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geschichte artikel (Interpretation und charakterisierung)

Russland unter der bolschewistischen führung





Schon einen Tag nach der Erstürmung des Winterpalais rief Lenin die russische Sowjetrepublik aus und der Petrograder Sowjet, der jetzt nur noch aus Bolschewisten bestand, setzte den, ebenfalls rein bolschewistischen, "Rat der Volkskommissare" unter der Führung Lenins ein.
Lenin sah zwar die Sowjets als die höchste Form der Volksherrschaft und als ein "effektives Vehikel der Zerstörung des bestehenden Staates" an, aber sah auch, dass sie durch ihre "diffusen und amorphen Strukturen kaum fähig waren den neuen proletarischen Staat" (Geschichte Russlands...; S.59) aufzubauen. Daher räumte er der Partei eine große Rolle ein, sie bekam absolute Priorität, was der Idee von Marx und Engels wiederum widersprach.
Aber Lenin vereinte in seiner Person nicht nur "revolutionären antistaatlichen Maximalismus" , sondern auch die "staatliche Despotie", wie es der russische Philosoph Berjajeus ausdrückte. ("Geschichte Russlands...", S.60)
Lenin verband die Geringschätzigkeit der Massen (unreife Mündel, daher eine Partei als "reife" Avangarde) mit der Fähigkeit, dem Willen des Volkes zu folgen.
Dies zeigen auch deutlich die ersten Dekrete, die im Rat der Volkskommisare verabschiedet wurden.
Zum einen das Dekret über den Frieden indem man der gestiegenen Friedenssehnsucht der Bevölkerung nachkam. Zum zweiten das Dekret über den Grund und Boden, das dem generationsalten Wunsch der russischen Bauernschaft nach der gerechten Verteilung nachkam, und mit dem Dekret über die Arbeiterkontrolle wurde den Industriearbeitern nachgekommen. In diesen Dekreten wurde die Aprilthesen Lenins Folge realisiert.
General Kerenski, der nach dem Sturm auf das Winterpalais flüchten konnte, marschierte am 11. November mit loyalen Truppen auf Petrograd zu. Auch innerhalb der Stadt kam es zu Aufständen, so setzte ein zarischer General bolschewistische Soldaten fest und einige, der Provisorischen Regierung ergebenen, Kadetten besetzten mehrere Gebäude. Doch die wenigen Aufständler waren der bolschewistischen Masse nicht gewachsen und wurden vertrieben und getötet.
Am 2. Dezember kam es zu einem formalen Waffenstillstand in der alten zarischen Festung Brest- Litowsk
Während der Friedensverhandlungen nahmen mehrere russische Provinzen von ihrem neuen Recht auf "Selbstbestimmung der Länder" Gebrauch, das alte russische Reich zerbrach immer mehr und neue Nationen wie -, Finn- und Lettland entstanden.
Innerhalb Russlands entbrannte immer stärker ein blutiger Bürgerkrieg zwischen "Rot", den Bolschenwisten und "Weiß", russische Offiziere und Soldaten, die in der Armee des Zaren gedient hatten. Dieser Bürgerkrieg konnte letztlich erst 1921 für die Bolschewisten entschieden werden, während dieser Zeit hatte die Bevölkerung abwechselnd unter rotem und weißen Terror zu leiden.
Im November hatte Lenin die Wahl zur Verfassungsgebenden Versammlung noch zuversichtlich festgelegt, doch zu seiner Verwunderung und Verärgerung mußten die Bolschewisten eine katastrophale Niederlage hinnehmen, da sie weniger als ein Viertel der Stimmen für sich verbuchen konnten. In der neuen Versammlung hatten eindeutig die (rechten, sowie linken) Sozialisten die Mehrheit.
Während der Versammlung kam es immer mehr zu Auseinandersetzungen, desto mehr demokratische Gesetze verabschiedet wurden. Demonstrativ verließen die Bolschewisten die Versammlung (wie bei zuvor vor der Oktoberrevolution auch die Provisorische Regierung) , diese beschloss mit überwältigender Mehrheit die Ausrufung zur demokratischen und föderativen Republik.
Doch soweit sollte es nicht kommen. Der bolschewistische Sowjet erklärte die Auflösung der Versammlung mit der Begründung, sie könne, "nur die Rolle einer Kulisse spielen, hinter der der Kampf der Konterrevolutionäre für den Sturz der Sowjetmacht vor sich gehen würde." (Geschichte des 20. Jahrhunderts, S.584)
Somit hielt die erste demokratische Regierung Russlands nur 24 Stunden stand.

 
 



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