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philosophie artikel (Interpretation und charakterisierung)

Exodus:



Exodus (gr.) heißt "Auszug". Der Exodus ist das Ereignis, auf das Israel seine Existenz gründet und seinen Glauben zurückführt, aber es steht auch für den Aufbruch von Menschen aus ihren bisherigen Verhältnissen und Gewohnheiten in der Gewissheit, dass Gott sie ruft.
Geschichtlicher Hintergrund: Der Exodus fällt in die Regierungszeit des Pharao Ramses II (1290 - 1224v. Chr.) Man weiß viel über Politik, Wirtschaft und Religion. Für Bauten im Nildelta zieht Ramses Sinai-Beduinen heran, die in Hungerszeiten nach Ägypten eindringen und als Gegenleistung Lehmziegel herstellen und andere Handlangerdienste verrichten müssen. Das treibt sie an den Rand des Existenzminimums. Die Halbnomaden verabscheuen den Arbeitsdienst und den religiösen Druck des ägyptischen Staates, dessen Pharao als Gott verehrt wird.
Um 1250 flieht eine Gruppe Hebräer unter der Führung Mose, sie ziehen zunächst aus dem Lande Goschen im Nildelta nach Norden, am Schilfmeer erreicht sie das ägyptische Heer, aber die Streitwagen bleiben im Flugsand stecken, so dass sie die Flucht fortsetzen können. Sie kommen in die Wüste der Halbinsel Sinai nach Kadesch, dort kommt es am Berg Sinai durch Mose zum Bundesschluss zwischen Jahwe und dem Volk.
Biblische Darstellung: Es werden Ereignisse miteinander verknüpft, und die folgenden Erzählzusammenhänge werden als lebendige Tradition von Generation zu Generation weitergegeben:


- Die Gestalt Mose, seine Geburt, seine Flucht nach Midian und seine Berufung durch Jahwe
- Der Auszug aus Ägypten mit der Einsetzung des Paschafestes und der Errettung am Schilfmeer
- Der Bundesschluss und die Übergabe der Zehn Gebote

- Die Landnahme

Der Gottesname Jahwe heißt "ich bin da", drückt den Versuch aus Gott anzurufen und doch ohne Bild für Gott auszukommen.
Der Verzicht auf ein Bild Gottes kann so ausgelegt werden, dass es den Menschen verwehrt ist, die ganze Wahrheit zu begreifen. Weder ein Volk, ein Staat, keine Partei, nicht die Kirche od. eine Religionsgemeinschaft dürfen behaupten alleine die Wahrheit zu besitzen.
Oder es kann auch heißen, dass Gott derjenige ist, der tätig in die Geschichte eingreift und dem Volk beisteht. Die erste Frage der Bibel ist nicht, wer oder was Gott ist, sondern was dieser Gott für sein Volk tut.

Der Exodus: Das Urbild der Befreiung ist der Auszug der Israeliten aus Ägypten, so erkennen sich die Negersklaven (Landarbeiter in Südamerika) in der Not des Gottesvolkes wieder, sollte Gott nicht auch sie befreien? Sie fühlen sich ermutigt im Vertrauen auf Gott aufzubrechen und einen langen Kampf für ihre Menschenwürde zu führen.
In den Wundererzählungen des Exodus bringt Israel sein neues Verständnis von Gott zum Ausdruck. Gott zeigt sich nicht in erster Linie in Naturvorgängen, sondern begegnet Israel in den Ereignissen der Geschichte.
- Wichtiges Wunder war die Speisung mit Manna (Ex 16,11-31). Der biblische Schriftssteller zeigt Gottes Fürsorge für sein Volk, denn niemand kann mehr Manna an sich nehmen, als er braucht. Somit kennzeichnet er die soziale Gleichheit und ist kritisch im Gegensatz zu Ungleichheit und Ungerechtigkeit.
Das Paschafest ist auch mit den Ereignissen des Exodus verbunden. Ursprünglich war es ein Frühlingsfest orientalischer Hirten und Bauern, nun erinnert es an die Befreiung der Knechtschaft. Juden feiern dieses Fest noch immer und denken an die Errettung. Die Christen nehmen den Brauch auf und verbinden ihn mit dem Osterfest mit neuem Inhalt. Sie gedenken an die Auferstehung Jesu Christi, der sich als unser "Paschalamm" geopfert und uns von Sünde und Tod befreit hat.
Die Wüstenwanderung wird auch als Lernprozess gedeutet: Gott erzieht Israel wie seinen Sohn, dieser soll erkennen, dass der Mensch nicht nur vom Brot lebt, sondern vor allem, was der Mund des Herrn spricht.


Bundesschluss und Zehn Gebote(Dekalog):
Die Offenbarung der Zehn Gebote wird eingebettet in die Erzählung vom Bundesschluss am Sinai: Gott erinnert an seine Tat, verpflichtet sich Israel zur Seite zu stehen, erhebt Menschen zu seinen Partnern und nimmt sie ernst.

Die Zehn Gebote:
1) Du sollst neben mir keine anderen Götter haben
2) Du sollst den Namen Jahwes, deines Gottes, nicht missbrauchen
3) Denk an den Sabbat; halte ihn heilig
4) Ehre deinen Vater und deine Mutter, damit du lange lebst in dem Land, das Jahwe, dein Gott, dir gibt
5) Du sollst nicht morden

6) Du sollst nicht die Ehe brechen
7) Du sollst nicht stehlen
8) Du sollst nicht falsch gegen einen anderen aussagen
9) Du sollst nicht nach der Frau eines anderen verlangen
10) Du sollst nicht nach dem Haus eines anderen verlangen, nach seinem Sklaven oder seiner Sklavin, seinem Rind oder seinem Esel oder nach irgendetwas, das dem anderen gehört.

Gott schrieb diese 10 Gebote auf 2 Steintafeln, auf der ersten waren die Pflichten gegenüber Gott, auf der zweiten die Pflichten gegenüber Menschen. Diese Weisungen bilden das "Grundgesetz" Israels und das Fundament für viele anderen Gesetze und Vorschriften. Die Propheten kämpfen für die Einsicht, dass das richtige Verhalten gegenüber Mitmenschen und dem Bekenntnis zu dem einen Gott zusammengehört. Bei Jesus von Nazaret werden Gottes und Nächsten liebe sogar gleichgesetzt.


DIE ERWÄHLUNG ISRAELS
Ein unergründbares Geheimnis ist die Erwählung eines kleinen Volkes zum Eigentum Gottes. Es ist nicht nur eine Auszeichnung sondern mehr als Auftrag Zeugnis zu geben von dem einen Gott und seinem Verlangen nach menschlicher Gerechtigkeit. Früher in der Zeit der Judenverfolgungen des MA und der Neuzeit hat sich Israel schon als Gestalt des "Knechtes Gottes" gesehen, oder oft blind, taub, müde wird und leiden muss, aber dennoch an seinem Auftrag festhält Licht für die Völker zu sein.

MOSE
Er steht nicht im Mittelpunkt des Geschehens, sondern wirkt als Mittler und Werkzeug in Jahwes Plan. Der Name ist ägyptischer Herkunft, Bibel übersetzt: "der aus dem Wasser Gezogene", welches von der Legende von seiner wunderbaren Rettung im Binsenkörbchen erzählt. Eine Tochter des Pharao lässt das Kind am Königshof erziehen. Wegen seinem Gerechtigkeitssinn und seiner Leidenschaft begeht er einen Mord an einem ägyptischen Aufseher, der einen hebräischen Fronarbeiter misshandelt. Mose muss fliehen, heiratet die Tochter des Priester Jitro und hütet dessen Herden. Dort ergeht aus dem "brennenden Dornbusch" an ihn der Ruf Jahwes: Er hat das Elend seines Volkes gesehen, ihre Klage gehört und Mose soll sie in ein neues Land führen, in dem Honig und Milch fließen!
Mose führt das Volk aus der Knechtschaft durch die Wüste dem verheißenden Land entgegen.
Begleitet von wunderbaren Ereignissen gelangt Israel zum Gottesberg und Mose als Mittler zw. Gott und Volk bekommt das Gesetz Gottes. Das Volk begehrt immer wieder gegen Gott auf, doch Mose bewährt sich als Fürsprecher des Volkes vor Gott. Mose stirbt ohne dass er das Gelobte Land gesehen hat. Der Pentateuch schließt mit dem Urteil, dass niemals wieder so ein Prophet wie Mose aufgetreten ist. Das nach ihm benannte mosaische Gesetz ist für die gläubigen Juden für immer gültig.


Könige und Propheten
Die Stämme Israels führen ständige bewaffnete Auseinandersetzungen, wo Retter auftreten die in der Bibel "Richter" genannt werden. Die berühmtesten sind Simson, Eli und Samuel.
Nach vielen Niederlagen kann Saul, aus dem Stamm Benjamin, die Ammoniten besiegen. Daraufhin wird er König, sein Sohn kann das Königtum nicht halten, jedoch unter David und Salomo erreicht das Königtum Israel eine nie wiedererreichende Größe. Nach Salomons Tod führen wirtschaftl. politische und religiöse Rivalitäten zur Reichsteilung.
Vom ersten König Saul (1020-1000v.Chr.) an bis zur Verschleppung des letzten jüdäischen Herrschers nach Babylon (586 v. Chr.) ist das Königreich umstritten. Einerseits hätten die israelitischen Stämme ohne Königtum nicht überlebt, jedoch bleibt die Erinnerung an die Unterdrückung wacht. Außerdem geben viele dem Königtum die Hauptschuld am Zerfall des Königreichs

Ein König ist unentbehrlich weil:

- Stammesfehden schlichtet
- Soziale Gegensätze ausgleicht
- Recht spricht und Rechtssicherheit bietet
- Den Zusammenhalt der Stämme fördert
- In wirtschaft. Militärischen, politischen Fragen eine zentrale Instanz darstellt
- Die Jahweverehrung im Tempelkult fördert
- Wie David und Salomo Frieden, Wohlstand und Ansehen bewirkt
Ein König ist überflüssig, ja gefährlich, weil er
- das ausschließliche Königtum Jahwes in Frage stellt, indem er über Menschen herrscht
- freie Männer zum Militärdienst zwingt
- die Söhne und Töchter Israels zum Dienst am Hof heranzieht
- immer neue Steuern und Abgaben erhebt
- einen kostspieligen Beamtenapparat unterhält
- seinen ausländischen Frauen erlaubt ihren heimischen Göttern zu dienen

Reichsteilung: 932 v. Chr.
Nordreich Israel: 1. König Jerobeam (Offizier im Dienste Salomos), Hauptstadt Sichem/Samaria, Heiligtümer: Kultstätten in Dan und Bet-El, Untergang: Vernichtung des Nordreichs durch die Assyrer (722/721 v. Chr.) und Zerstreuung der 10 Nordstämme

Südreich Juda: 1. König: Rehabeam (Sohn Salomos), Hauptstadt: Jerusalem, Heiligtümer: Tempel in Jerusalem, Untergang: Eroberung des Südreichs durch die Babylonier (586 v. Chr) und Exil


David: stammt aus Bethlehem im Lande Juda. Hat viele hervorragende Eigenschaften, wie politische und militärische Leistungen. Er dient als Heerführer am Hofe Sauls, die beiden trennen sich im Streit. Daraufhin schart David Söldner um sich und schützt mit seiner Truppe die Bewohner des judäischen Berglandes vor Nomaden. Nach dem Tode Sauls wird er König und es gelingt ihm auch die Nordstämme für sich zu gewinnen. Er erobert Jerusalem (Stadt "Davids") , und macht es zur Hauptstadt. Durch weitere militärische Erfolge festigt er seine Herrschaft und dehnt das Reich weiter aus.
Er hat auch künstlerische Begabung und leidenschaftliche Frömmigkeit: Er überführt die fast vergessene Bundeslade nach Jerusalem und verknüpft damit die alten Glaubenstraditionen mit dem neuen Königtum. David bricht mit Batseba die Ehe, und hat ihren Mann in den Tod geschickt, der Prophet Natan weist ihn unter Gott zurecht, woraufhin er zutiefst seine Schuld bereut.


Propheten:
Es gibt Propheten, die mit der Berufung Gottes ihre Könige öffentlich mahnen und kritisieren. Es gibt auch Berufspropheten, die am Königshof angestellt sind, sie gehören wie Priester der Oberschicht an. Bei ihnen erfragt man einen Gottesspruch (Orakel).
Es gibt auch Berufungspropheten, wie z. B. die Frau Hulda. Sie treten in Krisenzeiten auf, sie sind keine Hellseher, aber sie besitzen eine geschärfte Wachsamkeit gegenüber aktuellen Ereignissen. Ihre Botschaft ist ihr einziger Ausweg


Botschaft der Propheten:
- Jahwe ist der einzige Gott; Er hat Israel befreit, hat Bund mit ihm geschlossen. Jahwes Führsoge ist einzigartig. Baal und die anderen Götter sind nichts.
- Jahwe ist König; Er setzt die irdischen Könige in ihr Amt ein, ihm gegenüber bleiben sie verantwortlich. Jahwe ist und bleibt der Herr des Hauses Israel.
- Jahwe ergreift Partei für die Armen; Sein Herz hängt an den Witwen, Waisen und Fremden. Hochmut und dergleichen werden nicht ungestraft bleiben
- Jahwe sichert Bestand und Wohlergehen Israels; Die Rückbesinnung auf den Jahwe Bund und seine Satzungen gewährt dem Volk innere Sicherheit und äußere Stärke.
- Jahwe ist der Herr der Geschichte: selbst die mächtigsten Reiche sind Werkzeuge in seiner Hand, er kann sich alle menschlichen Entscheidungen und geschichtlichen Ereignisse dienstbar machen.
- Jahwe ist Richter: Er bestraft und überwindet das Böse, aber schenkt auch dem gedemütigten Israel einen neuen Anfang
- Jahwe wird sein Reich erneuern und vollenden; Die Leiden der Gegenwart werden ein Ende finden und ein Reich des Friedens und der Gerechtigkeit wird anbrechen
- Jahwe ist Gott über alle Völker; Am Ende der Zeiten werden sie ihn erkennen und in einem neuen Jerusalem verehren.

Für die Juden ist die Zeit der Propheten mit dem Exil zu Ende. Die Christen sehen in Johannes dem Täufer den letzten Propheten des Alten Testaments. In der Kirchengeschicht treten Propheten auf, die Kritik üben, wie z. B. Franz von Assisi, Katharina von Siena, Dom Helder Camara.


Das Frühjudentum
Man spricht erst vom Judentum, nach den einschneidenden Veränderungen des Exils. Darunter versteht man die Gemeinschaft, die den Zusammenbruch überlebt hat und neue religiöse Lebenskraft entwickelt. Wichtige Einrichtungen und Feste sind:
Die Synagoge: Sie wird das unentbehrliche Zentrum der Gemeinde, sie bietet in der Fremde ein Zuhause. Sie dienen als Raum für den Gottesdienst, als Lehrhaus, als Gemeindezentrum.
Die Tora: Das Judentum wird mehr und mehr eine Buchreligion, die 5 Bücher Mose werden verehrt, darum wird die Tora zur Richtschnur für alle Lebensbereiche. Das Leben wandelt sich ständig deshalb wird sie immer in den Alltag übersetzt und erklärt.
Sabbat und Feste: Der höchste Feiertag ist der Sabbat, Mensch und Tier sollen ruhen, sowie Gott nach der Schöpfung geruht hat. Der fromme Jude unterlässt jede Arbeit und besucht den Gottesdienst in der Synagoge. Er hält den gemeinsamen Glauben wach.
Jüdische Feste:


Der Tempel: ist das religiöse Zentrum des Judentums
- die sichtbare Wohnstätte des unsichtbaren Gottes
- das Ziel großer Wahlfahrten, bei denen sich Israel der Heilstaten Gottes erinnert
- der Ort feierlicher Gottesdienste und Opfer als Zeichen der Versöhnung und als Ausdruck von Lob, Dank und Bitte
- das religiöse und nationale Heiligtum, das die Juden in Palästina und in der Diaspora miteinander verbindet.

 
 

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