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geschichte artikel (Interpretation und charakterisierung)

Umweltverschmutzung und krankheiten in der industriellen revolution



Umweltverschmutzung und Krankheiten Zwar bringt uns die Industrielle Revolution in vielerlei Hinsicht Vorteile, aber man darf trotzdem nicht ihre Folgen übersehen, die vielleicht nicht unbedingt sofort erkennbar sind. Jedoch sind einige dieser Nachteile sofort zu sehen, sofern man nur einen Schritt vor die Tür geht und sich einmal genau umschaut. Viele Faktoren führen zu einer radikalen Veränderung der Tier- und Pflanzenwelt, bzw. der gesamten Natur: Das immer dichter werdende Verkehrsnetz, die Regulierung von Flussläufen, die Vergrößerung der landwirtschaftlich genutzten Gebiete, der Einsatz von Kunstdünger, die Dampfmaschinen und die dadurch erst entstehende Luftverschmutzung. Dies wird durch die Verbrennung von Kohle, die Bearbeitung von Stahl, Verhüttung von Erzen, Herstellung von Chemikalien und den Kunstdünger noch weiter verschlimmert, da durch die Verbrennung in den neuen Fabriken eine schwefelige Säure entsteht, die mit Regen und Luftsauerstoff zu saurem Regen reagiert. Dieser sorgt daraufhin für Vergiftung der Gewässer und des eigentlich gut fruchtbaren Bodens. Die Folgen sind deutlich zu spüren: Fische sterben in den sauer gewordenen Gewässern ab und durch die Verseuchung des Bodens wird der Ernteertrag immer geringer.

     Was sich wiederum negativ auf das Bevölkerungswachstum auswirkt. Die Konzentrierung auf einzelne Gebiete durch die Verlagerung von Unternehmen aufgrund der niedrigeren Auflagen treibt die Umweltverschmutzung ebenfalls voran. Zum Beispiel verlagern viele Unternehmen aus Belgien ihren Hauptsitz in das Ruhrgebiet. Die "Rauch- und Rußplage" ist jedoch viel mehr als nur Rauch und Ruß...

     Es treten weitere Belästigungen, wie Dämpfe, Gerüche, Wärme (regelrechte Hitze), Geräusche, giftige Abwässer, Beeinträchtigungen, Schädigungen und Gefährdungen auf. Der Rauch und Ruß setzen sich an Pflanzen und Bäumen ab, was die Photosynthese beeinträchtigt. Dadurch sterben die meisten Pflanzen ab. Das bedeutet: Noch geringere Ernteerträge! Dazu kommt noch, dass bei Kühen eine geringere Milchproduktion festzustellen ist, was wahrscheinlich auf das gefressene Gras des verseuchten Bodens zurückzuführen ist. Dieses sind völlig neue Umweltprobleme, sodass es schwer ist mit ihnen umzugehen. Den Verantwortlichen ist oft unklar, ob größere Gefährdungen für die Umwelt und die Bevölkerung bestehen.

     Die ganz Ignorierenden bezeichnen diese Krise lediglich als ein unwichtiges "Culturübel". Vielleicht tun sie das nur, weil ihnen noch nicht das Ausmaß und vor allem die Auswirkungen klar geworden ist. Die meisten sind nicht in der Lage genau einzuschätzen, welche Maßnahmen ergriffen werden sollen und müssen. Jedoch stellen die Umweltprobleme für manche Leute nur eine Kostenfrage dar, die es nicht wert ist gelöst zu werden. Zwar gab es schon mehrere Versuche das Unheil einzudämmen, aber die meisten schlugen fehl. Wie auch der Versuch die Abgase durch höhere Schornsteine weiter zu verteilen und somit zu verstreuen, daraus folgte, dass die darin enthaltenen Schadstoffe bloß über ein weitaus größeres Gebiet verteilt wurden.

     Es entstanden riesige Dunstglocken, die die Sonneneinstrahlung extrem verringerten. Der sogenannte "Smog" sorgt besonders in den Jahreszeiten Herbst und Frühling für regelrechte Nebelkatastrophen. Weiterhin ist es schwierig nachzuweisen, dass dies alles tatsächlich auf die vermehrte Luftverschmutzung zurück zu führen ist. Solange keine anerkannten Messmethoden und Untersuchungen vorliegen, können keine eindeutigen Schadensursachen angegeben und keine Grenzwerte zur Eindämmung der Verschmutzung festgelegt werden, obwohl dies eigentlich dringend notwendig wäre. Die Natur wird in der heutigen Zeit vor allem in den Industriegebieten nahezu vollkommen verdrängt. Erst nach und nach entsteht ein Umweltbewusstsein, das zum Beispiel durch mehrere Gesetze zum Schutze der Natur gestärkt wird.

     Folgende Bestimmungen der "Allgemeinen Gewerbeordnung für Preußen" von 1845 boten der Verwaltung die rechtlichen Möglichkeiten, erste Umweltschutzmaßnahmen durchzusetzen: § 26 Eine besondere polizeiliche Genehmigung ist nur erforderlich . zur Errichtung gewerblicher Anlagen, welche durch die örtliche Lage oder die Beschaffenheit der Betriebsstätte für die Besitzer oder Bewohner der benachbarten Grundstücke oder für das Publikum überhaupt erhebliche Nachteile, Gefahren oder Belästigungen herbeiführen können . § 27 Zu den gewerblichen Anlagen, welche einer besonderen polizeilichen Genehmigung bedürfen, sollen für jetzt gerechnet werden: Schießpulverfabriken, Anlagen zur Feuerwerkerei und zur Bereitung von Zündstoffen aller Art, Gasbereitungsanstalten, Zuckersiedereien, Hammerwerke, chemische Fabriken aller Art, Schnellbleichen, Schlachthäuser und Gerbereien; es gehören dahin ferner: alle Betriebe mit Dampfmaschinen oder Dampfkesseln und Dampfentwickler, durch Wasser oder Wind bewegte Triebwerke (Mühlen usw.) jeder Art, sowie Branntweinbrennereien und Bierbrauereien. Die Probleme beschränken sich jedoch nicht nur auf die Umwelt und deren Flora sondern wirken sich auch grundliegend auf das menschliche Wohlbefinden aus. Der starke Qualm, der trotz aller Schutzmaßnahmen an Türen und Fenstern in die Wohn- und Schlafzimmer der Bevölkerung zieht, löst immer häufiger Krankheiten wie Atem- und Herzbeschwerden und nächtliche Probleme wie Trockenheit des Halses zusammen mit einem schnürenden und brennendem Schmerz, Kopfweh, Blutandrang in den Kopf und Schlaflosigkeit aus. Dieses wirkt unaufhaltsam auf eine Verkürzung der Lebensdauer hin, wobei schon erste Todesopfer zu beklagen gewesen sind. Eine der größten Bedrohungen ist das verseuchte Wasser.

     Da wegen der ständig anwachsenden Bevölkerung auch immer mehr Wasser gebraucht wird, dieses aber durch die Fabrikabwässer und den sauren Regen verseucht ist, wurde zum Beispiel die Ruhr geklärt, doch andere Flüsse, wie die Emscher, bleiben verschmutzt. Vor allem die ärmeren Bevölkerungsschichten beziehen ihr Trinkwasser noch immer aus den verschmutzen und verdreckten Flüssen. Der Autor Wilhelm Raabe beschreibt die Wasserverschmutzung in seinem Buch "Pfisters Mühle" wie folgt: "Nun sieh dir das wieder an, Junge! Ist das nicht ein Anblick zum Erbarmen?" Erfreulich war's nicht anzusehen. Aus dem lebendigen, klaren Fluss, der wie der Inbegriff alles Frischen und Reinlichen durch meine Kinder- und ersten Jugendjahre rauschte und murmelte, war ein träge schleichendes, schleimiges. weißbläuliches Etwas geworden, das wahrhaft niemand mehr als Bild des Lebens und des Reinen dienen konnte. Schleimige Fäden hingen um die von der Flut erreichbaren Stämme des Ufergebüsches und an den zu dem Wasserspiegel herabreichenden Zweigen der Weiden . "Und es wird von Woche zu Woche schlimmer, und von Jahr zu Jahr natürlich auch" . "Guck, da kommen wiederum ein paar Barsche herunter, den Bauch nach oben ." Die Emscher, ein Schmutzwasserfluss (links) und einer ihrer kanalisierten Zuflüsse (rechts) Dadurch entstehen die ersten Krankheiten: SEUCHEN breiten sich aus.

     Menschen trinken das verschmutze Trinkwasser. Keiner weiß, wie gefährlich es sein könnte, weil keiner drüber nachdenkt. Werdet wach! Kocht das Wasser wenigstens vor dem Trinken ab! Auch die Verbrennung von Erzen und fossilen Brennstoffen ist gefährlich: Es entsteht Schwefeldioxid, ein stechendes, ätzendes und giftiges Gas, das Erkrankungen der Atemwege hervorruft. Auch Krankheiten wie Typhus, Cholera und Tuberkulose breiten sich schnell aus, es ist unbedingt notwendig Vorsorge zu treffen! Information Cholera Tuberkulose Die Cholera ist eine Erkrankung der Darmschleimhaut, die zu permanentem Erbrechen und Durchfall führt. Der stetige Wasserverlust bewirkt die innere Austrocknung des Körpers und den Verlust lebenswichtiger Mineralien. Ohne Behandlung sterben bis zu zwei Drittel aller Erkrankten innerhalb von ein bis sechs Tagen.

     Hervorgerufen wird die Cholera durch eine Infektion einem im Wasser lebenden Bakterium, das gegen Austrocknung empfindlich ist. Mittels kontaminierten Wassers oder kontaminierter Lebensmittel gelangt es in den Körper, vermehrt sich dort massenhaft im Darm und wird anschließend mit den Dejekten des Kranken ausgeschieden. Die Tuberkulose ist eine chronische Infektionskrankheit. Sie wird durch spezifische bakterielle Erreger hervorgerufen und kann alle Organe und körpereigenen Systeme befallen. Die Übertragung kann durch Einatmung infektiöser Tröpfchen, Staubpartikel oder eingetrockneter Exkrete, durch Aufnahme von tuberkulös infizierter Milch oder tuberkulös infiziertem Rindfleisch erfolgen. Vor allem arme Menschen in schlechten Wohn- und hygienischen Verhältnissen sind betroffen.

     Sie ernähren sich schlecht, weil Ware durch die schlechten Ernteerträge teurer wird, und sind der Luftverschmutzung direkt ausgesetzt. Helft auch ihnen! Und wenn sie ihre Kinder arbeiten schicken: Wissen sie über die Bedingungen dort bescheid? Wie schlecht es ihren Kindern dort geht? In der Feinspinnerei herrschen wegen der Qualität des Stoffes immer eine Temperatur von 30° Celsius bei hoher Luftfeuchtigkeit, es ist ohrenbetäubend laut und es gibt eine starke Staubentwicklung. Durch die Luftfeuchtigkeit und die Hitze arbeiten die Kinder in nasser Kleidung, kriegen durch das ständige Stehen an den Maschinen Geschwüre an den Unterschenkeln, Gehbeschwerden und werden durch die hohe Belastung schnell müde. Sie erkranken an Erkältungen, Augen-, Nasen-, Kehlkopf-, Rachen- und Lungenkatarrh. Außerdem fügen sie sich an den großen Maschinen schnell Finger, Hand und Unterarmverletzungen zu. Überlegen sie sich genau, ob sie das den Kindern antun wollen! Wenn wir dies nicht bald ändern, könnte die Industrie in der Zukunft anstatt wie heutzutage (links) wie rechts aussehen. 1.

     Was waren die Folgen des schmutzigen Fabrikqualms? 2. Welche Maßnahmen wurden zum Umweltschutz ergriffen?

 
 

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