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geschichte artikel (Interpretation und charakterisierung)

Spannungen mit england, frankreich und den usa



Die deutschen Erfolge im Westen im Jahre 1940 hatten sich bis in den Fernen Osten ausgewirkt und neue Perspektiven für die Japaner eröffnet. England war als Machtfaktor, zum mindesten zeitweise, erheblich geschwächt. Es hatte sich im Sommer 1940 der japanischen Forderung, die Burmastraße und Hongkong für Waffenlieferungen nach China zu sperren, wohl oder übel fügen müssen. Die niederländischen Kolonien hatten kein Mutterland mehr hinter sich. Frankreich mußte zwischen den Mächten lavieren, um sich sein Kolonialreich zu erhalten. Im August 1940 hatte es einer Forderung Japans auf Überlassung von drei Flugplätzen in Indochina zustimmen müssen, von denen aus Japan den doch nicht völlig unterbundenen chinesischen Nachschub über die Burmastraße bekämpfen wollte. Weitere Verhandlungen führten im Juli 1941 zu einem französisch-japanischen Abkommen, in dem sich beide Regierungen zu einer militärischen Zusammenarbeit im Interesse der gemeinsamen Verteidigung Indochinas verpflichteten. In seiner praktischen Anwendung bedeutete der Vertrag, daß Japan in Indochina nach Belieben Land-, See- und Luftstützpunkte einrichten konnte.

Diese Ausweitung der japanischen Machtposition nach Süden war eine latente Bedrohung der englischen Stellung in Ostasien. Burma, Malaya mit dem überragend wichtigen Singapur, Niederländisch-Indien waren in japanische Reichweite gerückt. Siam, dem die Franzosen auf japanischen Druck einen Grenzstreifen Indochinas abgetreten hatten, mußte als kommender Verbündeter Japans angesehen werden. Das bedeutete eine erhöhte Gefahr für Singapur.
England war nicht in der Lage, seine ostasiatischen Interessen allein zu wahren. Es fand, wie schon seit längerer Zeit in seinem Kampf gegen Deutschland, die Hilfe der Vereinigten Staaten, die sich durch die japanische Machtausweitung nicht minder in ihren Interessen bedroht fühlten.

Die Amerikaner ergriffen Gegenmaßnahmen. Auch die Vereinigten Staaten wollen für ihre Industrien in China neue Märkte finden deshalb treten sie in Japans \"Konflikt\" mit China mit verstärkter diplomatischer Aktivität und wirtschaftlichen Sanktionsmaßnahmen auf, die sich zu einem förmlichen Handelskrieg steigern. Im Juli 1941 sperrten sie die beträchtlichen japanischen Guthaben in den Vereinigten Staaten und verhängten eine Ölsperre, der sich auch England und die Niederlande für ihren südostasiatischen Besitz anschlossen. Das war ein vernichtender Schlag für die japanische Marine, die von nun ab von ihren Ölreserven leben mußte. Die Japaner konnten diesen gegen sie


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gerichteten Druck nur aufheben, wenn sie sich entweder aus Indochina und China, für dessen
Bezwingung sie unendlich viel Gut und Blut geopfert hatten, zurückzogen oder zum Kriege schritten, um sich zum mindesten in den Besitz des Öls in Niederländisch-Indien zu setzen.

In Washington erwartete man, daß sich die Japaner der Macht der Vereinigten Staaten beugen würden. Allein auf dem Gebiet der Stahlerzeugung stand einer amerikanischen Jahresproduktion von 28 Millionen Tonnen eine japanische von nur 7 Millionen gegenüber. Doch die Versuche des Premier-ministers, Fürst Konoye, die Spannung mit den Vereinigten Staaten zu beseitigen, führen zu keinem Ergebnis und scheitern. an den von Präsident Roosevelt geforderten Bedingungen.Unter dem Eindruck der Aussichtslosigkeit seiner Bemühungen tritt Konoye im Oktober zurück.

Ihm folgt das reine Militärkabinett Tojo. Auch Tojo versucht zunächst, noch weiter zu verhandeln, doch Roosevelt Forderungen sind unannehmbar, er fordert von dem japanischen Kaiser, die Zurück-ziehung der japanischen Truppen aus Indochina als unerläßliche Vorbedingung für die Erhaltung des Friedens.

Die unnachgiebige Haltung Roosevelts bei den Verhandlungen beruht auf der ungeheuren Gering-schätzung Japans. Die tatsächliche Stärke Japans, bleibt in Amerika unbekannt. Nach den Leistungen der Japaner in den ersten Kriegsmonaten weicht die überhebliche Geringschätzung einer unberech-tigten Überschätzung der japanischen Kraft.

 
 

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