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musik artikel (Interpretation und charakterisierung)

Die macht der musik in den medien am beispiel aktueller castingshows (2003)


1. Konzert
2. Jazz



Thema : Die Macht der Musik in den Medien am Beispiel aktueller Castingshows Gliederung 1. Einleitung 6. "Status" gecasteter Popstar 2. Das Prinzip der Castingshow 7. Fazit "Macht-Musik-Medien" 3. Das Projekt "Castingshow" - wer profitiert? 8.

     Video 4. Politik und Castingshow 9. Diskussion / Thesen 5. "Schau mal Mama, meine Stars sind clean!" 10.Quellen 1. Einleitung Die Idee, gecastete Musiker zu potentiellen Pop - und Rockbands zusammenzuführen, besteht seit Anfang der 90er Jahre.

     Doch seit Holger Roost-Macias, Geschäftsführer von Tresor TV, der das Produkt "Castingshow" aus Australien Anfang 2000 einkaufte, besteht auch in Deutschland die Möglichkeit, ein solches Auswahlverfahren öffentlich über die Medien zu konsumieren. Berücksichtigt man wie sehr Pop ein visuelles Medium geworden ist, dann kann der Erfolg der Castingshows nicht verwundern. Daher bleibt auch zu vermuten, dass Castingshows zumindest für einige Jahre ein Medium der Starproduktion bleiben werden. Denn die Trostfunktion für das Publikum ist nicht zu unterschätzen:" Gut, dass ich zu Hause sitze und das hier nicht persönlich erleben muss.". 2.

     Das Prinzip der Castingshow Junge Leute, die gut aussehen und dazu noch gut singen können, sind selten. Potentielle Stars können daher aus einer möglichst großen Masse an Bewerbern durch ein so genanntes Casting herausgefiltert werden. Dieser Castingprozess spielt sich eigentlich unter Ausschluss der Öffentlichkeit ab. Eigentlich abwegig, da die Kandidaten sich anschließend in der Öffentlichkeit präsentieren müssen. Was liegt da näher, als aus dem Casting eine Show zu machen und den ganzen Selektionsprozess ins Fernsehen zu verlagern? Beispiel Popstars. POPSTARS - DAS DUELL Aus ganz Deutschland bewerben sich Jugendliche zwischen xx und xx Jahren.

     Gesucht wird eine Girl - und eine Boygroup, die innerhalb einer Promotion-Tour (1 Monat) gegeneinander antreten. Das heißt, diejenige Band, die die meisten Plattenverkäufe und Ticketverkäufe erzielt und somit am besten bei der Zielgruppe ankommt, gewinnt und wird von der Plattenfirma Polydor unter Vertrag genommen. Dieser Vertrag sieht, wie auch bei den No Angels und Bro´Sis, vor, dass die Gruppe mindestens 3 Alben und pro Album mindestens 3 chartträchtige Singles veröffentlichen muss. BEWERBER (2003/ ?????Anzahl) 1. Casting - Städteweise (Stuttgart, Köln, Frankfurt/M., HH, Berlin) - 100 Personen in einem Raum - je 5 Personen müssen einzeln vorsingen ( 5Sekunden) - Jury (2003:Sabrina Setlur, Detlef Soost, Peter-Uwe Fahrenkroog) - Anzahl der "Weiterkommenden" nicht beschränkt - Bedingungen: Singen, Tanzen, Entertainen, Aussehen innerhalb von 5s 2.

     Casting /RECALL - am selben Tag (Abends) wie 1.Casting - Lied und passende Choreographie muss von den Teilnehmern einzeln ausgearbeitet werden & Zusatzchoreo wahlweise 3. Casting / RERECALL - am Folgetag - Performance gruppenweise ausarbeiten - zu vorgegebenem Lied - Mädchen und Jungen getrennt 4. Casting / Flughafenshow - Vorbereitung: Tagestraining am Flughafen (Frankfurt/Main); Mädchen und Jungen getrennt; Tanztraining und Stimmbildung - Danach werden Jungen und Mädchen in Gruppen von 5 bis 8 Personen eingeteilt - Jede Gruppe muss gleiche Performance am Abend präsentieren - Publikum: nur Angehörige - Es wird sofort entschieden, wer in den "Flieger nach Orlando" einsteigen darf 5. Workshop / Orlando - 18 Personen - Tanztraining, Gesangsunterricht - Jede Woche mussten der "Schlechteste" und die "Schlechteste" gehen - Zum Schluss: 6 Mädchen und 6 Jungs; müssen jeweils gleiche Performance einstudieren (3er Gruppen) 6. Entscheidungsshow - 4 Jungen und 4 Mädchen wurden jeweils zu einer Boy- bzw.

     Girlband formiert (Auswahl nach Kompetenz der Performance in der Entscheidungsshow) Vergleich Musikschule - Casting(show) Die ersten kommunalen Musikschulen entstanden 1923 - also, in der Zeit des Mangels. Damals hatte die Musikschule zwei Aufgaben: gute Musik zu fördern und sie allen Schichten der Bevölkerung zugängig zu machen. Es sollten Schulen eingerichtet werden, die für das ganze Volk offen stehen. Jeder sollte die Möglichkeit haben mitzumachen. (Gemeinsamkeit mit Castingshow) In erster Linie wurden Chorgesang, Musiktheorie und für besonders Begabte Instrumentalunterricht, angeboten - beispielsweise: Blockflöte, Querflöte, Oboe, Klarinette, Saxophon, Fagott, Trompete, Posaune, Tuba, Violine, Violoncello, Gitarre, Kirchenorgel, Klavier, Schlagzeug, etc..

     Der grundlegender Unterschied zu den Castingshows besteht darin, dass Musikschulen keine Legimitation haben, den Geschmack ihrer Schüler zu zensieren oder zu kritisieren. Sie haben einzig und allein die Aufgabe eine differenzierte Wahrnehmungsfähigkeit ihrer Talente herauszubilden. Man sollte jedoch nicht davon ausgehen, dass alle Teilnehmer eine Castingshow völlig "unbeleckt in die Branche einsteigen". Viele haben schon Erfahrungen in Musik - und Fernsehbranche gesammelt und Grundlagenwissen erlernt. Am Beispiel der No Angels: Lucy Diakovska, aus Bulgarien stammend und Tochter eines Opernsängers, studierte an der Stage School (Gesang, Tanz und Schauspielerei) in Hamburg und hatte außerdem ein festes Engagement beim Musical "Buddy" in Hamburg. Vanessa Petruo nahm schon vor den "No Angels" als Solokünstlerin mehrere Lieder auf.

     Diese bewegten sich im Bereich des Soft-Pop, konnten sich aber nie in den Charts durchsetzen.(Hörbeispiel:"Still depending" oder "He makes me") Nadja und Jessica Wahls sangen hin und wieder in diversen Bands. Die einzig "unbeleckte-unter-der-Dusche-Singtalent" war Sandy. Sie bewarb sich ohne Vorkenntnisse bei den No Angels und kündigte lediglich ihren Job als Jeansverkäuferin. 3. Das Projekt "Castingshow" - Wer profitiert ? Bereiche: Bewerber, Jury, TV-Sender, Produzent, Plattenfirma, Publikum/Fans Bewerber: PLUS : Stars, wie Britney Spears, Justin Timberlake, Destiny´s Child, Yvonne Catterfeld gingen aus solchen Shows hervor.

     Chancen für eine ähnliche Karriere stehen gut MINUS: psychische und physische Belastung für die meisten zu enorm; sind den Aufgaben und Pflichten nicht gewachsen; Vernachlässigung der Ausbildung Jury: PLUS Eigendarstellung und produktive Selbstvermarktung MINUS psychische Belastung da hohe Verantwortung TV-Sender: PLUS Vermarktungsrechte, hohe Einnahmen bspw. Durch sehr hohe Einschaltquoten MINUS nicht lang anhaltend, hohes Risiko, da Rechte vorher erworben werden müssen (teuer) - Geld muss durch Show erst wieder "reingeholt" werden Beispiele: DSDS - RTL Star Search - SAT 1 Deutschlands Talente - ARD Die deutsche Stimme 2003 - ZDF POPSTARS - PRO 7 Fame Academy - RTL 2 Produzent/Plattenfirma: PLUS hoher Bekanntheitsgrad bedeutet hohe Verkaufszahlen der Produzierten Platte, Bsp.: BMG erwirbt Dank DSDS im Jahre 2003 ein Umsatzplus von 6 %, Bsp.: Alexander verdient pro verkaufter Single 10 Cent - Rest an Plattenfirma und TV-Firmen MINUS hohes Risiko, wenn Band floppt (Kostenaufwand), generelles Problem: illegale Raubkopien schmälern Plattenverkäufe Publikum/Fans: PLUS Teenies können sich mit den Idolen identifizieren, finden Ideale, Träume, Hoffnungen, Wünsche, / toll MINUS Jugendlichen und Kindern wird vorgegaukelt, dass der Weg zum Star sehr einfach ist/unrealistisch 4. Politk und Castingshow - sind Castingshows Schuld an fehlender Motivation der Jugendlichen? Seit dem Castingshow-Boom sind nicht nur viele Größen und Experten der Musik - und Wirtschaftsbranche verärgert und skeptisch, nun beginnen auch Politiker ihre Bedenken über die Auswirkungen des Castingshows auf die Jugend zu äußern. So zum Beispiel Christoph Matschie (SPD), Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesministerium.

     Matschie zum Thema Castingshow: "Ich bin richtig sauer, Shows á la "DSDS" versauen die Arbeitsmoral der Jugend". Nach Matschis Ansicht bringen Castingshows die Jugendlichen auf die falsche Spur und seien "Gift für die Wirtschaft". Weiter äußert er sich verärgert: " Wir versuchen alles, um die Ausbildung der Jugendlichen nach den Ergebnissen der PISA-Studie zu verbessern. Die TV-Shows zerstören dies.". Nach Matschie bewirken die Castingshows zwei Dinge: "Sie entführen die Jüngeren in eine Scheinwelt, die ihnen zum einen ein Erfolgsmodell vorgaukelt, das nur bei einigen wenigen funktioniert.

     Zum zweiten beschäftigen sich die jungen Leute nicht mehr mit ihren eigenen Problemen. Die Wirtschaft aber braucht gut ausgebildete und motivierte Leute, die mit beiden Beinen im Leben stehen.". Natürlich ist es so, dass heutzutage jeder Jugendliche die Namen Dieter Bohlen und Daniel Küblböck kennt, jedoch nicht die Namen der letzten Nobelpreisträger. Auch erfolgreiche deutsche Unternehmer, Erfindungen und wissenschaftliche Fortschritte sind nahezu unbekannt. Laut Christoph Matschie: " Auch die Privatsender sind aufgerufen, mehr Verantwortung zu tragen, zumal jeder Zehnte ohne Schulabschluss dasteht und jeder Vierte die Ausbildung abbricht.

    ". Abschließen sagt Christoph Matschie, dass gerade an Dieter Bohlen zu erkennen sei, dass langlebiger Erfolg nur durch harte Arbeit zu verwirklichen ist - im Gegensatz zu dem, was Castingshows seiner Meinung nach suggerieren. 6 "Schau mal Mama, meine Stars sind clean" Eltern lassen oft kein gutes Haar an den Idolen ihrer Kinder. Wenn sich die Tochter sich nicht mehr "altergerecht" kleidet, eine fünf in Mathe schreibt oder der Sohn länger auf einer Party war, als erlaubt - wer ist dann an allem Schuld ? Die Idole der Kinder und Jugendlichen - die Popstars. Denn " die wilden Popstars, die nichts ordentliches gelernt haben, bringen dich nur auf dumme Gedanken". Doch wie sieht es denn mit den Idolen der Eltern aus? Boris Becker, Oliver Kahn, Jan Ullrich haben wohl schon für mehr Skandale gesorgt, als alle von "Popstars" gecasteten Bands zusammen.

     Von der Steuerhinterziehung über den Ehebruch bis hin zu Drogen hintern Steuer ist da alles dabei. Stars, wie Johannes B.Kerner und Co sind zwar durch ihre hohen Leistungen erfolgreich geworden, haben im Gegensatz zu ihren Kollegen aus dem Musikgeschäft menschlich und als Vorbildfunktion versagt. Musiker hingegen, wie zum Beispiel die No Angels oder Yvonne Catterfeld (beide gecastet) sind auch ohne Skandale zum gewünschten Erfolg und Popularitätsgrad gekommen. Hier einige Beispiele: Radprofi Jan Ullrich (29) versaute sich seine Karriere durch Doping und einem Autocrash nach durchzechter Nacht, den er vermutlich im Ecstasy-Rausch verursachte. Folge: Er flog aus dem Telekom-Team.

     Tennis-King Boris Becker (35) betrog seine damals schwangere Frau Barbara Becker - Resultat "Samenraubs" eine kleine Tochter (3). Des Weiteren wurde Boris Becker wegen Steuerhinterziehung angeklagt, kam aber noch glimpflich davon. Talkmaster Johannes B. Kerner (38) prahlte kürzlich in einem Interview, dass er als Teenie oft gekifft habe und mit 17 illegal Auto gefahren sei. Auf die Spitze treibt es Oliver Kahn. Dass er als Sportler raucht, ist noch harmlos.

     Oliver Kahn betrog seine hochschwangere Frau. Mehrere Wochen lang schmückten Kahns Schlagzeilen diverse Tagesblätter Deutschlands. Wie schon angeschnitten bleibt der Einfluss der Popstars (ob nun gecastet oder nicht) auf Kinder und Jugendliche enorm. Aber meist sind es eben nicht diese Stars, die ihre Vorbildfunktion nicht einzuschätzen zu wissen. Beispielsweise starteten Bands wie Before Four eine Antiraucherkampagne unter Jugendliche - andere Stars setzten sich für Friedensaktionen oder im Tierschutzbund ein. 6.

     "Status gecasteter Star" Um begreiflich machen zu können, inwiefern sich das Leben und die Karriere eines gecasteten von dem eines nichtgecasteten Stars unterscheidet, sollen nun die Biographien von Bro´Sis / No Angels und Vanessa Mae verglichen werden. Wie bereits schon erwähnt entstanden Bands wie die No Angels und Bro´Sis aus der Castingshow "Popstars". Vanessa Mae dagegen ging den traditionellen und eigenständigen Weg eines Musikers / Stars. Bei diesem Vergleich muss aber beachtet werden, dass es sich bei Bro´Sis und No Angels um Bands handelt, während Vanessa Mae als Solokünstlerin agiert. Weiterhin ist der Unterschied zwischen den No Angels und Bro´Sis zu beachten: Heute noch meinen viele Musikexperten, dass die No Angels eigentlich die wahren und einzigen Gewinner des Projektes "Castingshow" sind. Sie sind das Resultat des ersten Experiments.

     Damals wusste noch keiner der Bewerberinnen, welches Format solch eine Castingshow annehmen würde - noch unsicherer und risikoreicher war der Erfolg der zukünftigen Band der ersten "Popstars"-Staffel. Somit bewarben sich überwiegend nicht nur Leute, die meinten, sie hätten Talent, sondern welche mit Talent und fundierten Erfahrungen. Von dem andauernden Erfolg könnten sich andere so genannte "Sieger" eine Scheibe abschneiden. Die No Angels überzeugten mit wirklich guten Stimmen und Tanztalent und schafften es bisher auch als einzige öffentlich gecastete Band von dem schlechten Image einer Castingband wegzukommen (Dies beweisen Projekte, wie "When the Angels swing" und "Acoustic Angels"). Bro´Sis und folgende Bands haben damit noch ihre Probleme - meist ist es sogar so, dass der Ehrgeiz nach stetem Erfolg jedes Einzelnen, die Band, die eigentlich Teamfähig sein müsste, labil und unstimmig macht, was dem aufmerksamen Publikum oft nicht verborgen bleibt. Dennoch haben beispielsweise die No Angels nicht nur den Auftrag Musik zu machen und sich damit erfolgreich in den Charts zu platzieren, sie müssen auch einem bestimmten Erwartungsbild entsprechen.

     Beispielsweise unterliegen sie einem ständigen Modetrend, ständig müssen Ausdruck, Aussehen und Auftreten trendbezogen und glücklich sein. Ständig in die Kameras lächeln und ständig höchstmotiviert sein - der Verbraucher fordert stete Anpassung an neue Trends. Jeden Tag etliche neue Termine und sie haben letztendlich kaum Einfluss auf diese Reihe von Terminen. So kann es schnell passieren, dass aus der Leidenschaft zur Musik schnell Routine und Lustlosigkeit am Beruf wird. So meint Jessica Wahls (Ex-Mitglied der No Angels) jüngst in einem Interview mit Spiegel-Online auf folgende Frage: SPIEGEL ONLINE: Wenn man wie Sie die Chance hat, als Ex-Mitglied die ehemaligen Kollegen von außen zu betrachten - welche Dinge sieht man anders? Wahls: Viele, aber nicht in dem Maße, das ich jetzt denke, dass da vieles falsch gelaufen ist. Die No Angels wären nicht da, wo sie jetzt sind, wenn man nur Fehler gemacht hätte oder die Bandmitglieder sich nicht ausstehen können.

     Ich habe es nie als selbstverständlich angesehen, was ich mit den No Angels gemacht habe, aber durch die Alltäglichkeit schleicht sich natürlich Routine ein. Das ist einerseits gut, aber andererseits lässt sie einen auch vergessen, dass die Basis all dessen mal eine große Leidenschaft war. Lustigerweise werde ich jetzt wieder daran erinnert, weil ich mir die dritte \"Popstars\"-Staffel im Fernsehen angeschaut habe. Weiterhin ist es in den meisten Fällen so, dass das Management, welches sich gecastete Künstler nicht selbst aussuchen können, vorerst den finanziellen Ertrag durch die jeweilige Band im Auge hat. An zweiter Stelle stehen die Künstler an sich. Dies beweist ein weiterer Ausschnitt aus dem Spiegel-Online Interview mit Jessica Wahls.

     SPIEGEL ONLINE: Als fest stand, dass Sie nach ihrer Babypause nicht mehr zu den No Angels zurückkehren, kursierten zwei Meldungen mit einer Begründung: Einerseits war zu hören, dass Sie sich selbst entschlossen hätten, aus der Band auszusteigen. Andererseits hieß es, Ihr Management hätte Ihnen den Stuhl vor die Tür gestellt, weil man befürchtete, Sie würden als Mutter die Termine nicht wahrnehmen können, und eine Trennung sei in diesem Fall das Beste für alle. Was entspricht der Wahrheit? Wahls: Diese zwei Versionen sind nicht ganz richtig und auch nicht ganz falsch. Sicherlich wäre ich noch bei den No Angels, wenn ich die einzige Mutter in der Gruppe gewesen wäre. Wir hatten uns ursprünglich etwas ganz anderes vorgestellt. Nicht nur ich, sondern wir fünf zusammen.

     Ich wollte wieder zurück. Wir haben uns aber nie wirklich mit der Realität auseinandergesetzt. Die Mädchen haben sehr viel gearbeitet, neue Dinge in Angriff genommen, Termine abgearbeitet. Und ich hatte Cheyenne. Das sind einfach zwei Welten. Wir haben uns dann zu Gesprächen getroffen, wir fünf und das Management, und haben die Fakten auf den Tisch gelegt.

     Das Management hat Risiken gesehen: Was wäre, wenn Cheyenne krank ist und ich zu Hause bleiben müsste? Was wäre, wenn das zum gleichen Zeitpunkt wie Nadja mit ihrer Tochter Leila passiert? Zu dritt funktioniert die Band nicht. Eine ist immer abkömmlich, aber zwei nicht. Das Risiko war allen einfach zu groß. SPIEGEL ONLINE: Aber das sind doch Dinge, die jeder vorher wusste. Außerdem haben Sie als Mutter doch Rechte, die laut ihres Vertrages sicherlich geregelt waren. Wahls: Selbstverständlich.

     Aber soll ich auf mein Recht pochen, wenn es für alle zusätzliches Generve und Stress bedeutet? Warum soll man etwas erzwingen? Für uns fünf war das eine sehr emotionale Geschichte. Wir haben viel darüber geredet, was man machen könnte, ob ich eine Art Teilzeit-Mitglied werde. Aber das ist ja auch nichts Halbes und nichts Ganzes. Und das bin ich nicht. Unser Management hat einfach den sachlicheren und kühleren Kopf gehabt als wir. SPIEGEL ONLINE: Hat Sie die mangelnde Emotionalität der Manager enttäuscht? Wahls: Die müssen doch so sein.

     Man sollte zwar manchmal auf seinen Bauch und sein Herz hören, aber eben auch seinen Kopf einschalten. Und das war so eine Situation. Wir hatten ja keine Lösung gefunden, weil wir nicht fähig dazu waren. Da war es gut, Leute zu haben, die die Situation auf den Punkt gebracht haben. Anders sieht das die Situation der Solokünstlerin Vanessa Mae aus. Sie wurde 1978 in Singapur geboren, begann mit 3 Jahren Klavier und mit 5 Violine zu spielen.

     Mit 8 Jahren begann sie ein Violinenstudium und hatte bereits mit 10 Jahren ihr Debüt im Philharmonic Orchestra. Mit 11 Jahren trat sie ins Royal College of Music in London ein und hatte bereits mit 13 Jahren 3 eigene Alben aufgenommen. Ihre Musik war sehr vielfältig - reichte von Klassik über Crossover bis hin zum Pop. Insgesamt veröffentlichte Vanessa Mae 6 Alben, erhielt 40 Mal Platin und 18 Mal Gold. Sie sagt über sich selbst: "Es hat sich für mich vieles verändert, aber etwas wird immer bleiben, nämlich mein Wille Musik zu spielen und mich niemals von Kategorien einengen zu lassen.".

     Vanessa Mae legte den Weg eines lang anhaltenden, zeitlosen und nicht an Modeerscheinungen befestigen Erfolges hin. Schon sehr früh wurde ihr Talent gefördert und man band ihr kein bestimmtes Image auf, um auch medientauglich zu sein. Grund dafür ist, dass Vanessa Mae eine erstklassige Ausbildung genoss und sich schon sehr früh als Profi-Musiker behaupten und ansehen konnte. Dies fördert das Selbstbewusstsein und den Mut auch ohne trendige Klamotten und einem "Non-Stop-Lächeln" Musik zu machen und damit erfolgreich zu sein. Letztendlich ist es jedem Künstler selbst überlassen, welchen Weg er einschlagen möchte, wie man auch als Laie mit voreiligen Urteilen vorsichtig sein sollte, denn nicht jeder gecastete Künstler einfach nur "karrieregeil" ist und auch nicht jeder nichtgecastete Künstler musikalisch wirklich ein Profi ist. Beide Wege verlangen großes Durchsetzungsvermögen, körperliches und seelisches Standvermögen und eine gewisse Portion Musikalität.

     Durch beide Wege sind physische und psychische Schäden durch bspw. plötzlichen Ruhm und Popularität nicht auszuschließen und der Künstler muss sich darüber im Klaren sein, dass der gewünschte Erfolg ebenso ausbleiben könnte. Deswegen sollten sich vor allem Teilnehmer der Castingshows genauestens überlegen, ob sie ihre Ausbildung wirklich opfern wollen - sie sollten mindestens wissen, wie es weitergeht, wenn der erhoffte Traum vorzeitig platzen sollte. 7.Fazit "Musik - Macht - Medien" \" Begabung ist eine Aufgabe\" (Käthe Kollwitz) a, für begabten..

    .Talente erkennen, nutzen, Weiterentwicklung, grenzen erkennen b, für Außenstehende... Begabung anerkennen und honorieren (illegale Downloads sind Missachtung der Tätigkeit der Musiker) c, für Branche..

    .Begabung fordern, erkennen und fördern, Fairness, Aufklärung, Unterstützung ...in Casting Shows geht es darum, Menschen dabei zu beobachten, wie sie versuchen ihre träume zu verwirklichen (Grundbedürfnis voyorismus des Menschen wird befriedigt, Grundbedürfnis des Ausprobierens, erfolg, Selbstbestätigung des Menschen wird befriedigt) ..

    .es geht darum die Massen zu beeinflussen, gerade Teenies sind besonders anfällig für unterschwellige Botschaften (leichtes star-dasein, höchstmögliche Identifizierung mit dem Star wird angestrebt, auch negatives (es gibt nur Ruhm und erfolg, Ausbildungsabbruch für ungewisse Zukunft)) ... durchschnittlicher Medienkonsum eines deutschen pro tag ca. 7 stunden.

    ..Lieblingssong stimuliert gleiche gehirn- Regionen wie essen oder guter Sex (ergaben Forschungen des General Hospital Massachusetts) ...Musik für menschliche Psyche daher sehr wichtig.

    ..dank der Medien erleben Interpreten heute, anders als noch im 19. jhd., Ruhm und erfolg noch zu Lebzeiten , da das Produkt statt per Noten via tonträger, Rundfunk, fernsehen, Internet viel schneller zirkuliert und gleichzeitig mehrere Tausendkonsumenten erreichen kann..

    .Melodien und texte werden oft von anderen Akteuren geschaffen und mit einem trendigen Typ kombiniert um ein präsentierbares Produkt zu kreieren ...das Produkt ist zunächst unbekannt, findet aber im laufe der zeit über die Medien immer mehr Beachtung, mit jedem Medienkontakt der Konsumenten vermehrt sich das Produkt von selber bis es jeder kennt, der Titel wird uninteressant und geriet in Vergessenheit, neue, dem Trend entsprechende Produkte rücken nach ..

    .Musik in den Medien ist allgegenwärtig, niemand kann sich den Medien dauerhaft entziehen, bsp. Kaufhäuser, Radiowecker, Autoradio, Werbung, fernseh- Hintergrund Musik... 8.

     Video 9.Thesen zur Diskussion 1. Die Politik sucht einen Sündenbock, um ihre misslungenen Ansätze zur Verbesserung der Ausbildung der Jugendlichen zu vertuschen. (siehe Christoph Matschie) 2. Plattenfirmen, Produzenten und TV-Sender sind die einzigen Gewinner der Castingshows - sie spielen mit den Träumen der Musiker. 3.

     Bands, wie die No Angels, sind immer im Gegensatz zu (traditionellen) Solokünstlern an ein festes Image gebunden - ihnen werden kaum Freiheit zur Entwicklung und Veränderung der eigenen Persönlichkeit gelassen. 4. Castingshows - die Rache der Industrie für Tauschbörsen und illegale Downloads.

 
 



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