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informatik artikel (Interpretation und charakterisierung)

Die erkenntnistheoretische annahme


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"Menschliches Denken lässt sich formal beschreiben und ist mit den klassischen naturwissenschaftlichen Methoden zugänglich." (Daniel/Striebel 1993: S.23)
Diese erkenntnistheoretische Annahme lässt sich in zwei Behauptungen segmentieren.
1. "Jedes nicht willkürliche Verhalten ist formalisierbar." (Dreyfus 1985: S.138)
2. "Mit einem Formalismus kann das entsprechende Verhalten reproduziert werden." (Dreyfus 1985: S.138)
Das menschliches Denken sich formal beschreiben lässt, dem stimmen auch DERYFUS und DREYFUS im ersten Kapitel ihres Buches zu. "Vom Neuling zum Experten" (vgl. Dreyfus/Dreyfus, 1988: S. 37 - 80) nennen sie einen Aufsatz, der sich mit der Formalisierung menschlicher Lern- und damit auch Denkprozesse beschäftigt. Sie haben für den Erwerb einer neuen Fähigkeit fünf Stufen angenommen. Diese sind das Ergebnis einer Studie über den Fertigkeiten-Erwerb bei Flugzeugpiloten, bei Schachspielern, Autofahrern und Erwachsenen, die eine zweite Fremdsprache lernen.

1. Stufe: Neuling
In der ersten Stufe macht man erste Versuche mit der neuen Fertigkeit umzugehen, hierzu dienen auf der einen Seite Instruktionen, auf der anderen Seite erlernt man Regeln, die kontextfrei formuliert werden, das heißt, sie sind aus der Gesamtsituation herauszuziehen und gelten immer. Zum Beispiel sagt der Fahrlehrer dem Neuling, er solle bei 20 km/h immer in den zweiten Gang schalten. Diese Regel ist immer anzuwenden.


2. Stufe: Fortgeschrittener Anfänger
Der Mensch erwirbt mit der Zeit Erfahrungen in der erlernten Fertigkeit. Es werden auch schon Entscheidungen getroffen, die situativ sind, und sich von der kontextfreien Regel unterscheiden. Es findet ein Lernprozess statt, in dem der Lernende die Ergebnisse der situativen mit den kontextfreien Regeln vergleicht. In jeder Situation entscheidet sich der Lernende neu für die erfolgreichste Regel nach dem Prinzip von ,trial and error'. Für den Autofahrer gilt zwar immer noch die Regel bei 20 km/h in den zweiten Gang zu schalten, doch nimmt er zusätzlich Motorgeräusche wahr, die es ihm ermöglichen auch ohne Blick auf den Tacho abzuwägen, wann es nötig ist, in den zweiten Gang zu schalten. Es fällt schwer, eine Regel auf der Basis eines erhöhten Motorgeräusches aufzustellen, die dem Fahranfänger deutlich macht, in den zweiten Gang zu schalten. Situative Regeln sind also schwer zu formulieren und ergeben sich ausschließlich durch die Erfahrung, die der Lernende in seiner neuen Fertigkeit erwirbt.

3. Stufe: Kompetenz
Die Zahl der kontextfreien und situativen Elemente werden ansteigen. Das heißt, die Situationen werden immer komplexer. Hierzu muss der Mensch die ihm gegenüberstehende Situation organisieren. Er setzt sich ein Ziel und formuliert danach einen geordneten Plan. Der Autofahrer, der von A nach B in möglichst kurzer Zeit fahren möchte, wird dementsprechend seinen Fahrstil konzipieren. Durch die bewusste Planung seiner Handlung steht der Handelnde in einem engen Verhältnis zu dem Ergebnis, erfühlt sich für den Ausgang der Handlung verantwortlich.


4. Stufe: Gewandtheit
Der gewandte Mensch ist in der Lage Ähnlichkeiten zu erkennen. Er kann eine aktuelle Situation mit einer früheren Situation vergleichen, ohne sie in ihre Einzelteile zu zerlegen. DREYFUS und DREYFUS bezeichnen dies als holistisches Erkennen von Ähnlichkeiten.

5. Stufe: Experte
Das Können ist Teil seiner Person geworden. Einen Großteil seiner Entscheidungen trifft er intuitiv. "Wenn keine außergewöhnlichen Schwierigkeiten auftauchen, lösen Experten weder Probleme noch treffen sie Entscheidungen; sie machen einfach das, was normalerweise funktioniert." (Dreyfus/Dreyfus, 1988: S. 55) Dennoch treffen Experten ihre Entscheidungen nicht unreflektiert, es steht jedoch nicht mehr das Problemlösen im Vordergrund, sondern eher eine kritische Betrachtung ihrer Intuition.

"Computer sind universelle Symbol-Manipulatoren. Daher können sie jeden Prozess simulieren, der sich exakt beschreiben lässt." (Dreyfus/Dreyfus, 1988: S. 82)
Der Annahme, menschliches Denken sei formal zu beschreiben, ist also zuzustimmen. Der ersten Behauptung, jedes nicht willkürliche Verhalten ist formalisierbar, lässt sich auch zustimmen, wenn mit "nicht willkürlich" gemeint ist, einer strikten Regel folgend. Denn eine symbolverarbeitende Maschine kann nur das darstellen, was kontextunabhängig ist, objektiven, interpretationsunabhängigen Merkmalen folgt und in strikten Regeln zu formulieren ist, da Merkmale einem Symbol eindeutig zugewiesen werden müssen. Auch der zweiten Behauptung, dass entsprechendes Verhalten mit einem Formalismus zu reproduzieren ist, ist zuzustimmen, wie DREYFUS und DREYFUS an erfolgreichen Versuchen in definierten Mikrowelten zu belegen wissen (vgl. Dreyfus/Dreyfus, 1988: S.105 - 109). "Obwohl logische Maschinen die für den fortgeschrittenen Anfänger so wesentlichen situationalen Elemente nicht erkennen können, lassen sie sich dennoch darauf programmieren, ihre kontextfreien Regeln in Bezug auf Ziele zusammenzustellen - wie ein kompetenter Mensch. Man kann dem Computer eine Regel eingeben, die ihm sagt, dass eine Situation, wenn bestimmte Fakten vorliegen, auf ein bestimmtes Ziel hin organisiert werden soll." (Dreyfus/Dreyfus, 1988: S.97) Ähnlich gehen Expertensysteme im Bereich der medizinischen Diagnose vor. Dennoch ist die denkende Maschine nicht in der Lage, auch die vierte und fünfte Stufe menschlichen Umgangs mit Fertigkeiten zu erreichen. Das holistische Erkennenen von Ähnlichkeiten ist, wie die nachfolgenden Ausführungen zeigen werden, nicht mit einem symbolverarbeitenden Digitalrechner nachzuvollziehen:
DREYFUS und DREYFUS erklären die Funktionsweise eines holographischen Mustererkenners, um deutlich zu machen, wie sich die mechanistische Vorstellung über die Arbeitsweise des Gehirns von der holistischen unterscheidet. Hologramme entstehen, wenn sich zwei Lichtstrahlen, die ein Objekt anstrahlen, überlagern, dadurch entsteht ein neues holographisches Bild zum Beispiel auf einer Fotoplatte. Überlagert man nun zwei Hologramme miteinander, so entstehen dort weiße Flecken, wo das eine Bild mit dem anderen übereinstimmt. Dieses holistische Erkennen von Ähnlichkeiten unterscheidet sich jedoch von dem einer symbolverarbeitenden Maschine, die jedes vorhandene Merkmal abgleichen muss. Wie die nachfolgende ontologische Annahme zeigen wird, ist die KI-Forschung sogar darauf angewiesen, jede Situation in möglichst kleine Elemente zu zerteilen, damit ihnen eindeutig ein Symbol zugewiesen werden kann. Das menschliche Gehirn scheint also eher holographisch als mechanistisch zu arbeiten, da es dem Menschen möglich ist Situationen als Ganzes zu begreifen.

 
 



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