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musik artikel (Interpretation und charakterisierung)

Allegro (takt 122-170, ende):


1. Konzert
2. Jazz

An dieser Stelle bricht laut den Regieanweisungen an verschiedenen Seiten der Bühne Feuer aus, und die Erde beginnt zu beben. In der instrumentalen Oberstimme fallen hektische, in sich abwärts, im Verlauf aber dreimal aufwärts sequenzierte Sechzehntel-motive auf, die möglicherweise die züngelnden Flammen darstellen sollen. Auch hier ist die Tondichte konstant sehr hoch, die Modulationsdichte aber etwas niedriger als im "Più stretto"-Teil, was darauf hinweist, daß dort noch etwas Wichtiges zu entscheiden war und eine Rolle spielte, im "Allegro" aber die eigentliche Entscheidung schon passiert ist und nur noch die Ausführung des infernalischen Urteils folgt. Don Giovannis Metren sind nun vorwiegend Daktylen und Trochäen, die die Eindringlichkeit sowohl der moralischen als auch der tatsächlich-physikalischen Seite betonen. Wichtig ist der Einsatz des Männerchors in Takt 131, der - wie Komtur - anklagende Trochäen als Metrum und generell große Tondauern verwendet und von Text und Musik her wie Giovannis schlechtes Gewissen handelt. Giovanni selbst indessen leidet unsagbare Schmerzen, die Leporello kommentiert, wobei ersichtlich wird, daß er sie vor Angst nicht mit ansehen kann. Er verwendet nicht übermäßig viele punktierte Noten oder überhaupt einen selbständigen Rhythmus, sondern unterlegt die vordergründig-klagende Aktion seines Herren größtenteils durch gleichmäßige Viertel. Dieser Zustand hält über ca. 30 Takte ohne größere musikalische Entwicklungen an, die aber, um die Eindringlichkeit der Situation zu verschärfen, auch nicht benötigt werden. Vermutlich werden in diesem Abschnitt zudem bühnentechnische Spektakel verwendet, von denen sonst zu sehr abgelenkt würde.
In Takt 157 stößt Don Giovanni einen letzten, markerschütternden Schrei aus, er wird von den Flammen verschlungen, woraufhin auch Leporello schreit, schnelle Sechzehntel-Abwärtsbewegungen in der Oberstimme der Begleitung vermitteln eine Atmosphäre der Endgültigkeit, und die Coda der Szene spielt wiederum auf die Ouvertüre an, worin ihre über allen anderen Szenen stehende Wichtigkeit Ausdruck findet.

 
 

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