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geschichte artikel (Interpretation und charakterisierung)

Nahost konflikt:





Naher Osten, politisch-geographische Bezeichnung für den Großraum, der Südwestasien und

Nordostafrika und somit folgende Länder umfaßt: Ägypten, Israel, Jordanien, Syrien, Libanon,

Türkei, Irak, Iran sowie die Länder der Arabischen Halbinsel Saudi-Arabien, Jemen, Oman, die

Vereinigten Arabischen Emirate, Katar, Bahrain und Kuwait. Seit frühester Zeit haben Menschen

den Nahen Osten wegen Handels- oder Machtinteressen durchquert. Verschiedene Hochkulturen

entwickelten sich von hier aus. Die ersten Städte, Regierungen, Gesetzesbücher und Alphabete

stammen aus dem Nahen Osten.

Geschichte des Nahen Ostens:

Die ersten Reiche waren Ägypten und Sumer; sie entstanden noch vor 3000 v. Chr. Dann

entstand das Reich Babylonien in Mesopotamien. Um 1000 v. Chr. entstanden die Königreiche

Phönizien und Israel. Im 6. Jahrhundert v. Chr. eroberten die Perser den gesamten Nahen Osten.

Im 4. Jahrhundert v. Chr. wurde Persien, von Alexander dem Großen aus Mazedonien erobert.

Hellenistische und römische Ära:

Beginnend mit der Eroberung durch Alexander war der Nahe Osten für etwa ein Jahrtausend Teil

der hellenistischen (d. h. von der griechischen Kultur geprägten) Welt..

Islamische Ära:

Im frühen 7. Jahrhundert trat der religiöse Führer Mohammad . Als der Prophet 632 starb, hatten

seine Glaubenslehren, die auf jüdisch-christlichen und arabischen Traditionen aufbauten.

Arabische Vorherrschaft:

Mohammads Nachfolger, die sogenannten Kalifen, führten die Völker der Arabischen Halbinsel

in mehreren Vorstößen nach Syrien, Mesopotamien, Persien und Ägypten. Das Kalifat wurde von

zwei aufeinanderfolgenden Dynastien beherrscht: den von Damaskus aus regierenden Omaijaden

(661-750) und den Abbasiden (750-1258), die in Bagdad ansässig waren.

Im 10. Jahrhundert breiteten sich Türken aus Zentralasien im Nahen Osten aus. Sie übernahmen

Glauben, Gesetze und Kultur der ansässigen Muslime und regierten schon bald die meisten ihrer

Länder.

Europäische Vorherrschaft:

Nach dem 16. Jahrhundert erfolgte der Niedergang der großen islamischen Reiche. Die Osmanen

verloren europäische Gebiete an Österreich und Rußland; die Safawiden mußten sogar ihr

gesamtes Territorium aufgeben. Der Iran erlebte im 18. Jahrhundert unter Schah Nadir einen

Aufschwung, auf den jedoch erneut Jahre des Niedergangs folgten. Das Osmanische Reich hielt

etwas länger, da sich die europäischen Mächte nicht über seine Aufteilung einigen konnten.

Das 20. Jahrhundert:

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts schien zunächst der gesamte Nahe Osten unter europäische

Vorherrschaft zu geraten. In den dreißiger und vierziger Jahren wurden die meisten arabischen

Staaten von Großbritannien und Frankreich unabhängig. Nach dem Abzug der britischen Truppen

aus Palästina riefen die Juden 1948 den unabhängigen Staat Israel aus. Ein Angriff der arabischen



Staaten auf Israel blieb ohne Erfolg. Auch während der achtziger und neunziger Jahre gab es eine

Reihe von.

Im September 1993 erfuhr der arabisch-israelische Konflikt eine überraschende Wende: Der

israelische Premierminister Itzhak Rabin und der Führer der Palästinensischen

Befreiungsorganisation (PLO) Jasir Arafat einigten sich auf die Unterzeichnung eines

Friedensvertrags.

Ursprünge des Konfliktes:

Die Juden forderten einen eigenen Judenstaat, um den Verfolgungen ein Ende zu setzen. In

mehreren Einwanderungswellen kamen bis zum 2.Weltkrieg etwa 400 000 Juden nach Palästina.

Seinen Ursprung nahm der Nahostkonflikt in der britischen Politik. Für die arabische

Unterstützung gegen die Türken im 1. Weltkrieg hatten die Briten die Gründung eines

unabhängigen arabischen Staates in Aussicht gestellt, der in Palästina gegründet werden sollte.

Am 2. November 1917 versprachen sie außerdem den Juden einen eigenen Staat (ebenfalls in

Palästina; Balfour-Deklaration). Auf den ersten antijüdischen Aufstand der Araber (1936-39)

reagierte Großbritannien mit einer Beschränkung des jüdischen Zuzugs nach Palästina. Die

britische Regierung sah sich jedoch außerstande, eine Lösung für das Problem zu finden und

übergab 1947 die Angelegenheit an die Vereinten Nationen. Der Lösungsvorschlag der UNO sah

dann eine Teilung des Landes (in einen jüdischen und arabisch-palästinensischen Staat) vor.

Jerusalem sollte internationale Zone werden. Während der Plan von jüdischer Seite akzeptiert

wurde, wurde er von den Palästinensern entschieden abgelehnt. Darauf brachen Unruhen aus.

Der Staat Israel und die Palästinenser

Im Mai 1948 endete das britische Mandat über Palästina. David Ben Gurion, Chaim Weizmann,

Golda Meir proklamierten am 14. des Monats den Staat Israel. Die arabischen Staaten unterlagen

im darauffolgenden israelisch-arabischen Krieg (1. Nahostkrieg), mehrere hundertausend

Palästinenser mußten aus dem israelischen Gebiet in die umliegenden Staaten fliehen, viele

wurden gewaltsam vertrieben. Der Grundbesitz der Flüchtlinge wurde an jüdische Siedler vergeben.

Im Exil bildeten sich verschiedenen palästinensische Nationalbewegungen. Jasir Arafat u. a.

gründete 1959 in Kuwait die Befreiungsbewegung Fatah, die von Beginn an den bewaffneten

Kampf zur Befreiung Palästinas befürwortete. 1964 wurde die Palästinensische

Befreiungsorganisation PLO (Palestine Liberation Organization) auf Grundlage der seit Beginn

des Nahostkonfliktes bestehenden Guerillaorganisationen (Fedajin) ins Leben gerufen. Nach der

Niederlage der Araber im Sechstagekrieg 1967 (3. Nahostkrieg) erlangte die Fatah Einfluß in der

PLO; 1968 wurde Arafat ihr Präsident. Unter ihm erlangte die PLO den Führungsanspruch der

Palästinenser gegenüber Jordanien, der 1974 von den Staaten der Arabischen Liga anerkannt

wurde. Die Errichtung eines unabhängigen palästinensischen Staates wurde gefordert. Als

Nachfolgeorganisation der Bewegung der Arabischen Nationalisten gründete George Habasch

1967 die Volksfront zur Befreiung Palästinas, die u. a. den Anschlag auf die israelische

Olympiamannschaft 1972 beging.

Weitreichende Bedeutung im Konflikt mit den Palästinensern erlangte die israelische

Siedlungpolitik. Nach dem Sieg im Sechstagekrieg begann Israel in den besetzten Gebieten, vor

allem im Westjordanland, mit der Errichtung von jüdischen Siedlungen, die den Anspruch Israels

auf die Gebiete unterstreichen sollten. Trotz der Verurteilung des Siedlungskonzeptes durch die



Vereinten Nationen hielt Israel daran fest, bis 1992 die Regierung unter Itzhak Rabin die

Neuerrichtung von Siedlungen untersagte.

Erste Entspannung des Konfliktes

Nach dem Jom-Kippur-Krieg (4. Nahostkrieg) brachte 1973 der US-amerikanische

Außenminister Henry Kissinger den ersten israelisch-arabischen Entspannungsprozeß in Gang.

Auf der Genfer Nahostkonferenz (1973-74) wurden Truppenentflechtungsabkommen zwischen

Israel und Syrien sowie zwischen Israel und Ägypten vereinbart. 1974 sprachen die Vereinten

Nationen den Palästinensern das Recht auf nationale Unabhängigkeit und Souveränität zu und

gewährten der PLO einen ständigen Beobachterposten. Direkte Friedensgespräche begannen, als

im November 1977 der ägyptische Präsident Anwar as-Sadat nach Jerusalem reiste. Sie endeten

am 26. März 1979 mit dem ägyptisch-israelischen Friedensvertrag, der von Sadat und dem

israelischen Ministerpräsidenten Menachem Begin unterzeichnet wurde (Vertrag von Camp

David). Vertragsgemäß zog sich Israel von der Sinaihalbinsel zurück. Verschiedene arabische

Staaten wie Syrien, Algerien, Jemen und Libyen sowie die PLO lehnten den Vertrag ab.

Im Dezember 1987 begann der Aufstand der Palästinenser im Gazastreifen und im

Westjordanland, die Intifada (Erhebung), mit dem Ziel der Errichtung eines souveränen Staates.

Erster Erfolg der Intifada war die Erklärung König Husains von Jordanien vom 31. August 1988,

den Hoheitsanspruch Jordaniens auf das Westjordanland zugunsten eines unabhängigen

palästinensischen Staates zurückzuziehen. Am 15. November proklamierte daraufhin der

Palästinensische Nationalrat den Staat Palästina.

Im Oktober 1991 begannen in Madrid Friedensverhandlungen zwischen Israel und der PLO, die

in Washington fortgesetzt wurden. 1993 wurde bei Geheimverhandlungen in Norwegen der

Durchbruch erzielt: Israel erklärte sich bereit, zunächst den Gazastreifen und das Gebiet um

Jericho einer palästinensischen Verwaltung zu übergeben. Israel und die PLO erkannten sich

gegenseitig an; am 13. September besiegelten Arafat und Rabin das Abkommen. 1994 begann der

Aufbau der palästinensischen Selbstverwaltung; der Friedensprozeß wurde durch den

Friedensschluß zwischen Jordanien und Israel weiter vorangetrieben. Für ihre Bemühungen um

eine Friedensregelung für den Nahen Osten erhielten Arafat, Rabin und der israelische

Außenminister Shimon Peres 1994 den Friedensnobelpreis. Bis heute ist es jedoch nicht

gelungen, Terror- und Kampfhandlungen in Palästina völlig zu beenden.

 
 



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