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musik artikel (Interpretation und charakterisierung)

Klavichord


1. Konzert
2. Jazz

Das Klavichord war eines der meist verbreiteten Tasteninstrumente der Barockzeit. Seine aus dem primitiven Monochord entwickelte, einzigartige Technik verlieh dem Instrument ein Höchstmaß an Ansprechbarkeit und Ausdrucksfähigkeit. Sein außerordentlich zarter, ruhiger Klang machte es zur Hausmusik geeignet.
Das Klavichord ist viereckig und ca. 120 - 170 cm breit. Bei aufgeklapptem Deckel fallen die Tastenhebel und der rechts liegende, fast quadratische Resonanzboden ins Auge. Die Stahl- oder Messingsaiten verlaufen bei zweichöriger Besaitung von den Anhangstiften auf der linken Seite über den auf den ca. 3 mm (oder weniger) dicken Resonanzboden geleimten Steg zu den Stimmwirbeln. Auf jedem Tastenhebel befindet sich eine aufrecht eingeschlagene, ca. 13 mm hohe Tangente aus Messing an der entsprechenden Stelle, wo die Tangente das dazu gehörige Saitenpaar berührt, wenn und so lange die Taste niedergedrückt wird. Durch den Tangentenstoß werden die beiden Saiten in Schwingungen versetzt. Der linke Saitenabschnitt (vom Anhangstift bis zur Tangente) wird von einem durch die Saiten im Zickzackmuster hindurchgezogenen Filzstreifen abgedämpft. Die Saiten schwingen also nur von der Tangente bis zum Steg, und sobald die Taste losgelassen wird und die Tangente von der Saite wegfällt, dämpft der Filzstreifen sofort die gesamte Saitenschwingung. [Das alles siehe Z] Weil die Tangente die Saiten an einem Ende ihrer schwingenden Abschnitte in Schwingung versetzt, schwingt die Saite nur wenig. Daher hat das Klavichord seine geringe, ganz auf Intimität abzielende Lautstärke. Im Gegenzug dazu vermag das Klavichord den Einzelton durch den Anschlag mit einer für ein Tasteninstrument einzigartigen Differenziertheit zu gestalten. Mit wiegender Vertikalbewegung des Fingers auf der Taste kann der Spieler die Tonhöhe schwanken lassen und damit quasi einen singenden Ton erzeugen. Diese Verzierung nannte man Bebung. Sie wurde besonders auf langen Noten in Kompositionen mit traurigem Charakter eingesetzt.
Beim gebundenen Klavichord steht für 2 - 4 Tangenten nur je ein Saitenpaar zur Verfügung. Beim bundfreien ist jeder Tangente ihr eigenes Saitenpaar zugeteilt. Bei allen Klavichorden wird die Tonhöhe nicht nur durch die gesamte Saitenlänge bestimmt, sondern auch durch die Stelle, an der der Anschlag erfolgt, weil dieser die Saiten in zwei selbstständig schwingende Teile trennt, von denen einer durch den Dämpfer zum Verstummen gebracht wird.
Das Klavichord wurde im 18. Jhdt. vom Klavier abgelöst.

 
 

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