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geschichte artikel (Interpretation und charakterisierung)

Industrie von 1777 bis heute





9. 1 Die Entstehung der Sulzer -Chemie

9. 1. 1 Johann Sebastian Clais (1742 -1809)

9. 1. 2 Salomon Sulzer -Bernet

9. 1. 3 Entwicklung der Firma Sulzer

9. 1. 4 Die SLM

9. 2 Johann Jakob Rieter

9. 2. 1 Entwicklung der Firma Rieter

9. 3 Die Spinnerei Hard







9. 1 Die Entstehung der Sulzer -Chemie



Johann Sebastian Clais (1742 -1809) War ein genialer Erfinder aus Deutschland. Er befasste sich neben der Uhrmacherei auch mit anderen technischen Bereichen, wie Kohlenbau und Eisengussherstellung.

Hans Jakob Sulzer und Dr. med. Heinrich Ziegler (verwandt mit Martin Ziegler 1979 - )gründeten in Winterthur die erste chemische Fabrik der Schweiz, genannt Laboratorium. Sie baten den Erfinder Clais um Hilfe, offenbar mit Erfolg. 1777 kam Clais als technischer Leiter nach Winterthur. Als das Laboratorium die gewünschten chemischen Färbemittel herstellen konnte suchte Clais neue Herausforderungen und verliess die Firma Sulzer.







9. 1. 1 Johann Sebastian Clais



1784 heiratete Johann Sebastian Clais die Tochter seines Geschäftspartners Sulzer. Sie hatten 7 Kinder, vier starben im frühen Kindesalter.

1787 lies Clais die prächtige Villa erbauen, im jetzigen Lindengut. Clais bemühte sich einen Blitzableiter zu Installieren, den in Winterthur waren die meisten Häuser aus Holz. Das nötige Wissen beschaffte er sich von Benjamin Franklin. Winterthur war wahrscheinlich die erste Stadt in der Ostschweiz, welche Blitzableiter besass.











Im April 1794 erhielt Clais das Bürgerrecht. Er war nun Winterthurer. Nach dem er die Sulzer Chemie verlassen hatte, gründete er die Firma Clais & Co Winterthur. Diese Firma betrieb vorallem Salzhandel.







9. 1. 2 Salomon Sulzer -Bernet



Im Jahre 1777 entstand auch die erste Messinggiesserei. Die Leitung hatte Salomon Sulzer -Bernet, der Grosvater der Gebrüder Sulzer. Die Giesserei stand beim Hirschengraben (unter der heutigen Technikumstr). Schon bald wurde die Giesshütte zu klein, der Holzboden fing an zu faulen

und der Transport zur Hütte war sehr beschwerlich. 1786 erhielt Salomon Sulzer -Bernet die Erlaubnis am Holdertor eine neue Giesshütte zu bauen.







9. 1. 3 Der Wandel der Firma Sulzer



1834 Tauschte Johann Jakob Sulzer -Neufert (ist der Sohn von Salomon Sulzer -Bernet) das Areal vor dem Holdertor gegen ein Grösseres an der Zürcherstrasse ein. 1836 übergab er dieses Areal seinen Söhnen Johann Jakob und Salomon Sulzer. Diese Produzierten später unter dem Namen "Gebrüder Sulzer")

Ab 1851 arbeitete Charls Brown, ein englischer Ingenieur und Dampfmaschinenfachman, bei der Sulzer. Zu Dieser Zeit begann die Sulzer, nebst der Giesserei, auch Dampfmaschinen herzustellen. In diesem Jahr beschäftigt die Sulzer ca. 450 Leute.

1870 gründete die Sulzer eine eigene Berufsschule. Diese war die Erste Berufsschule in der Schweiz überhaupt. Jetzt beschäftigte die Firma Sulzer schon 1300 Arbeiter.

1871 verliess Charls Brown die Firma Sulzer und gründete die SLM (Schweizerische Lokomotive und Maschinenfabrik)

1893 schlossen die Gebrüder Sulzer mit dem deutschen Ingenieur Rudolf Diesel einen Vertrag. In diesem Vertrag erhielte die Firma Sulzer das Recht, in der Schweiz Dieselmotoren herzustellen. der erste Dieselmotor leistete 20 PS. 17 Jahre später lief das erste, mit einem Dieselmotor getriebene Hochseeschiff vom Stapel.

1904 entstand eine Schiffswerft in Winterthur.

Um 1900 war die Firma Sulzer auf dem Höhepunkt des Dampfmaschinenbaus. Die Sulzer konstruierte Maschinen mit 6000 PS.

Elf Jahre später gaben sie den Bau von grossen Dampfkraftanlagen auf und widmeten sich vorallem der Herstellung von Schiffsdieselmotoren, Dieselloks, Zentrifugalpumpen und Gross -Kühlanlagen. Zu dieser Zeit Arbeiteten ca. 6000 Leute für die Sulzer. (1910 lebten in Winterthur und Umgebung rund 46'000 Leute)

1959 weihte die Firma Sulzer die neue Grossgiesserei in Oberwinterthur ein. Hier wurden Gussteile für die grossen Schiffsdieselmotoren hergestellt. Im selben Jahr übernahm die Sulzer dir SLM. Längst gehören zahlreiche Tochterfirmen in aller Welt zum Sulzerkonzern.









1964 hatten 13'700 Arbeiter beim Sulzerkonzern Arbeit. Weltweit waren es 21'600 Personen. Winterthur war damals von ca. 88'000 Selen bevölkert.

Seit 1966 stellt der Sulzerkonzern Hüftgelenkprotesen für Menschen her (Sulzerglänk)

1969 wurden erstmals Frauen angelernt, die an einer Spitzendrehbank arbeiten durften. Weltweit sind heute über 1'600'000 Sulzer Hüftgelenke implantiert worden.

1988 erlebte der Sulzerkonzern den Höhepunkt im Dieselmotorbau. Der Sulzer RTA 84 leistet sagenhafte 57'000 PS. Sulzer verkaufte das Wissen zum Bau dieses Motors an eine koreanische Firma. Diese erhielt so die Lizenz, den Grossmotor zu produzieren.

1990 war die Dieselmotorära bei den Gebrüder Sulzer zu Ende. Die Firma stellt nun die Motoren in der "Neu Sulzer Diesel AG" her.

30. Juni 1993 schliesst die Sulzer Giesserei in Oberwinterthur. Neue Herstellungsverfahren führten dazu, dass viele Giessereien in der Schweiz zu wenig Aufträge erhielten und die Giesereien deshalb stillgelegt werden mussten.

1993 beschäftigte die Sulzer Winterthur noch 5554 Personen, knapp ein Fünftel davon Frauen. Heute stellt die Firma vor allem Hüftgelenkprothesen, Lokomotiven, Gross -Kompressoren und anlagen für Rauchgasreinigungen her. Ausserdem plant und verkauft die Sulzer Heizungs -, Klima -und Lüftungsanlagen.







9. 1. 4 Die SLM







9. 2 Johann Jakob Rieter



Johann Jakob Rieter war 1801 im Baumwollhandel tätig. Er beteiligte sich mit 10'000 Guldenan der Erbauung der Spinnerei Hard. Später kam noch eine Weberei dazu. Einer der Mitgründer war auch Dr. med. H. Ziegler, der Geschäftsfreund von Clais (vgl. 9. 1). Clais selbst beteiligte sich mit 5000 Gulden. Die Erbauer gründeten eine Art AG. Die Gesellschaft verfügte zu Beginn über 150'000 Gulden.

1803 Nahm J. J. Rieter die erste, mit Wasserkraft betriebene, Grossspinnerei in Betrieb (wider mit Wasserkraft betrieben).

1812 gründete Johann Jakob Rieter, zusammen mit einem Verwandten, am Wildbach eine Grossspinnerei. Fünf Jahre später wurde der Betrieb wider eingestellt. Der Grund dafür waren die stark schwankenden Wassermassen des Wildbaches

1825 entstand unter der Leitung von J. J. Rieters Sohn, Heinrich Rieter, die Spinnerei Nidertöss. Neben der Spinnerei lies er noch eine mechanische Werkstätte bauen. An dieser Stelle muss man noch erwähnen, dass dies nur durch Betriebsspionage möglich war, die Heinrich Rieter in den USA betrieben hatte. Damals schaffte er Pläne von Spinnereimaschienen in die Schweiz. Bereits 1830 lieferten die Rieter alle Maschinen für eine Spinnerei in Österreich.















9. 2. 1 Die Entwicklung der Firma Rieter



1833 ersteigerte Heinrich Rieter das Klosterareal in Töss. die Kirche hatte er aber noch nicht in seinen Händen. Diese bekam er erst als er die Stadt beim Bau einer neuen Kirche finanziell unterstützte.

1854 richtete Rieter auf diesem Klosterareal in Töss eine neue mechanische Fabrik ein. Sie wurde "s'Chloschter" genannt.

In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts stellte die Rieter Wasserräder, Turbinen, Transmissionen (Kraftübertragung durch Treibriemen oder Drahtseile) Metallbearbeitungsmaschienen, Gewehre, Eisenbrücken, Strassenbahnen, und sogar Elektrizitätswerke her.

1870 beschäftigte die Firma Rieter ca. 1000 Personen.

Bis zum ersten Weltkrieg (1914) gab die Rieter verschiedene Produktionszweige auf und konzentrierte sich auf den Bau von Spinnereimaschienen.

Rieter musste Aufträge zu verlustpreisen annehmen. Die Belegschaft erklärte sich mit einem Lohnabbau einverstanden. Trotzdem ordnete die Fabrik Kurzarbeit und vorzeitige Pensionierungen an.

Nach dem zweiten Weltkrieg wuchs die Schweizerindustrie wie noch nie zuvor.

1947 expandierte Rieter und Kaufte mehrere Firmen im In -und Ausland, die als Tochtergesellschaften das Mutterhaus in Winterthur unterstützten.

1961 gab die Spinnerei in Niedertöss ihren Betrieb auf. Die Gebäude wurden zu neuen Forschungszentren der Maschinenfabrik der Rieter.

1988 weihte die Firma Rieter ihr neustes Bearbeitungszentrum ein: Das Flexible Fertigungssystem FFS. Die Ganze Anlage ist computergesteuert. Die Bedienung erfolgt auf Distanz und per Knopfdruck. Die Gefahren von früher fallen weg. Dieses Maschinenzentrum ermöglicht ein rasches Produzieren von komplizierten Teilen.

1993 beschäftigte Rieter in Winterthur 216 Frauen und 1757 Männer (1992 waren in Winterthur ca. 57590 Personen erwerbstätig). Die Firma fabriziert in Winterthur Maschinen, die für das fabrizieren von Baumwolle -oder Chemiefasern bis zum fertigen Garn benötigt werden.







9. 3 Die Spinnerei Hard



Bis ins Jahre 1820 entwickelte sich die Hard sehr gut. In diesem Jahr kam zu der Spinnerei auch noch eine Weberei, und eine mechanische Werkstätte hinzu. 1817 konnte der Ingenieur der Spinnerei Hard, Johannes Beugger, eine eigene Spinnerei, die unter der Leitung seines Sohnes Konkurs ging. 1840 Bekam die Hard Schwierigkeiten wegen der Konkurrenz in nächster Nähe (Rieter, Breugger, England).

1842 übernahm Oberst Carl Sebastian von Clais (Sohn von J. S. Clais vgl. 9. 1. 1) den Betrieb. Um sich vor dem Konkurs zu schützen, verkaufte er das ganze Claisengut für 45'000 Gulden. Er zog dann mit seiner Familie in das Fabrik -Etablissement Hard -Wülflingen. Die Spinnerei blühte wider auf.











1858 starb Carl Clais an Gallenfieber. Dieses Gallenfieber hatte zur Folge, dass er ganz gelb anlief. Sein Sohn meinte nur, wenn er die Arztrechnung anschaue, würde er blau anlaufen. Die Söhne von Carl Clais konnten den Betrieb nicht halten.

1866 erwarb D. Elmer -Wild aus Glarus und die Gebrüder Honegger aus Wald die Hard. 1874 /75 wurde ein neuer unterirdischer Wasserkanal und ein neues Turbienenhaus erstellt. Die neue Turbine wurde von der Firma Rieter hergestellt und hatte 205 PS

1924 Stellte die älteste Baumwollspinnerei auf dem Europäischen Kontinent ihren Betrieb ein. Die Hard war auch die älteste, mit Wasserkraft betriebene Spinnerei der Schweiz.

1928 Kaufte der Ingenieur Hans Stüdli die Hard und richtete dort ein Kunststoffpresswerk ein.

Um 1930, zur Zeit der Wirtschaftskrise, richtete die Stadt im Hard ein Lager für arbeitslose Metallarbeiter ein. In der ehemaligen Spinnerei wurde ein sogenanntes Berufslager für Metallarbeiter errichtet.

Am 1. Juli 1946 entstand die Stiftung Fachschule Hard -Winterthur. Sie Trat an die Stelle des bisherigen Berufslagers Hard, das bis anhin der Arbeitslosenführsorge diente. Die Fachschule ist heute für die Ausbildung von Berufsleuten zuständig.

1985 mieteten einige Architekten, Grafiker und Künstler die Leerstehenden Fabrikräume. Kaum waren sie richtig eingezogen machte die Firma Stüdli Konkurs, und die ganze Hard wurde zum Verkauf angeboten. Die Mieter gründeten mit weiteren Interessierten die Gemeinschaft Hard AG. Das Fabrikgelände wurde für 8 Millionen Franken verkauft.

1990 gab es Wohnraum für 150 Personen und 60 Arbeitsplätze.

 
 



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