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geschichte artikel (Interpretation und charakterisierung)

Gründerkrach als zeitenwende - ende vom höhenflug des bürgertums und des liberalismus in oesterreich - ungarn





Der Film beginnt 1873, als die Weltausstellung in Wien ein Symbol für technischen Fortschritt und Macht des liberalen Bürgertums abgibt. Das Ende der Weltausstellung kommt manchen Zeitgenossen wie der Trauerfall am Ende eines Festes vor: die grosse Wirtschaftsdepression mit Börsencrash beendet 1873 die Gründerzeit, statt der bisherigen Blüte kommt eine zwanzig Jahre dauernde Abschwung- und Depressionsphase. Symbol der liberalen und aufgeschlossenen Kräfte in der kaiserlichen Familie ist Kronprinz Rudolf von Habsburg. Trotz seiner im Gegensatz zu Franz Joseph stehenden Liberalität steht er für die einheitliche Krone über den teilautonomen Reichen Deutschösterreich und Ungarn. Das verzeihen ihm die selbstbewußten Tschechen nicht, da ihr Begehren um innere Autonomie, wie sie Ungarn 1867 erreicht hatte, abgewehrt wurde. Die Völker der Monarchie sind nicht gleichrangig, sondern im österreichischen Landesteil den Deutschen hintangesetzt( Tschechen, Slowenen, Juden, Ukrainer, Polen, Ruthenen, Bosnier) , im ungarischen den Ungarn gegenüber benachteiligt (Kroaten, Slowaken, Serben, Albaner, Ruthenen, Rumänen) . Der tschechische Historiker Palacky sagt schon 1873 dem Reich das Rutschen auf einer schiefen Ebene in die Nationalitätenkatastrophe voraus, weil Ungarn und Deutschösterreicher an ihren Privilegien nicht rütteln lassen.
Kronprinz Rudolf opponiert vergeblich gegen die immer engere politische und militärische Bindung Österreichs an Deutschland und an Kaiser Wilhelm II., den er insgeheim ein barbarisch-militaristisches Grossmaul findet. Rudolf möchte mit Russland und Frankreich, den späteren Hauptgegnern im Bündnissystem und im 1.Weltkrieg , einvernehmliche Aussenpolitik betreiben. Rudolfs Ehe mit einer standesgemässen, aber langweiligen belgischen Prinzessin ist zerrüttet, er betrügt sie und leidet an den Folgen einer Geschlechtskrankheit, welche er mit Morphinen bekämpft.
Die liberale politische Kraft ist nicht mehr führend, sondern spaltet sich, auf der Seite der Arbeiterschaft konstituiert sich die SPÖ als nur gemässigt marxistisches Sammelbecken der Linken ( Vorsitzender Viktor Adler). Die SPÖ ist der Auffassung, die Nationalitätenfrage sei bloss eine zusätzlich verhüllte Facette des Klassenkampfes. Das Kleinbürgertum schart sich hinter den Christlichsozialen, deren Wiener Bürgermeister Karl Lueger judenfeindliche Ressentiments zum politischen Erfolgsprogramm erhebt. Den Juden v.a. des kapitalistischen Gross- und Bildungsbürgertums wird nun jeder Mißstand absichtlich undifferenziert in die Schuhe geschoben. Der junge Nichtsnutz und Obdachlose Adolf Hitler ist von Karl Luegers grobschlächtiger und verhetzender Art, Politik zu machen, hingerissen.

 
 



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