne ist abhängig von:
 Einsatz von Stabstellen erhöht Leitungsspanne
 heterogene Aufgaben verringern Leitungsspanne
 zunehmende Hierarchieebene verringert Leitungsspanne
 kooperativer Leitungsstil erweitert Leitungsspanne
 Entscheidungsdezentralisierung erhöht Leitungsspanne

Notwendigkeit der Hierarchie

Bei arbeitsteiliger Aufgabenerfüllung ergibt sich ein Koordinationsbedarf. Einzelaktivitäten sind auf übergeordnete Ziele auszurichten und so aufeinander abzustimmen, dass es möglichst effizient zu einem Gesamtergebnis kommt. Selbstkoordination kann wegen der riesigen Zahl an Koordinationsbeziehungen nicht effizient sein. Die Hierarchie vereinfacht und überwindet Handlungsunfähigkeit wegen bestehender Konflikte bei Sachzielen.

Aufgabenverteilung



Formen der hierarchischen Verknüpfung

. flaches (breites) Leitungssystem

Vorteile:

 kurze Kommunikationswege
 größere Flexibilität
 mehr Autonomie der unteren Ebenen
. tiefes (schmales) Leitungssystem

Vorteile:
 straffe Führung, bessere Beherrschbarkeit

 erleichterte Koordination


Inhalte der Leitungsbeziehung
Fachliche Befugnisse beziehen sich auf Elemente und Dimensionen
Disziplinarische Befugnisse beziehen sich auf
. langfristige Mitarbeiterentwicklung (Einstellung, Weiterbildung, Beurteilung, Beförderung, Entlassung)
. kurzfristige Mitarbeitersteuerung (Anwesenheitskontrolle, Regelungen im Rahmen der Gleitzeit)

Grundsatz: Nur fachliche Befugnisse können geteilt werden, disziplinarische Befugnisse müssen in einer Hand liegen.


7.1.1.2 Ausführungsstellen
Dürfen keine verbindlichen Anweisungen geben

7.1.1.3 Stabstellen
Merkmale:
. Unterstützen Instanzen, denen sie zugeteilt sind (qualitativ, quantitativ)
. Übernehmen Entscheidungsvorbereitung bzw. die auf die Entscheidung der Instanz folgenden Durchführungs- und Überwachungsarbeiten

. Stabstellen können keine verbindlichen Anweisungen geben

Mögliche Probleme:

. Instanz fühlt sich abhängig
. Informationsmanipulation, -filterung
. Linie neigt zur Beibehaltung bestehender Regelungen, Stab neigt zur Änderung
. Unterschiede im Alter, Ausbildung

. Fluktuation (Personalwechsel) im Stab


7.2 Durchführung der Aufgabensynthese

Es geht bei der Aufgabensynthese um die gleichen Gliederungskriterien wie bei der Analyse nach denen zentralisiert oder dezentralisiert wird.


7.2.1 Verrichtungszentralisation

Die durch gleichartige Verrichtungen gekennzeichneten Teilaufgaben werden zu Aufgabenkomplexen zusammengefaßt (=Objektdezentralisation)


Vorteile:
. Erfahrungskonzentration auf einen verrichtungsbegrenzten Aufgabenbereich
. Niedrige Kosten pro Leistungseinheit durch spezialisiert Sachmittel bei hoher Auslastung
. Niedrige Personalkosten durch Einsatz angelernter Aufgabenträger
. Berücksichtigung spezieller Kenntnisse und Fähigkeiten

Nachteile:
. abnehmende Flexibilität beim Einsatz von spezialisierten Sachmitteln
. Hohe Kosten pro Leistungseinheit bei niedriger Auslastung
. Erhöhte Kosten durch Anlernung

7.2.2 Objektzentralisation

Zusammenfassung von ungleichartigen Verrichtungen an einem gleichartigen Objekt


Vorteile:
. Erfahrungskonzentration auf einen objektbezogenen Aufgabenbereich
. Kostensenkung durch Einsatz spezialisierter Sachmittel bei hohem Mengenanfall
. Vermeidung von Mehrfacheinarbeitung verschiedener Spezialisten
. Koordination auf objektspezialisierte Aktionseinheit beschränkt
. Vermeidung von Arbeitsmonotonie durch Wahrnehmung unterschiedlicher Verrichtungen

Nachteile:
. abnehmende Flexibilität beim Einsatz von spezialisierten Sachmitteln
. Kostenerhöhung infolge Spezialisierung bei niedrigem Mengenanfall
. Isolierung der objektzentralisierten Aktionseinheiten
. Gefahr des Gegeneinanderarbeitens infolge geringer Koordination


7.2.3 Entscheidungszentralisation
Möglichkeiten werden bestimmt durch die

. Art der Entscheidung
. für Entscheidung erforderliche Information

. Bedürfnisse der Aufgabenträger


7.2.4 Weitere Zentralisationsformen

. räumlich: unterschiedliche Teilaufgaben werden an einem Ort zusammengefaßt
. sachmittelorientiert
. zeitorientiert ohne Berücksichtigung des sachlichen Inhalts
. Aufgabenträger-Zentralisation

7.2.5 Neue Verfahren der Arbeitsteilung
. Job Rotation: Mitarbeiter lösen sich in einem bestimmten zeitlichen Rhythmus ab
. Job Enlargement: zusätzliche vor- oder nachgelagerte Aufgaben (innerhalb einer Phase)
. Job Enrichment: phasenübergreifende Erweiterung (Realisation + Entscheidung, Kontrolle)
. Autonome Arbeitsgruppen: Aufgabenbereicherung und zusätzlich legt die Gruppe frei fest ihre Arbeitsteilung, Arbeitsverfahren, Zeiteinteilung, Gruppenstruktur. Die Fremdsteuerung beschränkt sich auf die vorgegebenen Leistungen.

7.3 Abteilungsbildung

Stellen sind Elemente des sozio-technischen Systems Unternehmung. Sie werden zu weiteren Systemen höherer Ordnung - den Abteilungen - in der Weise zusammengefaßt, dass mehrere Stellen/Abteilungen einer Leitungsstelle zugeordnet werden.
Dabei ist die Abteilungsaufgabe nach Art und Umfang zu bestimmen und die Abteilungsgliederung festzulegen. Bestimmende Faktoren sind dabei das Aufgabenvolumen, die Beherrschbarkeit (Leitungsspanne) und das Wirtschaftlichkeitsprinzip.
Durch die fortschreitende Vereinigung von Abteilungen niedrigerer Ordnung zu denen höherer Ordnung wird das Unternehmen strukturiert. Den Abschluss bildet die Unternehmensleitung (Geschäftsführung).

 
 



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