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kunst artikel (Interpretation und charakterisierung)

Farben

William turner : die kämpfende temeraire





William Turner = Impressionist ? Turner wird manchmal als Impressionist bezeichnet, kann aber nur zu den Vorimpressionisten gezählt werden, da die erste wirklich impressionistische Ausstellung erst 23 Jahre nach seinem Tod war. Trotzdem hat seine spätere Malerei einiges mit dem Impressionismus gemeinsam :
1) die Landschaft ist das wichtigste Motiv
2) das Malen von Licht steht im Vordergrund
3) die Gegenstände und die Konturen der Dinge, die im Bild vorkommen, verschwimmen und werden teilweise völlig aufgelöst
4) Es werden teilweise Komplementärfarben nebeneinander verwendet (Rot - Grün, Gelb - Violett, Blau - Orange), um die Leuchtkraft der Farben zu erhöhen.
Trotzdem gibt es zwischen dem Impressionismus und der Malweise Turners einige Unterschiede :
1) die Malweise : Turner verwendet die Aquarelltechnik (die Farben verschwimmen auf dem Blatt ineinander, alles wirkt weich und glatt). Die Impressionisten verwenden die Kommatechnik (die Farbe wird dick mit einzelnen, kurzen, sichtbaren Pinselstrichen aufgetragen, die Farben verschwimmen vor dem Auge des Betrachters und scheinen zu flimmern).
2) die Farben : Turner verwendet die Farben die er sieht, auch mit Beimischung von Schwarz-, Grau- und Brauntönen. Die Impressionisten verwenden nur die sechs Spektralfarben, in die sich das Sonnenlicht zerteilen läßt (eben um dem natürlichen Sonnenlicht möglichst nahe zu kommen), sie verwenden keine Beimischung von Grau-, Schwarz- und Brauntönen. d.f. daß z. B. in Monets Bildern sogar die Schatten farbig sind.

William Turner : sein Leben und seine Entwicklung
Turner wurde am 23.4.1775 in London geboren.
1789 wurde er Student an der Royal Academy in London. Seine ersten Werke waren topographische Aquarelle. Ab 1796 begann er auch in Öl zu malen, vor allem Landschafts - oder Meerbilder, oft mit mythologischen oder biblischen Figuren belebt. Sein Bemühen galt mehr und mehr der Darstellung des Raumes. Ab 1800 orientiert Turner sich sehr an holländischen Malern, er wird freier in seiner Farbgebung, was den kultivierten, konservativen Geschmack der Leute empörte, junge Künstler aber tief beeindruckte. Zwischen 1800 und 1820 machte er viele Reisen. Um 1810 wuchs sein Interesse an Naturgewalten und katastrophenartigen Naturphänomenen, und er versuchte besonders das Wetter (Sonne, Regen, Sturm, Nebel) zu malen. 1819 machte er seine erste Italienreise, die atmosphärische Erscheinung von Venedig beeindruckte ihn sehr. Von da an trat für ihn die Bedeutung der Linie hinter den Wunsch, das Licht einzufangen zurück, und er bemühte sich vor allem Licht, Luft und Weite zu malen. Er begann Komplementärfarben nebeneinander zu setzten und verwendete die Farben in ungewohnter Reinheit. (sein Vorbild war vor allem Rembrandt) Sein Spätwerk war in zwei Phasen geteilt : das Drama der Elemente, vor allem in den dreißiger Jahren; das Malen von Licht und Luft, vor allem in den vierziger Jahren. Turner hatte sich am Ende seines Lebens vollkommen zurückgezogen und malte unzählige Bilder, in denen sich die Gegenstände mehr und mehr auflösten und Licht und Farbe alles verschlang. Seine Bilder wurden von der Gesellschaft allerdings nicht verstanden, Kritiker meinten die Bilder seien auf Grund einer Sehschwäche so verschwommen. William Turner starb am 19.12.1851 in London, er hinterließ eine enorme Produktion an Gemälden, über 20 000 Aquarelle und Skizzen und ca. 19 000 Zeichnungen. Seine Werke hängen in allen bedeutenden englischen Museen.

William Turner : Die kämpfende Temeraire
Dieses Ölgemälde entstand 1838. Es ist in zwei Teile geteilt: einerseits kommt im Bild eine historische Figur vor (das Kriegsschiff Temeraire, das das 2. Schiff in Nelsons Linie im Kampf gegen Napoleon war), andererseits konzentriert sich Turner auch auf das Malen von Licht (der Sonnenuntergang). Das Bild zeigt die letzten Tage der Temeraire, die zum Abwracken die Themse abwärts geschleppt wird. Das Bild symbolisiert auch den Übergang der alten Welt zum neuen Industriezeitalter, da das alte Kriegsschiff von zwei kleinen, aber kräftigen Schleppdampfern abgelöst wird. Die untergehende Sonne beschreibt, wie die Tage des alten Schiffes zu Ende gehen. Im Bild gibt es kaum klare Linien, alle Konturen sind fast völlig ausgelöscht. Die Temeraire unterscheidet sich kaum von der Farbe der Wolken, auch im Wasser spiegelt sie sich kaum, die "verschwindet" vor den Augen des Betrachters, während die Schleppdampfer sehr dunkel aus dem Bild hervorstechen und sich auch deutlich im Wasser spiegeln. Turner verwendet in gewisser Weise Komplementärfarben (blau - orange), dort wo Himmel und Wasser im Sonnenuntergang aufeinander treffen, allerdings treffen die Farben nicht vollkommen ungemischt aufeinander, sondern vermischen sich an der Grenze. Trotzdem entsteht eine starke Leuchtkraft. Der Fluchtpunkt des Bildes ist die Sonne, allerdings gibt es keine starke Fluchtpunktperspektive. Der Horizont des Bildes ist sehr tief, dadurch entsteht eine große Weite.

 
 



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