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geschichte artikel (Interpretation und charakterisierung)

Tod in vietnam





Der Vietnamkrieg ist nur deshalb so interessant, weil er mit seinen Grauen und Greultaten zu den umstrittensten Kriegen der Weltgeschichte gehört. Dabei gingen nicht nur die amerikanischen Soldaten auf der Suche nach verstecken Vietcong - Kämpfern und Verstecken mit ungeheurer Härte vor, sondern auch der Vietcong selbst. Doch exakt diese Vorgehensweise der Weltmacht USA gegen eine kleine Gruppe von Guerillakämpfern, brachte die Öffentlichkeit gegen den Krieg mobil. Dabei spielte es auch eine große Rolle, daß die amerikanische Phase des Indochinakrieges zu den, vor allem durch Fotos und Filme, bestdokumentiertesten Kriegen gehört. Es war die Zeit, wo die modernen Massenmedien und da ist besonders das Fernsehen zu nennen den Krieg bis ins Wohnzimmer brachten. Das sich somit auch die, von der Politik eher ungeliebten Bilder gezeigt nicht verheimlichen ließen, versteht sich von selbst. Dadurch hatte die Bevölkerung zum ersten Mal die Chance, sich selbst ein Bild von der Situation in Indochina zu machen. Natürlich waren dies nicht die Bilder, von regierungstreuen Fotografen und Filmern, sondern sie Arbeiten von engagierten Leuten, die ein realistisches Bild vom Krieg zeichnen wollten, oder einfach nur Menschlichkeit zeigten, und durch die Veröffentlichung ihrer Bilder den Protest mehr oder weniger freiwillig angeheizt hatten.
Einige sehr bekannte Bilder und Aufnahmen, sind auch heute noch Sinnbilder für die Schrecken von allen Kriegen, denn der Vietnamkrieg war bestimmt nicht der einzige, bei dem Folter und sinnlose Exekutionen an der Tagesordnung waren, er war nur der Krieg, wo solche Bilder erstmals unzensiert veröffentlicht wurden.
Ein Beispiel für solche Berichterstattung entstand während der Tet - Offensive Nordvietnams.
Als sich der Vietcong auf dem Rückzug aus Saigon befand, wurde er von südvietnamesischen und amerikanischen Soldaten förmlich zurück in den Dschungel getrieben. Dabei wurde der Vietcong - Kämpfer Ngyuen Van Lem gefangengenommen. Jedoch sollte er vom Saigoner Polizeichef vor laufender Kamera und auf offener Straße erschossen werden. Kurz bevor er abdrückte, drückte auch jemand anderes auf einen Knopf und zwar der Fotograf Eddie Adams auf den Auslöser seines Fotoapparates. Als der Polizeichef seine Arbeit getan hatte, drehte er sich zu Adams um und meinte trocken: "Sie haben viele von euren Leuten getötet und viele von meinen Männern."
Van Lem hinterließ eine Witwe, die erst durch das entstandene Foto erfuhr, daß ihr Mann tot war. Auch nach dem Krieg hatte sich der Polizeichef nie für seine Tat entschuldigt, selbst nicht, nachdem er in die USA emigriert war.
Ein anderes Beispiel mit einem Happy End war die Bombardierung des Dorfes Tran Wang durch die US - Air Force und zwar mit Napalm am 8.Juni 1972. In diesem Dorf wurde der Vietcong vermutet und er sollte getroffen werden. Jedoch geschah ein unverzeihliches Mißgeschick. Obwohl Captain John Plummer zweimal anfragte, ob noch Zivilisten im Dorf seinen und es beide Male verneint wurde, befanden sich doch Zivilisten im Dorf. Dies erfuhr Plummer, der
den Befehl zum Angriff gab aber erst nach Veröffentlichung eines Fotos von Kim Phuc,
Kim Phuc, die nach dem Napalmangriff aus ihrem Dorf flüchtet. die damals neun Jahre alt war und mit ihrer
Familie in Tran Wang lebte. Dieses Mädchen lief nackt aus ihren brennenden Dorf, zusammen mit einigen anderen Dorfbewohnern und ihrer Mutter. Kims Bruder überlebte den Angriff nicht. Diesmal bestätigte Nick Ut den Auslöser und schuf damit ein Bild, daß heute jeder kennt und sofort mit Vietnam in Verbindung bringt. Nachdem Kim ihre schweren Verbrennungen auskuriert hatte, wurde sie in Vietnam zum Volkshelden, zum Symbol des Widerstandes gegen die Vorgehensweisen der USA. Sie studierte in Kuba und bat 1992 in Kanada, in dem die zu dieser Zeit auf Hochzeitsreise war um Asyl, was ihr auch gewährt wurde. Noch im selben Jahr traf sich Plummer mit ihr, um sie um Verzeihung zu bitten, für einen Fehler, der Jahrzehnte zurücklag und das Leben vom Kim Phuc für immer veränderte. Phuc verzieh Plummer und dieser konnte sich somit endlich der Vorwürfe entledigen, die er sich Jahrzehnte lang gemacht hatte. Denn auch sein Leben wurde durch die Bombardierung verändert, wenn auch nicht so tragisch wie das vom Kim Phuc.
Aber nicht alle, die damals ein Verbrechen begangen, standen dazu oder wollten gar ihre Opfer um Vergebung bitten. So blieben viele Verbrechen verborgen, waren jedoch an der Tagesordnung. So wurde berichtet, das amerikanische Soldaten ihren gefangenen Nordvietnamesen das Herz herausschnitten, ihnen die Köpfe abtrennten, oder bis zum Tode folterten.
Vielleicht befinden sich unter den 50 000 Vietnamveteranen, die nach dem Krieg Selbstmord begingen auch viele, die ihre Taten bis zu ihrem Tode nicht verarbeitet, oder die Schuld, die auf ihren Schultern lastete nicht mehr ertragen haben. Viele von ihnen werden ihre Taten zwar bereut, jedoch nie wie Plummer die Möglichkeit gehabt haben, sich bei ihren Opfern zu entschuldigen. Viele Kriege werden heute nur noch durch die Macht der Bilder oder der Medien gewonnen, da diese ein ungeschöntes Bild des Krieges zeigen, und im Gegensatz zu den Kriegführenden Militärs und Regierungen auch die Mißerfolge der eigenen Armee aufweisen. Der Vietnamkrieg war nur der erste in einer Reihe von folgenden Kriegen, die so Lückenlos mit sehr eindrucksvollen Bildern dokumentiert wurden und somit die Menschen nie vergessen lassen, daß Krieg kein Spiel ist, sondern das der Mensch dabei seine grausamste Seite zum Ausdruck bringt.

 
 



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