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geschichte artikel (Interpretation und charakterisierung)

Widerstand in tirol:





Tirol war neben Wien das zweite wichtige Zentrum des österreichischen Widerstandes. Gründe waren die geographische Beschaffenheit, die traditionelle Rolle der katholischen Kirche und die Bevölkerung, die großteils aus kleinen unabhängigen Bauern bestand, die einen ausgeprägten Nationalstolz besaßen. Der Widerstand setzte sich aus vielen kleinen Gruppen zusammen, die verstreut waren und die ein starkes Nationalgefühl für ihre Region besaßen. Es kommt hinzu, dass die Propagandamaschinerie der NSDAP nicht so beherrschend war, wie in den größeren Städten. Auch fanden die Widerstandskämpfer in dem österreichischen Patriotismus der Tiroler Bevölkerung Rückhalt. So konnten sie sich immer in die Berge zurückziehen wenn wieder einmal die Gestapo kam um sie zu verhaften. Auch wuchs dies Gruppe bald an, da sich ihr Deserteure anschlossen. Die wichtigsten Köpfe der Widerstandsgruppen waren Dr. Karl Gruber und Dr. Friedrich Würthle. Ab 1944 beschloß man Maßnahmen zum Sturz des Regimes durchzuführen. Die Gruppen nahmen Kontakt zum militärischen Widerstand auf und einige Offiziere in Tirol begannen den Widerstand durch Waffenlieferungen zu unterstützen. So half der Obergefreite Oskar Görz Dr. Gruber, da er eine Truppe aus Soldaten des Ersatzheeres bildete, die er zur Unterstützung des Widerstandes bestimmt hatte. Dr. Gruber hatte Kontakt mit den alliieren Mächten und so gelang es ihm Personen nach Tirol zu bringen, die den Widerstand unterstützten und die Bevölkerung ausbildeten. Die Widerstandskämpfer wollten im gleichen Augenblick, wenn die Alliierten an den Grenzen Österreichs kamen, einen Volksaufstand durchführen, um die Alliierten zu unterstützen und um den Unabhängigkeitswillen Österreichs von Deutschland zu demonstrieren und so einen besseren Eindruck für die Zeit nach dem Krieg zu hinterlassen. Die Brüder Otto und Fritz Molden bauten zugleich in Tirol eine O5-Gruppe auf und stellten die Verbindung aller Widerstandsgruppen in den Vordergrund ihrer Arbeit. Der Leutnant Steiner trat auch der O5-Gruppe bei und baute sie weiter aus. Er versuchte die Tiroler Bataillone von Nazis zu säubern und durch eigene verläßliche Leute zu ersetzen. Die Führer der O5-Gruppe, die bereits von den Amerikanern als beachtliche militärische Gruppe gesehen wurde, machten gemeinsam mit den Amerikanern Pläne, durch welchen sie eine Landung der Alliierten unterstützen könnten. Gleichzeitig wurde der bewaffnete Aufstand vorbereitet. Da die Gruber-Gruppe und die O5-Gruppe noch nebeneinander operierten, was die Effektivität minderte entschied sich Heuberger, der Führer der O5, sich dem Befehl Grubers zu unterstellen.

Zivilisten wurden geworben, die politische, organisatorische und technische Aufgaben übernahmen, während Soldaten mit Waffen ausgestattet wurden. Plakate der O5 wurden in Tirol und speziell in Innsbruck aufgehängt und österreichische Fahnen gehißt. Das hatte Großrazzien der Gestapo zur Folge, die viele Verhaftungen mit sich brachten. Gruber entschied sich nun von einem großen Aufstand abzusehen und hingegen wichtige Positionen (Brücken, Rundfunkstationen, Kasernen) in Tirol zu besetzen. Auch verstärkte er die Zusammenarbeit mit der 7. Und der 5. US-Armee.

Am 2.Mai kam es zum Aufstand. Widerstandskämpfer besetzten alle Kasernen in und um Innsbruck. Der Abwehrgeneral Tirols und sein Stab wurde durch ein Sonderkommando gefangengenommen. Allerdings wurden die Aufständischen von SS-Gruppen und der Wehrmacht schnell zurückgetrieben und diese verstreuten sich. Am 3. Mai, nachdem sich der Widerstand wieder neu formiert hatte drang man in das Zentrum der Stadt ein und die Polizeikaserne wurde besetzt, wo ein Waffenlager war. Um 17. Uhr war Innsbruck in den Händen des Widerstandes. Als Zeichen für die Widerstandskämpfer galt eine rot - weiße Armbinde. Durch diese Aktion war der Weg für die Amerikaner frei und über Funk wurde allen Tirolern mitgeteilt sich der Befreiung Amerikas nicht zu widersetzen. Am Abend des 3. Mai erreichten die ersten amerikanischen Truppen das schon befreite Innsbruck. Die Österreicher hatten also Tirol ohne großes Blutvergießen selbst befreit und der Aufstand in Innsbruck hatte zur Folge, dass die amerikanische Armee ganz Tirol ohne großes Blutvergießen einnehmen konnte. Auch wurde die Zerstörung der Infrastruktur und von Kraftwerken und Brücken durch Tiroler Freiheitskämpfer verhindert. Auch verhielt sich die Wehrmacht korrekt und so kamen Massaker an der aufständischen Bevölkerung kaum vor. Nur einzelne SS-Gruppen quälten jeden bewaffneten Zivilisten. Nach dem Krieg schätzte man die Stärke der Unabhängigkeitskämpfer auf etwa 1000 Mann, von denen 21 starben.

 
 



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