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geschichte artikel (Interpretation und charakterisierung)

Wie sich der frÄnkische feudalstaat entwickelte



Was der Ausdruck "Feudalismus" im weiteren Sinn bezeichnet Noch in der römischen Antike warem die Umrisse der mittelalterlichen Feudal¬ge¬sellschaft sichtbar geworden, die auf Subsistenzwirtschaft beruhte (geschlossene Hauswirtschaft, keine Warenproduktion), und in der das Eigentum am Grund und Boden und bald schon ein einge¬schränktes Eigentum an den Bauern der Grundbesitzerklasse zukam. Die Völkerwanderung brachte vielfach nur einen Wechsel der Herren mit sich.
Auch bei den germanischen Eroberern kam es zu einer Art "Arbeits-teilung" zwischen einem auf das Kriegshandwerk spezialisierten grundbesitzenden Stammesadel und abhängigen Bauern, die zur Ablieferung von Naturalien und zu allerlei Diensten verpflichtet waren. Ihre Abhängigkeit und Unfreiheit reichte in vielfäl¬ti¬gen Abstufungen von einer lockeren Tributpflicht bis zur eigentlichen Leibeigenschaft, die sich kaum von Sklaverei unterschied.
Was der Ausdruck "Feudalismus" im engeren Sinn bezeichnet Im engeren Sinn bezeichnet der Ausdruck "Feudalismus" lediglich die Beziehungen und Abhängigkeiten innerhalb der Gesellschaftsklasse der kriegeradeligen Grundbesitzer: Die Krone überließ ihren Vasallen (Grafen, Herzögen) Land als "Lehen" (lat. "feudum"), das heißt "leihweise" und nicht als Eigentum. Die Gegenleistung bestand im Kriegsdienst der Vasal¬len, die ihrerseits wieder "Aftervasallen" (Ritter) belehnten. Im Frankenreich wurden die Bauern im 8. Jahrhundert (Schlacht zwischen Tours und Poitiers) nicht mehr im Krieg aufgeboten.
Wie sich das Frankenreich und das Königtum der Merowinger her¬ausbildeten und die Kirche zur wichtigsten Stütze
des fränkischen Staates wurde Feudalstaatliche Verhältnisse entwickelten sich um die Wende vom 5. zum 6. Jahr¬hun¬dert zuerst bei den Franken, die von ihrem Stammland an der unteren Schelde ins Pariser Becken expandierten. Am Ende des 5. Jahrhunderts brach der Merowinger Chlodwig die Macht der übrigen fränkischen Stammesfür¬sten und Kleinkönige und begründete das fränkische Königtum.
Chlodwig trat zum katholischen Christentum über, das als Religion der "Mühseligen und Beladenen" entstanden war. Die Kirche wurde nun aber zur stärksten Stütze des fränkischen Staates und der feudalen Gesellschaftsordnung. Die Unterwerfung von Völkerschaften ging in den folgenden Jahrhunderten mit deren Christianisierung einher. Und stets war es der Adel, der zuerst zum Christentum übertrat. Schenkungen mach¬ten die Kirche zum größten Grundbesitzer des Reiches.
Wie die Merowinger von den Karolingern abgelöst wurden und das Frankenreich den Höhepunkt seiner Macht unter Karl dem Grossen erreichte Seit der Mitte des 7. Jahrhunderts wurden die Merowinger mehr und mehr zu bloßen Schattenkönigen herabgedrückt, während die Familie der Karolinger ihre Stellung als Haus¬meier immer mehr ausbaute und festigte. Im Jahre 751 wurde der letzte Merowingerkönig in ein Kloster gebracht und der Karolinger Pippin mit päpstlicher Hilfe zum König des Franken¬reiches erhoben.
Den Höhepunkt seiner Macht erreichte das fränkische Karolingerreich um die Wende des 8. zum 9. Jahrhundert. Karl der Große unterwarf/christianisierte die Sachsen. Eine Verschwörung gegen die fränkische Herrschaft wurde von ihm im Jahre 782 mit Hilfe von Teilen des sächsischen Adels blutig unterdrückt. Zeitge¬nössische Quellen berichten, daß damals in Verden an der Aller 4.500 Aufständische hingerich¬tet worden sein. Wi¬dukind, der bedeutendste unter ihren Führern unterwarf sich drei Jahre spä¬ter.
Nachdem Karl der Große die Sachsen und Bayern unterworfen hatte, war der fränkische Staat zum wichtigsten Machtfaktor Mittel- und Westeuropas geworden, und, indem er sich im Jahre 800 vom Papst zum Kaiser krönen ließ, erhob er den Anspruch auf die Erb¬schaft des weströmischen Reiches. Die oströmischen Kaiser anerkannten Karl notgedrungen.
Daß das Reich Karls des Grossen aber lediglich ein mit militä¬risch-adminis-trativen Mitteln zusammengefügtes Konglomerat von Völ¬kerschaften darstellte, das bald nach Karls Tod ausein¬anderfiel Das Karolingische Reich war ein mit militärisch-administrativen Mitteln zusammenge¬fügtes Konglomerat von Völkerschaften, die im Verband des Reiches weiterhin ihr Eigenleben führten und ihre eigenen Sprachen besaßen. Das einzige Band, das diese einander fremden Teile zusam¬menhielt, war die relativ starke Zentralgewalt unter Karl dem Großen mit einer strengen Verwal¬tungsordnung. Die Zentralgewalt, die sich faktisch nur auf den königlichen Grundbesitz stützte und die nicht einmal einen festen Königshof besaß - aus Versorgungsgrün¬den wechselte der Sitz des karolingischen Hofes -, zerfiel bereits wieder mit dem Tod Karls im Jahre 814. Die Kräfte, die an ihrer Aufrechterhaltung interessiert waren, eine kleine Reichs¬aristokratie, die in allen Teilen des Imperiums begütert war, und die Kirche, waren nicht stark genug, das Auseinanderbröckeln zu verhindern.

 
 

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