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geschichte artikel (Interpretation und charakterisierung)

Vom alltagsleben der bauern



Die Einzelhöfe, Weiler und Dörfer, die selten mehr als 20 Höfe umfassten, waren im Mittelalter oft noch durch große Wälder voneinander getrennt. Der Wald war geheimnisvoll und voller Gefahren. Er lieferte das Holz für Behausung und Werkzeuge, Brennmaterial und in Notzeiten auch Nahrungsmittel, Honig, Beeren und Pilze. Im Herbst trieb man die Schweine zur Mast in die Eichen- und Buchenwälder.
Die Häuser der Bauern waren aus Ständerwerk, die Wände aus Flechtwerk, mit Lehm überzogen. In den Alpen waren auch Blockbauten üblich. Die Häuser hatten zwei Räume - einen für die Menschen, einen für das Vieh. Jeder bäuerliche Betrieb sollte eine Hufe Land umfassen, das ist soviel Land, als für die Ernährung einer Vollfamilie erforderlich war und mit einem Gespann bearbeitet werden konnte. Getreide (Weizen, Roggen, Gerste, Hafer, Dinkel, Hirse) als Brot oder Brei, Hülsenfrüchte, Kohl und Kohlrüben waren die Grundlage der Ernährung, dazu kamen Milch und Milchprodukte. Fleisch wurde selten gegessen. Als Spannvieh verwendete man Rinder, später auch Pferde. Der einfache Hakenpflug konnte nur auf leichten Böden wirkungsvoll eingesetzt werden.
Neben einfachen Bewirtschaftungsformen wie Brandrodungswirtschaft (Ein Teil des Waldes wird in der trockenen Jahreszeit niedergenrannt, der Boden wird durch die Asche gedüngt und dann so lange genutzt, bis er erschöpft ist. Dann wird das Grundstück wieder der Natur überlassen, ein anderer Waldteil wird durch Niederbrennen gerodet.) und Feldgraswirtschaft (Regelmäßiger Wechsel von Ackerbau und Wiesennutzung auf einem Grundstück. Die Dauer der Nutzungsart hängt von Bodenart und Klima ab - zumeist etwa 2-3 Jahre Ackerbau, dann 8-12 Jahre Wiesen- oder auch Weidennutzung.) war die Zweifelderwirtschaft üblich, wobei im jährlichen Wechsel je ein Feld brach blieb und als Weide diente. In der Karolingerzeit gewann die Dreifelderwirtschaft (Wintergetreide, Sommergetriede, Brachland) allmählich an Bedeutung.
Die Menschen waren im Frühmittelalter ständig von Hungersnöten bedroht. Die Erträge waren gering, das Verhältnis von Aussaat zur Ernte etwa 1:2 und verbesserte sich im Hochmittelalter allmählich auf 1:3. Reserven konnten kaum gebildet werden. Die schlecht ernährten Menschen fielen häufig Krankheiten und Seuchen zum Opfer.

 
 

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