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kunst artikel (Interpretation und charakterisierung)

Reisefacetten der aufklÄrungszeit





Im 18. Jh. macht sich vor allem der bildungsbeflissene Bürger auf die Reise. Alles, was ihm auffälliges begegnet, notiert er und veröffentlicht es nach der Rückkehr. Viele reisen auch mit exakten Vorstellungen. So entstehen die geologische, biologische und literarische Reise. In der Aufklärungszeit entstehen etwa 10.000 Reisebeschreibungen in verschiedensten Formen, z.B. Tagebuch, Brief, Stationenchronik.
Die absolutistischen Verwaltungen sehen das Reisen fremder Untertanen unter 2 Gesichtspunkten: Einerseits kann der Reisende Wehrverhältnisse und ökonomische Verhältnisse (Einwohnerzahl, Sterblichkeit, Schulwesen), die sonst geheim sind, in Erfahrung bringen, andererseits sind die als Geldbringer willkommen. Die eigenen Untertanen sollen erst reisen, wenn sie Zeit und Geld sinnvoll nutzen können und keine schlechten Manieren annehmen.
Um 1780 reisen die Deutschen vor allem ins westliche und südliche Ausland. Aber die Reisenden haben jetzt nicht mehr im Sinn, technische und künstlerische Wunderwerke zu besichtigen. Sie sind eher sozial orientiert, schreiben über die Gerichtsbarkeit, Gesundheitswesen und Erziehungssystem und kritisieren auch, wenn sie etwas vernachlässigt sehen. Sie äußern sich befriedigt, wenn in Deutschland etwas besser ist als in Frankreich, erkennen aber auch bessere französische Verhältnisse, wie die Straßengüte und das Nachrichtenwesen, an.
Bei den Reisenden in Deutschland setzt sich der politische oder sozialkritische Reisebericht durch. Als Ersten kann man die "Reise durch Oberdeutschland" von Ludwig Werkhlin ansehen, der Entrüstung hervorruft, da er Mißstände bei der Verwaltung, beim Zoll und Steuerwesen und die kulturelle Misere in Schwaben öffentlich macht.
Die umfangreichste und berühmteste Beschreibung einer Aufklärungsreise ist die "Beschreibung einer Reise durch Deutschland und die Schweiz" von Friedrich Nicolai (1733 - 1811). Sein Bericht zielt auf Gemeinnützigkeit will durch Wahrheit nutzen stiften und ein wohlgeregeltes und industrielles Gemeinleben fördern. Darum lobt er den Fleiß der bäuerlichen und städtischen Bevölkerung, vergleicht die Tüchtigkeit der Katholiken und Protestanten, registriert den Zustand der Straßen und stellt die Preise verschiedener Dinge in umfangreichen Tabellen dar. Nicolai erklärte die Freimütigkeit zur wichtigsten Tugend der Reiseliteraten. Der Reisende soll weder vor Regierungen zurückschrecken noch den Zorn der Obrigkeiten scheuen. Ebenso dazu gehört eine Fürsprache für unterdrückte Bevölkerungsgruppen.

 
 


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