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geschichte artikel (Interpretation und charakterisierung)

Sullas wahl zum konsul und der konflikt mit p. sulpicius rufus



Sulla gelang es als erstem Mitglied seines Adelshauses seit 277, das Konsulat zu bekleiden. Nach seinen Erfolgen im Bundesgenossenkrieg hielt er die Gelegenheit für günstig, sich für das Jahr 88 zum Konsulat zu bewerben. Neben dem ebenfalls aristokratischen Q. Pompeius Rufus, dem Vater seines Schwiegersohnes, wurde er mit 50 Jahren fast einstimmig zum Konsul gewählt. Zur höchsten Würde im Staat gelangt, änderte er auch sein privates Leben, indem er sich von seiner dritten Frau Cloelia scheiden ließ und eine Verbindung mit der Nichte des berühmten Q. Caecilius Metellus Numidicus (cos. 109) einging, ein erklärter Todfeind des Marius. Diese Heirat führte Sulla in die engeren Kreise der führenden Adelsfamilien ein. Eine weitere große Verlockung für Sullas Ruhmsucht stellte darüber hinaus der unvermeidlich Feldzug gegen Mithridates im Frühjahr 88 dar, der unter dem Befehl eines der Konsuln stattfinden mußte. Ein Losentscheid versah Sulla mit dieser Aufgabe, während seinem Kollegen Rufus Italien als Provinz zufiel.
Jedoch bedurfte Rom im Angesicht dieses gewaltigen Feindes der vereinigten Kräfte der italischen Bundesgenossen, mit denen bisher aber noch kein vollständiges Friedensverhältnis wiederhergestellt war. Für Rom stellte sich nun das Problem, nach dem Beweis seiner überragenden Staats- und Kriegskunst gegenüber den Italikern diesen bei ihren alten Forderungen nach Gleichberechtigung entgegenzukommen. In richtiger Einschätzung der Lage ließ sich deshalb der junge Patrizier P. Sulpicius Rufus für das Jahr 88 zum Volkstribunen wählen. Als solcher beantragte er das volle Bürgerrecht für die Italiker und für die Freigelassenen, die gegen diese gedient hatten. Nun lag das entscheidende Wort beim Konsul Sulla, der bisher in politischen Ämtern keine nennenswerten Tätigkeiten verzeichnen konnte und in diesem Fall staatsmännisches Denken vermissen ließ. Durchdrungen von traditionell aristokratischen Werten, unterschätzte er die Gefahr im Osten und sah als ärgsten Feind nach wie vor die Samniten und das selbstbewußte italische Bauerntum. Er war daher fest entschlossen, den Widerstand gegen ein Einigung Roms mit den Bundesgenossen aufrechtzuerhalten. Entsprechend brauchten Sulla und sein Kollege ihre Amtsgewalt gegen Sulpicius Rufus, indem sie außerordentliche religiöse Feiertage (feriae) erwirkten und somit eine Entscheidungsfindung behinderten.
Sulpicius ließ jedoch nicht von seinem Vorhaben ab. Er sammelte bewaffnete Anhänger um sich und ging mit ihnen zum Forum, wo die Konsuln gerade vor dem Castortempel eine Versammlung abhielten. Als diese sich weigerten, ihre Feiertagsverfügung zurückzunehmen, drang die Menge auf sie ein und tötet dabei auch Sullas Schwiegersohn. Sulla selbst konnte sich nur knapp mit Marius´ Hilfe retten, der ihn in seinem Haus versteckte und durch eine Hintertür Sullas Flucht ermöglichte. Er entkam zu seinem in Kampanien bei Nola stationierten Heer und bereitete die Abreise in den Osten vor. Währenddessen wurden die Anträge des Sulpicius in Rom vom Volk angenommen, weiterhin bewirkte er durch einen Volksbeschluß die Aberkennung von Sullas Kommando zugunsten des Popularen Marius, der bei den Italikern im Gegensatz zu Sulla beliebt war und nun zum Retter in der Not werden sollte. Zu Sullas großem Glück aber trafen die abgesandten Tribunen mit dem Befehl, Sulla des Kommandos zu entheben, erst ein, als Sulla schon bei seinen Truppen weilte. Aus Empörung über diesen Volksbeschluß versammelte Sulla seine ihm treu ergebenen Legionen um sich und erklärte, daß Marius nicht mit ihnen, sondern mit einem anderen Heer nach Asien und somit zu den dortigen Reichtümern aufzubrechen gedenke. Voller Wut über die ihnen vorenthaltene Beute und Ehre steinigten die Soldaten die beiden Tribunen und forderten, unter Sullas Kommando im Bundesgenossenkrieg moralisch verwildert, den Zug gegen Rom selbst. Es liegt auf der Hand, das diese Forderung genau Sullas Intentionen entsprach. Das Unrecht dieser Entscheidung wurde Sulla zwar deutlich gewahr, denn sämtliche höheren Offiziere bis auf einen Quästor sagten sich von ihm los, dennoch setzte er sich und seine Legionen umgehend gegen Rom in Bewegung.

 
 

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