Startseite   |  Site map   |  A-Z artikel   |  Artikel einreichen   |   Kontakt   |  
  


geschichte artikel (Interpretation und charakterisierung)

Wilsons 14 punkte, die pariser vorortverträge und derenfolgen





Wilsons 14 Punkte contra Pariser Vorortverträge
"To make world save for democracy" war Wilsons Idee im Januar 1918, als er seine 14 Punkte als Grundlage eines Friedens in Europa und der Welt darbrachte.
Die Leitgedanken der Punkte waren, dass die Rüstung aller Länder beschränkt werden solle, dass sich Staatsgrenzen nach Nationalitätslinien richten sollen, dass jede Nationalität in Autonomie leben dürfe, das die europäischen Staaten wirtschaftlich verknüft sein sollen und dass bestimmte Meeresgebiete mit besonderer strategischer Bedeutung (z.B. die Dardanellen) unter internationale Verwaltung gestellt werden. Zuletzt schlug Wilson die Bildung einer "Gesellschaft der Nationen" vor, die die friedliche Lösung kolonialer und anderer Streifragen zum Ziel hatte. Gebietsabtretungen (außer in Polen und Elsaß-Lothringen) sah Wilsons Plan nicht vor.

Doch spätestens in den Pariser Vorortverträgen 1919 zeigte sich, dass Wilsons 14 Punkte fast keine Beachtung beim Friedenschluss gefunden hatten. Der Vesailler Vertrag (28.06.1919) hatte grundlegend andere Bestimmungen. So sah der Teil I vor, dass die gesamten deutschen Kolonien durch "fortgeschrittene Nationen" verwaltet werden. In den Teilen II und III wurden die neuen deutschen Grenzen festgelegt, was sehr große Gebietsabtretungen neben Elsaß-Lothringen und Weßtpreußen (polnischer Korridor) mit sich brachte. Das waren: Hultschiner Ländchen, Memelgebiet, Norschleswig, Eupen-Malmedy, Teile von Oberschlesien und Teile von Ostpreußen. Des weiteren wurde Danzig freie Stadt. Bei manchen dieser Gebietsabtretungen kam es vorher zu Volkabstimmungen, deren Ergebnis allerdings fast außschließlich nicht anerkannt wurde. Das Saargebiet kam für 15 Jahre unter französische Verwaltung und die linksrheinischen Gebiete wurden vom französischen Heer besetzt. In den Teilen IV und V des Versailler Vertrages musste Deutschland auf seine Rechte im Ausland/ Kolonien verzichten und alles Waffengerät und Milität über 100.000 Mann abschaffen. Weiterhin mussten die Grenzbereiche (50-km-Zone) entmilitarisiert werden. Im Teil VII wurde der deutsche Kaiser Wilhem II zum Kriegsverbrecher denunziert und dessen Auslieferung verlangt. Der Teil VIII des Vertrages erklärt "... Deutschland erkennt an, dass Deutschland und seiner Verbündeten als Urheber für alle Verluste und Schäden verantwortlich sind, die die alliierten und assoziirten Regierungen ... infolge des Krieges, der ihnen durch den Angriff Deutschlands und seiner Verbündeten aufgezwungen wurde, erlitten haben." und begründet somit die Reparationen.
Im Vertrag von St. Germain-en-Laye (Friedensvertrag mit Österreich), musste Österreich Südtirol, Triest, Dalmatien und Teile Kärntens und Krains abtreten. Des weieteren wurde das Heer auf 30.000 Mann reduziert und der Zusammenschluss mit Ungarn oder Deutschland untersagt.
Der Vertrag von Trianon (mit Ungarn) verlagte die Abtretung der Slowakei, Teilen der Ukraine, Kroatien, Siebenbürgens, Banat und Slowenien und die Herabsetzung der Heeresstärke auf 35.000 Mann.
Im Vertrag von Neulliy (mit Bulgarien) wurden die Abtretung südwestthrazischer Gebiete und eine Heeresstärke von maximal 20.000 Mann beschlossen.
Der Vertrag von Sèvres (mit der Türkei) legte die internationale Kontrolle der Meerengen, Abtretung der ägäischen Inseln, Syriens, Kilikiens, des Iraks, Palästinas und die Selbstständigkeit Armeniens fest.

Durch die Pariser Vorortverträge zeigt sich, dass nur zwei Grundgedanken Wilons in eben diese eingegangen sind: 1) die Gründung eines Völkerbundes (nach Teil I des Versailler Vertrages) und 2) die internationale Kontrolle einiger (weniger) Meeresengen. Dem entgegen gab es Staatsgrenzen, wo Nationalitäten nicht berücksichtigt wurden und diese keine Autonomie hatten ebenso wie Staaten ohne Rüstungsbeschränkungen. Auch zeichnete sich die wirtschaftliche Isolation Deutschlands ab.

Folgen/Probleme
Generelle Probleme waren vorprogrammiert in Gebieten mit verschiedenen Nationalitäten (Jugoslawien, Siebenbürgen, Südtirol), bezüglich der Staatsformen und bezüglich der Friedensverträge. So war Deutschland durch den Versailler Vertrag in seiner "Staatsehre" verletzt. Im einzelnen ergaben sich folgendeKonflikte:

Verstärkung des Nationalgefühls Probleme mit nationalen Minderheiten
Auseinandersetzung mit Friedensverträgen Revisionsforderungen der Besiegten
Verzögerung des wirtschaftl. Aufbaus durch Reparationen + Revisionsforderungen
Frage der Staatsform viele neue Staaten von Demokratrie überfordert
Versagen des Völkerbundes in Krisen zeigt sich, dass Völkerbund überfordert
Ende der europ. Vormachtstellung neue Großmächte -> Rivalität zwischen Völkern
Scheitern der Abrüstungen Potenzial für neuen Krieg bleibt bestehen
expansive Außenpolitik neue Interessenkonflikte
USA: Isolation von Europa neue Welt wächst nicht zusammen
Konfkite GB - F durch Konfkite um Öl im Orient neue Weltkrise?
Zwiespältige Meinung zu RUS Siegermächte von RUS distanziert


Warum wurden Wilsons 14 Punkte nicht umgesetzt?
Bei soviel möglichen Konflikten muss man sich jetzt die Frage stellen, warum Wilsons Vorschläge (die mutmaßlich weniger Konflikte geschürt hätten) nicht umgesetzt wurden!
Zum einen lag es daran, dass Wilson davon ausging, Deutschland würde im Januar 1918 freiwillig den Krieg beenden und würde nicht später besiegt werden müssen.
Zum anderen lag es am enormen Sicherheitsdenken der Franzosen, die aufgrund der topographischen Lage ihres Landes ein militärisch starkes Deutschland fürchteten. Frankreich ging es auch darum, durch die Saarbesetzung und durch die Reparationen Deutschland zu schwächen und die eigene Wirtschaft zu fördern. Die Erkennung Deutschlands als alleinigen Kriegschuldner machte auch Deutschlands Aufnahme in den Völkerbund schwierig. Von der Aufhebung wirtschaftlicher Schranken fürchten Frankreich und Großbritannien Nachteile für die eigene Wirtschaft.


Die Pariser Vorortverträge als Gefährdung der Weltsicherheit?
Als Schlussbemerkung muss man jetzt noch auf die Rolle der Pariser Vorortverträge bezüglich einer Grundlage für ein stabiles Europa eingehen.
Die entsprechenden Verträge schafften durch das Herstellen von Vielvölkerproblemen und durch Verletzung nationaler Ehre von Völkern ein Konfliktpotenzial von ungeheurem ausmaß (siehe "Folgen/Probleme"). Sie schafften eine Gefährdung der Sicherheit Europas und der Welt durch zu sorglosen Umgang mit Diplomatie. Radikalen Politikern gaben sie eine optimale Abgriffsfläche für Kritik.

 
 



Datenschutz
Top Themen / Analyse
indicator Heian-Periode (794 - 1185)
indicator Civil Rights
indicator Der Nationalismus
indicator Erkläre Zielsetzung und Bedeutung des Wiener Kongresses und des dt. Bundes!
indicator Karl Dönitz - ein Helfer Hitlers
indicator Juden im KZ Buchenwald-
indicator Nouve musiche und Belcanto im 17. und im 18. Jahrhundert:
indicator 50 Jahre Nato ... von 1948 - 1999(Bundeswehr)
indicator Ödön von Horvarth
indicator Literatur zwischen den Weltkriegen




Datenschutz
Zum selben thema
icon Industrialisierung
icon Realismus
icon Kolonialisierung
icon Napoleon Bonaparte
icon Mittelalter
icon Sozialismus
icon Juden
icon Atombomben
icon Pakt
icon Widerstand
icon Faschismus
icon Absolutismus
icon Parteien
icon Sklaverei
icon Nationalismus
icon Terrorismus
icon Konferenz
icon Römer
icon Kreuzzug
icon Deutschland
icon Revolution
icon Politik
icon Adolf Hitler
icon Vietnam
icon Martin Luther
icon Biographie
icon Futurismus
icon Nato
icon Organisation
icon Chronologie
icon Uno
icon Regierung
icon Kommunistische
icon Imperialismus
icon Stalinismus
icon Reformen
icon Reform
icon Nationalsoziolismus
icon Sezessionskrieg
icon Krieg
A-Z geschichte artikel:
A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z #

Copyright © 2008 - : ARTIKEL32 | Alle rechte vorbehalten.
Vervielfältigung im Ganzen oder teilweise das Material auf dieser Website gegen das Urheberrecht und wird bestraft, nach dem Gesetz.
dsolution