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geschichte artikel (Interpretation und charakterisierung)

Wladimir iljitsch lenin



Lenin, mit richtigen Namen Uljanow, wurde am 22. April 1870 in Sibirsk geboren und starb in Gorki bei Moskau am 21. Januar 1924. Sein Vater war als Gouvernementschulrat in den Dienstadel aufgestiegen, seine Mutter eine zeitweise deutsch erzogene Arzt- und Gutsbesitzertochter. Das Erlebnis der Hinrichtung seines älteren Bruders Alexandr (1887) wegen eines geplanten Attentats auf Kaiser Alexander III. bewirkte Lenins Wendung zur revolutionären Bewegung bereits während seines juristischen Studiums in Kasan und Petersburg und nach seiner dortigen Zulassung als Rechtsanwalt.

     Nach Rückkehr von einer Reise in die Schweiz wurde er wegen politischer Agitation unter den Arbeitern verhaftet und von 1897 bis 1900 nach Sibirien verbannt. Dort lernte er seine spätere Frau und enge Mitarbeiterin N.K. Krupskaja kennen. Ab 1900 in der Emigration (London, München, Genf), gründete Lenin, der sich diesen politischen Decknamen um 1901 zulegte, mit Mitarbeitern die sozialdemokratische Zeitung "Iskra" (=Der Funke). Darin und u.

    a. in seiner bedeutendsten theoretischen Schrift "Was tun?" (1902) entwickelte und begründete er sein Konzept einer Kaderpartei von Berufsrevolutionären als Vorhut des Proletariats im Kampf um die Herbeiführung des Sozialismus. In der Revolution von 1905 spielten der viel zu spät (November 1905) nach Russland zurückgekehrte Lenin und seine Anhänger eine insgesamt unbedeutende Rolle. Lenins erneuerte Emigrationszeit (1907-1917) mit den Hauptstationen Genf, Paris, Krakau, Bern und Zürich war gekennzeichnet einerseits durch sein Ringen um Festigung der zahlenmäßig dezimierten Bolschewiki als Kaderpartei sowie andererseits - ab 1914 - durch sein unablässiges Agitieren gegen den 1. Weltkrieg, den er als höchst imperialistischen Kapitalismus wie als Voraussetzung und Hebel für eine allgemeine proletarische Revolution deutete. Die auch ihn überraschende Februarrevolution 1917 in Russland gab ihm die Möglichkeit , sein Konzept praktisch zu erproben, nämlich "den Krieg in einen Bürgerkrieg zu verwandeln" und so die proletarische Revolution herbeizuführen.

     Nachdem Lenin in einer Gruppe von Gesinnungsgenossen mit offizieller deutscher Reisehilfe über Deutschland, Schweden und Finnland am 16. April 1917 Petrograd erreicht hatte, verkündete er tags darauf in den Aprilthesen sein radikales Aktionsprogramm. Besonders wichtig waren dabei die drei einfachen Parolen "Frieden um jeden Preis!", "Alles Land den Bauern!", "Alle Macht den Sowjets!". Ein von L.D. Trotzkij vorbereiteter Aufstand in Petrograd lief am 25 Oktober bis 7.

     November 1917 erfolgreich ab und brachte Lenin als Vorsitzender des Rates der Volkskommissare an die Macht(Oktoberrevolution). Er handhabte sie von Anfang an mit großer, sich rasch zum Terror steigernder Härte, auch gegenüber den anderen sozialistischen Parteien. Gegenüber dem Ausland verfolgte Lenin eine doppelpolige Politik: die langfristige der Weltrevolution und eine kurzfristige des zeitweisen Auskommens mit kapitalistischen Mächten. Mit der Schaffung des Politbüros und des Sekretariats des Zentralkomitees (1919) sowie dem Verbot der Fraktionsbildung (1921) verwirklichte Lenin die Verlagerung der Macht innerhalb der Partei in eine Kleine elitäre Führungsgruppe. Er förderte dadurch zugleich die Bürokratisierung der Partei, und schuf insgesamt ein neuartiges Herrschaftssystem. Die Abberufung Stalins vom Amt des Generalsekretärs der Partei, die er in seinem sogenannten "Testament" vom Dezember 1922/Jänner1923 forderte, konnte Lenin u.

    a. wegen einer rasch fortschreitenden Gehirnsklerose, die ihn nach einem ersten Schlaganfall (Mai 1922) teilweise, nach einem zweiten (März 1923) völlig handlungsunfähig machte, nicht mehr durchsetzen.

 
 

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