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geschichte artikel (Interpretation und charakterisierung)

Wie es schon im 16. jahrhundert zu einer erfolgreichen bÜrgerlichen revolution kam



Wie die Niederlande den Habsburgern Steuern einbrachten und Vorteile aus dem Handel mit den spanischen Kolonien zogen Die Niederlande waren - wie bereits beschrieben - als Teil des Herzogtums Burgund durch die Heirat Maximilians I. mit Maria von Burgund an die Habsburger gekommen, für die sie als Quelle von Steuereinnahmen große Bedeutung hatten. Anderseits verschaffte den Niederlanden die Zugehörigkeit zum Habsburgerreich entscheidende Vorteile im Handel mit den spanischen Kolonien.
Während der Regierungszeit Karls V. erreichte aber der Steuerdruck, der auf den Niederlanden lastete, die Grenzen des Erträglichen, denn die Kriege, die Karl führte, verschlangen mehr Geld, als aufgetrieben werden konnte.
Wie für die Niederlande die Nachteile der Zugehörigkeit zum Habsburgerreich in den Vordergrund traten Nach dem Thronverzicht Karls und der Teilung des habsburgischen Gebietes kamen die Niederlande an Karls Sohn Philipp (II. 1556 - 1598) und damit an die spanische Linie des Hauses Habsburg. Die Kaiserwürde ging an Karls Bruder Ferdinand (I. 1556 - 1564) über.
Unter Philipp II. verstärkte sich die niederländische Opposition. Die Spanier vermehrten die Zahl der Bistümer und führten die Heilige Inquisition ein. Gegen die spanische Fremdherrschaft zu sein, bedeutete, gegen den Katholizismus zu sein.
Die 17 Provinzen der Niederlande waren in ihrer wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Entwicklung unterschiedlich weit fortgeschritten. Der offene Konflikt brach deshalb nicht in den südlichen Provinzen aus, in denen die Landwirtschaft vorherrschte, sondern in den nördlichen Industriegebieten. Das dortige Handels- und Manufakturbürgertum bekannte sich mehrheitlich zum Calvinismus. Die städtische und ländliche Armut sympathisierte mit dem Täufertum. Im Jahre 1566 erfaßte die Bilderstürmerbewegung zwölf der 17 Provinzen. Tausende Kirchen und Klöster wurden zerstört.
Wie der Herzog von Alba mit Terror auf die niederländische Opposition reagierte Seit 1567 repräsentierte der Herzog von Alba als neuer Statthalter Philipps die habsburgische Macht in den Niederlanden, deren Bevölkerung er durch systematischen Terror in die Knie zu zwingen suchte. Tausende fielen seinem Schreckensregiment zum Opfer, darunter etwa Egmont und Hoorn, die Führer der gemäßigten aristokratischen Opposition. "Die Nichtverbrannten" nannte die spanische Soldateska bezeichnenderweise die Niederländer. Den wirtschaftlichen Druck verstärkte der Herzog von Alba bis zur Unerträglichkeit durch die Einführung des spanischen Steuersystems (der Alcabala), das unter anderem die zehnprozentige Besteuerung jedes Handelsgeschäftes vorsah. Dies mußte den Ruin einer arbeitsteiligen Wirtschaft bedeuten, in der die Güter bereits durch viele Hände gingen, bevor sie an den Verbraucher kamen.
Wie es den Nordprovinzen gelang, die spanische Fremdherrschaft abzuschütteln Prinz Wilhelm von Oranien führte gegen den Herzog von Alba von Deutschland aus einen erfolglosen Krieg, in dem er sich bezahlter Söldner bediente. Die Mittel dazu stammten von den reichen Kaufleuten und Konsistorien niederländischer Städte (Konsistorium: oberste Verwaltungsbehörde in den evengelischen Kirchen). Er war deutscher Herkunft und hatte immer seinen Status als deutscher Reichsfürst betont. Mit dem Aufstand verband er die Hoffnung, die Stellung eines unabhängigen Reichsfürsten zu erlangen, Kurfürst von Brabant oder Holland zu werden.
Erfolgreicher war der Partisanenkampf, den die "Geusen" den Spaniern zu Wasser und zu Lande lieferten ("Wasser-" und "Waldgeusen"). Angeblich soll im Jahre 1566 ein Höfling die Überbringer einer Petition wegen ihrer ärmliche Kleidung verächtlich "Geusen"- Bettler genannt haben.
Beginnend mit der Eroberung der Stadt Brieille (1572) schüttelten die nördlichen Provinzen die spanische Fremdherrschaft ab konstituierten sich faktisch als neuer Staat, als eine oligarchische Republik, in der das Handelsbürgertum das Sagen hatte, die Wilhelm von Oranien als "Generalstatthalter" berief. Wilhelm wurde aber 1584 von einem spanischen Agenten ermordet. Sein Sohn Moritz von Oranien trat an seine Stelle, dem es gelang, weitere Gebiete (Teile Brabants und Flanderns) den "Generalstaaten" anzugliedern.
Wie die Spanier den Kampf aufgeben mußten und letztlich dieSelbständigkeit der Niederlande anerkannten Nach einer Reihe schwerer Niederlagen der Spanier, vor allem auch nach der Vernichtung der "Armada", der gegen England segelnden spanischen Invasionsflotte (1588), war an eine Rückeroberung der Nordprovinzen nicht mehr zu denken, und Spanien schloß mit den Generalstaaten 1609 einen Waffenstillstand. Die formelle Anerkennung der staatlichen Selbständigkeit der nördlichen Niederlande durch Spanien erfolgte allerdings erst 1648, am Ende des Dreißigjährigen Krieges im Westfälischen Frieden.
Daß die Südprovinzen spanisch blieben und im 18. Jh. noch einmal an Österreich kamen Die südlichen Provinzen (Belgien) vermochten die spanischen Feldherren Requesens und Don Juan d'Austria zu behaupten (Don Juan d'Austria: unehelicher Sohn Karls V., bekannt vor allem durch seinen Seesieg über die Türken bei Lepanto [1571]). Nach dem Aussterben der spanischen Linie des Hauses Habsburg wurden die südlichen Niederlande 1713 österreichisch und bleiben es bis 1797.

 
 

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