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geschichte artikel (Interpretation und charakterisierung)

Entstehung von west- und ostberlin




West- und Ost-Berlinr / Am 12. September 1944 einigten sich die Alliierten im \"Londoner Protokoll über die Besatzungszonen in Deutschland und die Verwaltung von Groß-Berlin\" über die Teilung Berlins in einen englischen, amerikanischen und sowjetischen Sektor und die Einrichtung einer interalliierten Regierungsbehörde, der \"Kommandantur\". Diese Kommandantur sollte dem Alliierten Kontrollrat unterstehen, der als Regierungsbehörde der Siegermächte die oberste Gewalt in Deutschland ausüben sollte. Diese Londoner Vereinbarung wurden von den Alliierten Regierungschefs auf der Konferenz von Jalta im Februar 1945 nochmals ausdrücklich gebilligt. Am 1. Juli 1945 räumten die USA die von ihnen in Sachsen und Thüringen eroberten Gebiete und zogen gemäß den Vereinbarungen in Berlin ein. Zuvor waren Bemühungen der Westmächte gescheitert.

Als die Westmächte schließlich am 11. Juli 1945 in den Westsektoren der Stadt die Befehlsgewalt im Rahmen der Alliierten in Berlin übernahmen, erwartete sie keine schöne Überraschung. In Berlin hatte schon einen Tag nach der Kapitulation der deutschen Truppen, die von Moskau unterstützte \"Initiativgruppe\" unter der Leitung Walter Ulbrichts mit dem Aufbau von Verwaltung, Parteien und Gewerkschaften begonnen. Der bereits wieder funktionsfähige Verwaltungsapparat in Berlin war in seinen Schlüsselstellungen fast durchgehend von Kommunisten besetzt. Es gelang jedoch in kurzer Zeit die entsprechenden Stellen neu zu besetzen und die Verwaltung in den Westalliierten Besatzungszonen passend umzuformen. Während die Sowjetunion, den von ihr gebildeten Magistrat der Stadt unterstützte, verfolgten die Westmächte mit der Stärkung ihrer Bezirksverwaltungen eine genau entgegengerichtete Politik. Die im November 1945 in den Westsektoren eingerichteten Verwaltungsgerichte, ermöglichten die Überprüfung von Magistratsverordnungen anhand demokratischer Rechtsgrundsätze. Während in den Westsektoren die Zurückdrängung des sowjetischen Einflusses fortschritt, konnte die KPD ihren Einfluss im Ostsektor rasch ausbauen. Ihren mangelnden Rückhalt in der Bevölkerung sollte die Vereinigung mit der SPD zur Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands beseitigen. Der sofortige Zusammenschluss der beiden Parteien, der am 21. /22. April 1946 erfolgte, wurde in den Westsektoren jedoch bei einer Urabstimmung von der Mehrheit der SPD Mitglieder verhindert.

Das Scheitern der Tagung des Außenministerrates im März und April 1947 über Fragen der Einheit Deutschlands, der Ruhrgebietskontrolle und der Reparationen sowie der tiefe ökonomische Einbruch in diesem Jahr verstärkten im westlichen Lager die Krisenerscheinungen. Am 5. Juni 1947 verkündeten die USA den Marshall-Plan zum Wiederaufbau der europäischen Staaten. Nach der Ablehnung amerikanischer Unterstützung durch die osteuropäischen Staaten, schien es, als ob sich die deutsche Frage durch die wirtschaftliche Übermacht der Westgebiete lösen lassen könnte. Auf Beschluss des Berliner Magistrats wurde am 15. Januar 1947 der britische und amerikanische Sektor Berlins wirtschaftlich der Bizone angeschlossen. Firmen in den Westsektoren nahmen bevorzugt Geschäftsbeziehungen zum Westen auf und schränkten ihre Beziehungen zum Ostsektor der Stadt immer mehr ein. Im Gegenzug versuchte die Sowjetunion den Westmächten ihre Anwesenheit in Berlin zu verleiden. Behinderung der Versorgung der Westsektoren, Beschlagnahmungen von westlichen Zeitungen, Behinderung des Verkehrs und Verhaftungen von amerikanischem Militärpersonal waren an der Tagesordnung.

Das weitere Schicksal Berlins entschied sich jedoch auf übergeordneter Ebene. Nach dem Scheitern der Londoner Außenministertagung im Jahre 1947, erfolgte auf westlicher Seite in der Frankfurter Konferenz 1948 der Beschluss zur Erweiterung der deutschen Bizonenverwaltung, der Einrichtung einer Länderkammer, eines obersten Gerichtshofes und einer Emissionsbank. Die sowjetische Militäradministration in Deutschland reagierte 1948 darauf mit der Gründung einer deutschen Wirtschaftskommission für die Verwaltung der sowjetischen Besatzungszone. Mit dem Beitritt der französischen Gebiete zur Trizone 1948 war die wirtschaftliche Teilung Deutschlands faktisch besiegelt. Während im Westen die Frage nach dem Sitz der Regierung des zu schaffenden Staates noch lange ein Streitpunkt blieb, war im Osten die politische Entscheidung der Hauptstadtfrage schon gefallen. Der Verfassungsentwurf des \"Deutschen Volksrates\", sah weiterhin Berlin als Hauptstadt an.

In Berlin verschärften sich ab April 1948 die Zustände. Zuvor hatte am 20. März Marschall Sokolowski den Alliierten Kontrollrat verlassen und damit die gemeinsame Viermächte-Verwaltung Deutschlands zum Erliegen gebracht. Die sowjetische Militäradministration erließ in der Folgezeit eine Reihe von Reise-, Zugangs- und Transportbeschränkungen für Waren und Personen der Westzonen. Am 16. Juni 1948 verließ der sowjetische Vertreter die Berliner Kommandantur, um deutlich zu machen, dass Berlin ein Teil der sowjetischen Besatzungszone sei. Auf die Ankündigung einer Währungsreform für die westlichen Besatzungszonen am 18.6.1948 erklärte der sowjetische Militärgouverneur Sokolowski, dass ganz Berlin wirtschaftlich ein Teil der Sowjetzone sei und die Einführung einer neuen Währung nicht geduldet werde. Als Miniatur des praktisch geteilten Deutschlands kursierten ab dem 24.6.1948 in Berlin zwei Währungen. Zum einen die DM-Ost, die von der Sowjetunion am 22. /23.6 eingeführt wurde, zum anderen die DM-West, die als Konzession an die Sowjetunion zur ihrer Verwendung in Berlin ein zusätzliches \"B\" als Aufdruck erhielt.

Nachdem deutlich geworden war, dass die Westmächte sich nicht hindern ließen, ihre Besatzungszonen zur Bundesrepublik Deutschland zusammenzufassen, konnte die Sowjetunion deren Sektoren in Berlin als Faustpfand benutzen. Am 24.6.1948 erfolgte die vollständige Blockade aller terrestrischen Verkehrswege von und nach Berlin. Marschall Sokolowski erklärte, dass die Alliierte Kommandantur praktisch aufgehört habe als ein Organ für die Verwaltung der Stadt zu existieren. Der Berliner Magistrat hatte in dieser Situation keinerlei Handlungsspielraum mehr. Befehle und Gegenbefehle der Besatzungsmächte hoben sich auf, ein Befolgen von Anordnungen der einen Seite hatte Druckmittel der anderen zur Folge. Doch der Widerstandswille der Westberliner Bürger zeigte sich bald in spontanen Demonstrationen.

Der amerikanische Stadtkommandant verkündete dadurch bestärkt am 24.6.1948, dass die Vereinigten Staaten nur durch einen Krieg aus Berlin vertrieben werden könnten. Präsident Truman befahl am folgenden Tag die Verlegung von B-29 Atombombern nach Deutschland und die Aufnahme einer Luftbrücke zur Versorgung Berlins. Fortan erfolgte die Versorgung der 2 Millionen Westberliner mit Versorgungsgütern durch die einzige offene Verkehrsverbindung. Von den Westberlinern nahmen nur etwa 100.000 das östliche Angebot an, sich im Ostsektor Karten zu besorgen, um dort Lebensmittel und Kohle zu kaufen. Während die Sowjetunion die Ausdehnung ihrer Verantwortlichkeit auf alle Sektoren unter Berufung auf die Zerstörung der Einheit Deutschlands durch die Westmächte forderte, versteiften diese sich auf die Beibehaltung der westlichen Verantwortlichkeit im Rahmen der Viermächteverwaltung ganz Berlins. In der Sowjetunion musste man sich bald das Scheitern der Blockade eingestehen. Sie hatte bei den Westmächten nur zu einer weiteren Solidarisierung mit der Stadt und ihren Bewohnern geführt. Durch die Schutzgarantien für Berlin hatte sich das Verhältnis der Bevölkerung in West-Berlin und den Westzonen zu den Westalliierten grundlegend gewandelt. Besonders die USA wurden jetzt als Schutzmacht gegenüber dem erweiterten Vorgehen der Sowjetunion empfunden. Am 4. Mai 1949 fand sich die Sowjetunion im New Yorker Viermächte-Abkommen bereit, die Blockade zu beenden.

Westliche Konzessionsangebote bezüglich der Währungsfrage in West-Berlin in den folgenden drei Monaten blieben ohne Erfolg, da die Sowjetunion die Berlin-Frage mittlerweile von der Entstehung eines Westdeutschen Staates abhängig machte. Dennoch wählte die mittlerweile in den Westteil umgesiedelte Stadtverordnetenversammlung unter Abwesenheit der SED-Fraktion fünf beratende Vertreter für den Parlamentarischen Rat, der gemäß den \"Frankfurter Dokumenten\" das Grundgesetz erarbeiten sollte.

Ende November 1948 war die Teilung Berlins in ein Berlin-West und ein Berlin-Ost nahezu vollendet, nachdem auch der Magistrat gespalten oder aus dem Ostsektor vertrieben worden war und die Integration der Trizone in die westeuropäische Gemeinschaft immer offensichtlicher wurde. Am 2. Dezember 1948 erhielt ein im Ostteil neu gebildeter Magistrat die alleinige Anerkennung des sowjetischen Stadtkommandanten, während die Westmächte ausschließlich den alten, jetzt im Westteil regierenden Magistrat als legitim anerkannten. Die Spaltung Deutschlands in zwei Teilgebiete hatte auch zur Aufteilung Berlins in zwei Stadthälften geführt.
Während die Westmächte versuchten, das Viermächtestatut in ganz Berlin zu bewahren, versuchte die Sowjetunion als Reaktion auf die Einigung der westdeutschen Zonen, ihre ehemaligen Alliierten aus der Stadt zu verdrängen. Mit diesem Gegensatz wurden den meisten Gesamtberliner Institutionen die Existenzgrundlage entzogen und die gesellschaftliche Spaltung der Stadt vorbereitet.




















Berlin-West Berlin-Ost
- 50er Jahren war in der Bundesrepublik Zeit des "Wirtschaftswunder"

- Es herrschte großes Wachstum in der Automobil- und Bauindustrie

- Ausfuhrerfolge, Vollbeschäftigung und beginnender Wohlstand beruhten auf dem Arbeitswillen der Bevölkerung

- Zwischen Arm und Reich gab es keine sozialen Gegensätze

- Es gelang schrittweise Menschen gegen soziale Risiken abzusichern

- Das Lastenausgleichgesetz von 1952 entschädigte Ausgebombte und Vertriebene mit besonders hohen Verlusten

- Um 1960 herrschte unerwarteter Wohlstand

- Durch die Planwirtschaft verschlechterten sich die 1952 die Lebensverhältnisse.

- Als 1953 die SED die Arbeitsleistung erhöhte, streikten die Arbeiter.

- 1961 flohen mehr als 2,5 Millionen Deutsche aus der DDR wegen der schlechten Wirtschaftslage. Der SED-Staat drohte auszubluten.

- Als täglich mehr als 2000 Flüchtlinge in West-Berlin ankamen, riegelten in der Nacht zum 13. August 1961 schwer bewachte Bautrupps durch eine schnell errichtete Mauer die Grenzen ab.

- Die DDR-Bevölkerung wurde in ihrem Land sozusagen gefangen gehalten.

- Allerdings festigte diese Abriegelung in den 60er-Jahren den SED-Staat und brachte eine Verbesserung der wirtschaftlichen Lage.




 
 

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